15. Dezember 2020

„… ein Abend mit Siebenbürgern“ in Ulm

Die evangelische Kirchengemeinde Ulm-Wiblingen führte eine Veranstaltungsreihe über Integration und Beheimatung durch. Unter dem Titel „… ein Abend mit Siebenbürgern“ wurden im Rahmen der Vortragsreihe „Gemeinsame Heimat – wie lebt ihr das?“ die Siebenbürger Sachsen vorgestellt. Der Bundesvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Rainer Lehni, war eingeladen, am 13. Oktober die Siebenbürger Sachsen vorzustellen und über ihre Integration in Deutschland zu sprechen.
Siebenbürgischer Abend in Ulm, von links nach ...
Siebenbürgischer Abend in Ulm, von links nach rechts: Pfarer Andreas Wündisch, Kreisgruppenvorsitzende Claudia Benkö, Bundesvorsitzender Rainer Lehni. Foto: Jürgen Schnabel
Da alle bisherigen Veranstaltungen der Kreisgruppe Ulm Corona-bedingt abgesagt werden mussten, nutzten wir diese Gelegenheit, unsere Mitglieder per Postkarte zu diesem Vortrag einzuladen. So ergab sich für unsere Mitglieder die Möglichkeit, sich bei einer Veranstaltung zu treffen.

Rainer Lehni startete seinen Vortrag mit einem knappen Überblick über die Geschichte der Siebenbürger Sachsen. Er zeigte einen kurzen Film über ihre Bräuche und Traditionen. Er erwähnte, dass eine große Mehrheit der Siebenbürger Sachsen seit den 1970er Jahren aus Rumänien ausgewandert sei und dass ab 1990 ein großer Schub vor allem in die Bundesrepublik Deutschland auswanderte, dass ungefähr 250.000 Siebenbürger Sachsen in Deutschland leben und fast alle hier auch eine neue Heimat gefunden haben. Sie leben und wohnen über das ganze Bundesgebiet verteilt. Sein Fazit war, dass die Siebenbürger Sachsen in Deutschland gut integriert seien, sie über einen sehr aktiven Verband mit vielen Gruppen verfügten, die ihre siebenbürgischen Traditionen in der neuen Heimat pflegen.

Nach dem Vortrag bat der Gastgeber Pfarrer Andreas Wündisch um Wortmeldungen. Jene, die sich zu Wort meldeten, berichteten über ihre Erfahrungen in Deutschland. Alle haben hier in Deutschland eine neue Heimat gefunden und fühlen sich integriert. Als großer Pluspunkt für die schnelle Integration wurde das Beherrschen der deutschen Sprache in Wort und Schrift hervorgehoben. Auch die Hilfe vom deutschen Staat ermöglichte es den Siebenbürger Sachsen, schnell Fuß zu fassen und nach und nach in Deutschland auch Heimat zu finden. Sie stellten fest, dass sie viele sehr ähnliche, teilweise identische Werte und Normen mit denen der einheimischen Bevölkerung teilen. Allen ist es wichtig, auch hier in der neuen Heimat die siebenbürgischen Bräuche und Traditionen zu pflegen und zu bewahren. Der Verlust der alten Heimat, des zurückgelassenen Besitzes und das Zurücklassen der Kirchen, die teilweise ungeklärten Besitzverhältnisse, all das wird von der älteren Generation als schmerzlich empfunden.

Pfarrer Andreas Wündisch bedankte sich bei den Gästen für ihr Kommen und die angenehme Runde. Er erwähnte, dass er sich weitere Veranstaltungen mit unserer Kreisgruppe wünsche. Diesem Wunsch werden wir gerne nachkommen, zumal wir unser Baumstriezelfest nächstes Jahr wieder im Riedlenhaus der Kirchengemeinde Ulm-Wiblingen feiern möchten. Bedingt durch Corona war ein gemütliches Beisammensein zum Ausklang nicht möglich, daher hatte unsere Kreisgruppe für jeden Gast ein „Päckchen“ vorbereitet. Jeder Gast erhielt eine Geschenktüte als „Striezel-to-go“ sowie frisch gepflückte „Isabella-Trauben“.

Wir bedanken uns bei den Organisatoren dieser Veranstaltung, bei Pfarrer Andreas Wündisch und bei Rita Siegmund für diesen gelungenen und bereichernden Abend.

Der Vorstand

Schlagwörter: Ulm, Vortrag, Rainer Lehni

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