10. Juni 2010

Heinz-Schunn-Schau im Siebenbürgischen Museum

Am 8. Mai wurde im Siebenbürgischen Museum Gundelsheim in den beiden Räumen für Wechselausstellungen eine neue Schau mit Werken von Heinz Schunn in festlichem Rahmen eröffnet. Die Ausstellung auf Schloss Horneck ist noch bis zum 4. Juli 2010 von Dienstag bis Sonntag, jeweils von 11.00-17.00 Uhr, zu sehen.
Neuerlich wird ein siebenbürgischer Künstler dem breiten Publikum vorgestellt. Damit folgten die Veranstalter einer schon tradierten Vorgangsweise, in regelmäßigen Abständen in den beiden neu eingerichteten Räumen die Werke siebenbürgischer Künstler ausstellungsmäßig zu präsentieren.

Das Vernissagepublikum war von der Akkuratesse der Gestaltung begeistert und vielleicht auch überrascht, denn viel bekannter für den Besucher ist ein anderer Schunn, nämlich Heinrich. Davon ausgehend erwähnte auch Dr. Irmgard Sedler, die Vorsitzende des Trägervereins des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim, in ihrer kurzen Ansprache, dass Heinz Schunn einer „Malerdynastie“ entstamme, in der nicht nur der Vater Bedeutendes geleistet habe, sondern auch noch andere Familienangehörige. Sie hatte auch Worte des Lobes für Marius Tataru, den Kustos der Ausstellung, der im vergangenen Jahr ein rund 250 Blätter umfassendes Konvolut graphischer Werke vom Künstler selbst als Geschenk für das Siebenbürgische Museum in Empfang genommen hat als Würdigung seiner Recherchen zur siebenbürgischen Kunst. Die in unterschiedlichen Techniken erstellten Werke – Holzschnitte, Serigraphien, Lithographien und Monotypien – wurden aufgearbeitet und aus dem reichen Fundus 34 Werke in die Ausstellung übernommen, dem gestellten Thema entsprechend ausnahmslos „Landschaftsreflexionen“.

Marius Tataru führte in die Heinz-Schunn ...
Marius Tataru führte in die Heinz-Schunn-Aus­stellung in Gundelsheim ein. Foto: Werner Sedler
In seiner Einführung in die Ausstellung umriss Tataru die künstlerische Persönlichkeit des 1923 in Bistritz geborenen und als Kunstpäda­goge und Galerist in Deutschland wirkenden Heinz Schunn. Er betonte, dass die Ausstellung keinesfalls als Retrospektive verstanden werden wolle, obwohl sie drei Jahrzehnte künstlerischen Schaffens präsentiere, vielmehr konzentriere sie sich thematisch auf Landschaftsdarstellungen – „Landschaftsreflektionen“. Was aber die künstlerische Darstellung der Landschaft, die „Reflektion“ anbetrifft, scheint bei Schunn „die alte Fehde zwischen ­Figuration und Abstraktion gegenstandslos“ zu sein, so Tataru.

Heinz Schunn hat in seinen Bildern Landschaftimpressionen festgehalten, von den lichtdurchfluteten mediterranen Räumen bis hin nach Skandinavien. Für den Betrachter auffällig sind nicht nur die verschiedenartigen Arbeits- und Darstellungstechniken als vielmehr die große Vielfalt der Landschaft. Dabei gestaltet er penibel alle Elemente der Landschaft, Steine, Bäume, Wasser, Himmel, fügt sie zu einem Ganzen zusammen, so dass diese beim Betrachter zu einen Stimmungsbild gerinnen.
Blick in die Heinz-Schunn-Ausstellung in ...
Blick in die Heinz-Schunn-Ausstellung in Gundelsheim. Foto: Werner Sedler
„Schunn schaffte sich in all den Jahren ein eigenes Vokabular der Ausdrucksformen, das er wunderbar zu variieren versteht“, unterstrich Marius Tataru. Alles in allem eine sehenswerte Schau, die nochmals beweist, dass durch zielgerechtes Arbeiten und den Aufbau von Beziehungen zu Künstlern und Kunstliebhabern auch ein noch relativ junges Museum Großes leisten kann.

Werner Sedler

Schlagwörter: Künstler, Ausstellung, Siebenbürgisches Museum

Bewerten:

6 Bewertungen: o

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.