19. Mai 2006

Siebenbürger Sachsen beim Osterbrunnenfest in Ingolstadt

Es gehört schon zur Tradition des Brunnenfestes in Ingolstadt, dass die Siebenbürger Sachsen es in ihrer schönen Heimattracht mitgestalten.
Der Brauch, Osterbrunnen zu schmücken, stammt ursprünglich aus der Fränkischen Schweiz. Zur Osterzeit werden dort Brunnen, Quellen und Dorfweiher mit unzähligen, meist handbemalten Eiern geschmückt. Grund hierfür ist und war die Bedeutung des Wassers für das tägliche Leben. Früher schmückten einfache Bäumchen die Wasserstellen. Heute werden Bögen und Kronen aus frischem Grün angefertigt, an denen die bemalten Eier als Sinnbild für Fruchtbarkeit und das Geheimnis des Lebens befestigt werden. In Ingolstadt wird dieser schöne Brauch seit 2000 praktiziert. Heuer, im Jubiläumsjahr „1 200 Jahre Ingolstadt“ freute man sich über einen besonders prächtig geschmückten Brunnen mit einer beeindruckenden Osterkrone, welcher den „Paradeplatz“ zu einem besonderen Blickfang machte. Einen Ehrenplatz erhielt das Riesen-Ei aus Polen, ein Geschenk der Partnerstadt Opole zum Ingolstädter Stadtjubiläum.

Siebenbürger Sachsen beim Brunnenfest 2006 in Ingolstadt.
Siebenbürger Sachsen beim Brunnenfest 2006 in Ingolstadt.

7 000 Eier wurden in den Farben Weiß und Blau in sorgfältiger und liebevoller Handarbeit bemalt. Zusammen mit Buchs- und Thujenzweigen und vielen Frühlingsblumen ergaben sie ein stimmungsvolles Osterbild, das jedes Jahr wieder zahlreiche Besucher anlockt. Darbietungen aus Ingolstadt und der Region stimmten auf das Osterfest ein. So sind auch die Auftritte der siebenbürgisch-sächsischen Tanzgruppen fester Bestandteil dieses Programms geworden.

Am Samstag vor dem Palmsonntag, an einem wunderschönen Frühlingstag, führten sowohl die siebenbürgische Kinder- als auch Erwachsenentanzgruppe vor dieser schönen Kulisse einige Tänze auf. Bei strahlendem Sonnenschein kamen die bunten Trachten besonders gut zur Geltung. Den drei Tänzen von neun Kinderpaaren schlossen sich zwölf Erwachsenenpaare mit vier Tänzen an. Das schöne Wetter hatte viele Besucher in die Stadt gelockt. Das Publikum war begeistert und spendete großen Beifall. Sicherlich waren darunter auch viele Siebenbürger, die eigens wegen dieser Aufführung jedes Jahr in die Stadt kommen. Teilweise wird man angesprochen, welche Tracht man trägt oder es wird einem viel Glück für den Auftritt gewünscht. Nach dem Tanzen ergeben sich dann sowieso mancherlei Gespräche.

Wir danken auf diesem Wege sowohl unserem „Stammpublikum“ als auch allen anderen, die sich unsere Tänze anschauen und sie mit Applaus belohnen.

Marianne Theil

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 8 vom 15. Mai 2006, Seite 15)

Schlagwörter: Brauchtum

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