9. Februar 2009

"Nürnberg und Siebenbürgen – war da was?"

Den „Nürnberg und Siebenbürgen – war da was?“betitelten Vortrag von Horst Göbbel am 8. Januar im Martin-Luther-Heim kann man als äußerst gelungenen, niveauvollen Auftakt der Fürther Vortragsreihe zum Jahresanfang einstufen.
Im einladenden Gemeindehaus der evangelisch-lutherischen St. Pauls-Kirche/Fürth konnte die Nachbarschaftsmutter Rosel Potoradi viele erwartungsvoll gestimmte Besucher begrüßen und zum neuen Jahr 2009 beglückwünschen. Es war der Nachbarmutter ein inneres Bedürfnis, die außergewöhnlichen Verdienste und Leistungen des Referenten für unsere siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft hervorzuheben, und Horst Göbbel, einem Menschen mit hohen ethischen Qualitäten, für seine vielseitige Tätigkeit im Namen aller Landsleute zu danken.

Kein Wunder, dass die Zuhörer anschließend fasziniert dem Vortragskünstler lauschten, der bestens dokumentiert und packend über die seit Jahrhunderten bestehenden Beziehungen zwischen Nürnberg und Siebenbürgen referierte. Belebt von wirkungsvollen Großprojektionen wie Landkarten, alten Schriften und historischen Gebäuden, sprach Göbbel über Handelsbeziehungen, über Nürnberger Bürger, die sich in Siebenbürgen niederließen, u. a. vom legendären Hermann, der angeblich der Gründer Hermannstadts war, von Peter Haller, dem Stammvater der Siebenbürger Haller, Albrecht Dürer, der dem Südostdeutschtum entstammt. Man erfuhr einiges über „mittelalterliche Aussiedler“ aus Siebenbürgen, Nürnberger Buchdrucker und Südosteuropa, Geschäfte mit „Turcia“ und Dracula-Drucken.

Besonders freute man sich über die Projektionen der siebenbürgisch-sächsischen Exponate aus dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und die Tatsache, dass namhafte Landsleute, Institutionen und Gymnasien aus Siebenbürgen zu den Mitbegründern dieses weltbekannten Museums gehören. Emotional ergreifend war das Thema „Auswanderung Siebenbürger Sachsen im Raum Nürnberg – Sammlung in der Zerstreuung – Nürnberg jahrelang das Tor zur neuen Heimat“. Schließlich wurde auch das Thema rumänische Zuwanderer in Nürnberg sowie Rumänisch-Orthodoxe Metropolie in Nürnberg angesprochen und visualisiert, verbunden mit Denkanstößen für die Zukunft. Tief beeindruckt und dankbar applaudierten die Besucher, viele schüttelten Horst Göbbel liebevoll die Hände.

Als Dank für den äußerst gelungenen Vortrag regte Rosel Potoradi an, für die Wiederinstandsetzung der brandgeschädigten Bistritzer evangelischen Kirche und den Turm zu spenden. Die Spende von 150 Euro wurde von der Nachbarschaft auf 200 Euro aufgestockt und das Geld auf das Konto der HOG Bistritz überwiesen. Allen Spendern sei gedankt.

Rosel Potoradi

Schlagwörter: Nürnberg

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