16. Februar 2011

Philharmonie Temeswar spielte unter Gastdirigent Horst-Hans Bäcker

Am 16. Januar dirigierte Horst-Hans Bäcker (seine Mutter stammt aus Meschendorf in Siebenbürgen, der Vater aus dem Banat) „Rock simfonic“ in Temeswar. Wie groß das Interesse im Land selbst und auch in der Nachbarschaft ist, zeigt die Tatsache, dass neben der örtlichen Presse auch Radio Temeswar das Konzert aufzeichnete und sogar das ungarische Fernsehen zu einem Live-Interview mit dem Dirigenten bat.
Das Konzert war ausverkauft. Mit Genehmigung der Feuerwehr (Brandschutz) war es möglich, noch zusätzlich 130 Karten zu verkaufen. Zehn Minuten vor Konzertbeginn erschien der Direktor der Philharmonie beim Dirigenten und bat ihn um „eine Problemlösung“. Vor dem Haupteingang standen noch einmal so viele Menschen, wie schon im Konzertsaal saßen, die keine Karten bekommen hatten. Dann geschah etwas ganz Außerordentliches: Es wurde diesen Wartenden ein zweites Konzert noch an diesem Abend in Aussicht gestellt. Das erste Konzert begann pünktlich um 19.00 Uhr und wurde ohne Pause durchgespielt, das zweite schloss sich um 21.45 Uhr an, so dass dieser umfängliche Konzertabend zu aller Zufriedenheit um 23.45 Uhr beendet war. Eine anerkennenswerte Leistung, wenn man bedenkt, wie stark zwei Konzerte hintereinander das Orchester, den Chor und den Dirigenten belasten.

Der Dirigent hatte folgende jazzig-rockige Stücke für vierstimmigen philharmonischen Chor und Orchester selbst arrangiert: Medleys der Rolling Stones, der Blues Brothers, Deep Purple, Led Zeppelin und der Beatles. Der zweite Durchgang begann mit Kevin Costner und Modern west long hot night sowie einigen Kompositionen von F. Mercury und Queen. Als Zugaben wurden gespielt und gesungen: Radio ga ga, We will rock you.

Das gesamte Programm hatte der Dirigent einige Wochen zuvor nach Temeswar geschickt, damit sich die Musiker und Sänger darauf vorbereiten konnten und Bäcker die verbleibenden vier Tage vor dem Konzert nutzen konnte, alles in seiner Gesamtheit zu proben. Als zusätzlicher Musiker wurde Mario Florescu, der hauptberuflich in der Musikschule Arad Schlagzeug unterrichtet, engagiert. Alle Stücke wurden vom rumänischen Schauspieler Claudiu Bleont (sein Großvater war sächsischer Abstammung) vorgestellt, angesagt und mit literarischen Denkwürdigkeiten garniert.

Das Publikum, im zweiten Durchgang regelrecht angesteckt, ging mit den weltbekannten Rhythmen klatschend mit. Dieser Enthusiasmus übertrug sich auf den Chor und die Musiker, sogar der Chorleiter und Claudiu Bleont klatschten begeistert mit. Mit minutenlangem rhythmischem Applaus wurde Horst-Hans Bäcker nach Bonn verabschiedet. Dieses Konzert wird am 23. Juni in Oradea und im Herbst in Kronstadt wiederholt.

Dr. mult. Friedrich Hainbuch

Schlagwörter: Musik, Konzert, Temeswar, Banat

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