25. Januar 2020
Eindrucksvolle Gedenkfeier zur Deportation in Drabenderhöhe
„Die Ereignisse von vor 75 Jahren dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Sie sind ein grausames Verbrechen gegen die Menschlichkeit.“ Mit diesen Worten eröffnete Anita Gutt in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende der Kreisgruppe am 12. Januar in der Kapelle des Altenheims eine Gedenkfeier, die an die Deportation 1945 nach Russland und eines der traurigsten Kapitel in der Geschichte der Deutschen in Rumänien erinnern sollte. Eingeladen dazu hatten die Kreisgruppe Drabenderhöhe des Verbands der Siebenbürger Sachsen, der Adele-Zay-Verein und das Haus Siebenbürgen eGmbH (Altenheim). Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von Heidrun Niedtfeld (Klavier) und Carina Göckel (Klarinette) mit Werken von Johann Sebastian Bach und Fritz Schuller unter anderem mit „Bäm aolde Kirschbum uf der Hi“ sowie dem Honterus-Chor unter Leitung von Regine Melzer, der abschließend das Lied „Herr, deine Güte reicht so weit“ von Eduard Grell zu Gehör brachte.
Rainer Lehni, Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, betonte in seinem Grußwort, dass man es der nachfolgenden Generation schuldig sei, dieses Ereignis wach zu halten, da es als eines der schlimmsten in die Geschichte der Siebenbürger eingegangen sei. Für die meisten habe die Leidenszeit fünf Jahre gedauert. Sein besonderer Gruß galt jenen zwölf Frauen und Männern, die das Leid und die Strapazen in den Lagern überlebt haben und in Drabenderhöhe wohnen. Fünf von ihnen (siehe Foto) nahmen an der Gedenkfeier teil: Emma Hubbes, Edith Foith, Martha Depner, Maria Bock und Regina Hertel. Die anderen sind: Martin Seimen, Katharina Fleischer, Johann Schuller, Martin Klatt, Andreas Kartmann, Anna Schneider, Hilde Camman.
Ergreifende Stille herrschte, als die Ehrenvorsitzende der Kreisgruppe, Enni Janesch, aus Tagebuchaufzeichnungen von Betroffenen vorlas. Rose Schmidt sammelte in einem Buch „Das große Leid“ Erlebnisberichte von 50 Deportierten und stellte fest: „Nicht anklagend oder abrechnend, sondern mahnend, Toleranz anderen Menschen, anderen Nationen gegenüber fordernd schreiben wir, damit nie wieder Menschen durch Menschen ein so großes Leid zugefügt wird.“ Auch die russische Bevölkerung hungerte, konnte wenig helfen. Dennoch berichteten viele Deportierte von der Hilfsbereitschaft der Russen, die auch nichts hatten, aber ihr Brot mit den Gefangenen teilten. „Alle Kraft musste mobilisiert werden, um zu überleben“, sagte Janesch, „doch viele (über 3000) schafften es nicht“. Aber mit Optimismus, Zuversicht, einem festen Glauben an Gott und der steten Hoffnung auf eine Rückkehr in die Heimat sei es gelungen, die schweren Jahre zu überstehen.
„Nach dem heutigen Stand der wissenschaftlichen Forschungen weiß man“, so Janesch, „dass die Deportation der Deutschen aus Rumänien in die Sowjetunion auf keiner vertraglichen Abmachung der Alliierten mit Rumänien beruhte und es ein ausgesprochener sowjetischer Gewaltakt war, der gegen das Kriegs- und Völkerrecht verstieß und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellte“. Link zum Video Markus van Breen, Geschäftsführer des Hauses Siebenbürgen, sprach in seinen Segensworten über die Jahreslosung 2020 „Ich glaube, hilf meinem Unglauben“ (Markus 9,24), Worte, die ein verzweifelter Vater Jesu zuschrie, weil sein Sohn schwer krank war und er Hilfe suchte. Jesus antwortete: „Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.“ Dieser Glaube habe auch den Menschen vor 75 Jahren geholfen. Van Breen bat die Gäste, sich zu einer Gedenkminute zu erheben. Dazu läutete vom Turm der Erinnerung die Heimatglocke, die jedes Jahr am 13. Januar um 17.00 Uhr zum Gedenken an die Opfer von Hunger und Gewalt erklingt.
Viele Besucher nahmen an dieser eindrucksvollen Gedenkfeier teil, die im Pavillon des Altenheims in persönlichen Gesprächen mit Betroffenen bei Kaffee und Kuchen endete.
„Nach dem heutigen Stand der wissenschaftlichen Forschungen weiß man“, so Janesch, „dass die Deportation der Deutschen aus Rumänien in die Sowjetunion auf keiner vertraglichen Abmachung der Alliierten mit Rumänien beruhte und es ein ausgesprochener sowjetischer Gewaltakt war, der gegen das Kriegs- und Völkerrecht verstieß und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellte“. Link zum Video Markus van Breen, Geschäftsführer des Hauses Siebenbürgen, sprach in seinen Segensworten über die Jahreslosung 2020 „Ich glaube, hilf meinem Unglauben“ (Markus 9,24), Worte, die ein verzweifelter Vater Jesu zuschrie, weil sein Sohn schwer krank war und er Hilfe suchte. Jesus antwortete: „Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.“ Dieser Glaube habe auch den Menschen vor 75 Jahren geholfen. Van Breen bat die Gäste, sich zu einer Gedenkminute zu erheben. Dazu läutete vom Turm der Erinnerung die Heimatglocke, die jedes Jahr am 13. Januar um 17.00 Uhr zum Gedenken an die Opfer von Hunger und Gewalt erklingt.
Viele Besucher nahmen an dieser eindrucksvollen Gedenkfeier teil, die im Pavillon des Altenheims in persönlichen Gesprächen mit Betroffenen bei Kaffee und Kuchen endete.
Ursula Schenker
Schlagwörter: Kreisgruppe, Drabenderhöhe, Gedenkfeier, Deportation, Geschichte, Zeitzeugen
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