31. Dezember 2011

Bărăgan – Bukarest – Banat

Im Vorwort zu dem Buch erläutert Mathias Kandler die Beweggründe, die zum Schreiben dieses Buches geführt haben: „Mit der Heimkehr der Russlandverschleppten im Spätherbst 1949 ins Banat und nach Siebenbürgen war die heile Welt nicht wieder hergestellt. Die Eingliederung in die neue Gesellschaft im Umbruch war für die Heimkehrer eine Herausforderung. Sie war nicht minder schwer zu ertragen als die Jahre 1948-1949 in Russland.
Zu Unrecht wurden diese Zeiten und die Kämpfe der Heimkehrenden nur in wenigen Büchern und dort nur am Rande erwähnt. Ich will es wagen, diese Zeit von 1949 bis in die achtziger Jahre des vergangenen Jahrhun- ­derts, anhand der Schicksale einiger meiner Freunde und auch an meinem, 61 Jahre nach unserer Heimkehr, aus meiner Erinnerung wahrheitsgemäß zu beschreiben.“
Als hätten die Banater Schwaben, deren Ahnen vor mehr als 200 Jahren das Banat urbar machten, nach dem Kriegsende nicht genug Kummer und Leid getragen. 70000 deutsche Frauen und Männer wurden 1945 aus Rumänien nach Russland verschleppt.

Die Überlebenden kehrten, nach fünf Jahren Deportation, Ende 1949 wieder in ihre alte Heimat zurück. Enteignung, Aberkennung der Staatsbürgerrechte, Kerker, Terror, Willkür und Angst prägten die Nachkriegsjahre in Rumänien. Im Juni 1951 erfolgte, auf einem 30km breiten Grenzstreifen entlang der rumänisch-jugoslawischen Staatsgrenze, die Umsiedlung von 40000 Bürgern, der „Regime-Gegner“, wie es offiziell hieß.

Mathias J. Kandler, der mit fünfzehn Jahren nach Russland verschleppt wurde, erlebte auch diesen zweiten Schicksalsschlag. Die Zeit nach der Heimkehr aus Russland bis zur Bărăgan-Verschleppung, den Alltag während der Verbannung sowie die Rückkehr ins Banat, findet in der Neuerscheinung „Bărăgan – Bukarest – Banat“ hautnah ihren Niederschlag.


Mathias Kandler: „Bărăgan – Bukarest – Banat“. Erinnerungen 1950-1963, 520 Seiten, viele Fotos, zu bestellen zum Preis von 19,50 Euro, zuzüglich Versand, beim Farca Verlag, An der Kapelle 4, 78050 Villingen-Schwenningen, Telefon: (07721) 57339, Fax: (07721) 508813; Homepage: www.farca-verlag.de, E-Mail: info[ät]farca-verlag.de.

Schlagwörter: Deportation

Bewerten:

12 Bewertungen: +

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.