23. Mai 2010

Ein siebenbürgischer Meisterzeichner: Helmut von Arz zum 80.

Ein „Gewohnheitszeichner“ sei er stets gewesen, bekennt der heute in Berlin lebende Zeichner, Maler und Kunstpädagoge Helmut von Arz.
Es vergehe kaum ein Tag, an dem er nicht zum Skizzenblock greife oder Aquarelle von menschenleeren Winkeln und Straßen in seltsam gebrochenen Farben male: eine Winterabendstimmung in einem Wilmersdorfer Innenhof, ein ‚Auto-Stillleben’ einer zugeparkten Pension im österreichischen Schärding (ironisch gebrochen mit dem Satz: „Denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge“ als Weihnachtskarte verschickt) oder – eben vollendet – eine siebenbürgische Büffelschwemme mit einem autobiographisch angelegten Kentauren als Remigrant, vom einheimischen Schwarzvieh als ein aus der Zeit gefallener Exot angestarrt. In den letzten Jahren gern auch paradoxe Aperçus und Paraphrasen, auf denen Yetis und Kentauren ihr Unwesen treiben und die Alltagswirklichkeit mit launigen Sprüchen in Frage stellen.
Zeichner vs. Fotograf: Helmut von Arz machte sich ...
Zeichner vs. Fotograf: Helmut von Arz machte sich sein eigenes Bild vom Fotografen (Bild oben), während dieser ihm mit der Kamera zu Leibe rückt (Bild unten). Kohlezeichnung: H. von Arz, Foto: Klein
Ob Yeti, verschneite Denkmalfiguren oder die unbekannte Schöne von der Litfasssäule – letztlich alles mehr oder minder versteckte Chiffren der Vergänglichkeit und Vergeblichkeit, unangestrengt dargeboten und mit einem wunderbarem Strich – ein echter Arz eben.
Unser Mitarbeiter Konrad Klein hat den Künstler kurz vor seinem 80. Geburtstag (12. April) in seinem Berliner Atelier besucht und mit ihm in seinem überquellenden Bilderfundus gestöbert. Als es ans Porträtieren ging, war Arz mit seiner guten alten Zeichenkohle fast ebenso schnell wie der „liebe Herr Kollege“ mit seiner digitalen Technik – Chapeau und herzlichen Glückwunsch!

Konrad Klein

Schlagwörter: Künstler

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