6. Januar 2012

Städte und Dörfer im Banat

„Städte und Dörfer“ heißt Band fünf der Reihe „Das Banat und die Banater Schwaben“, der jetzt erschienen ist. Das Buchprojekt hatte die Landsmannschaft der Banater Schwaben 1981 mit der Herausgabe des Bandes „Kirchen und kirchliche Einrichtungen“ gestartet. In der Folge sind erschienen: „Der Leidensweg der Banater Schwaben im 20. Jahrhundert“, „Trachten und Brauchtum“ und die Dokumentation „Schule und andere Kultureinrichtungen“. Diese ersten vier Bände sind inzwischen vergriffen.
Die Neuerscheinung „Städte und Dörfer“ stellt einen Beitrag zur Dokumentation der Siedlungs- und Entwicklungsgeschichte des Banats in den zurückliegenden drei Jahrhunderten dar.

Mit dem 670 Seiten starken, reich bebilderten großformatigen Buch (30 mal 21 Zentimeter) liegt zum ersten Mal eine umfassende Darstellung der Siedlungsgeschichte von rund 150 Banater Ortschaften mit deutscher Bevölkerung vor. Diese Ortschaften liegen ausschließlich im rumänischen Teil des nach dem Ersten Weltkrieg dreigeteilten Landstrichs zwischen den Flüssen Marosch im Norden, Theiß im Westen und Donau im Süden und dem Banater Bergland im Osten. Nicht berücksichtigt sind die Ortschaften in den zu Serbien und Ungarn gehörenden Teilen des Banats.

Die Neuerscheinung wendet sich an mehrere Zielgruppen: an die Generation der Landsleute, „die noch bewusster Teil der deutschen Gemeinschaft im Banat waren“, wie auch an deren Nachfahren und an alle Leser, die sich mit dieser einmaligen südosteuropäischen Kulturlandschaft vertraut machen wollen, heißt es im Vorwort.

Die einzelnen Beiträge über die deutschen Siedlungen im Banat – über Geschichte, Brauchtum, Kultur, Wirtschaft und Schicksal seiner Bewohner – führen den Leser in die Städte und Dörfer des Südwestens Rumäniens. Die Präsentation der einzelnen Orte am Unterlauf der Donau, der Akzent auf bestimmte Schwerpunkte und die Illustrationen sind von Ort zu Ort verschieden. Jeder Beitrag hat seine individuelle Note und folgt der von der Heimatortsgemeinschaft und dem Autor vertretenen Sichtweise. So ist ein Buch entstanden, das die Ereignisse der Ortsgeschichte festzuhalten versucht, beginnend mit der Ansiedlung im 18. Jahrhundert bis zum Exodus der Banater Deutschen vor mehr als zwei Jahrzehnten. Gleich einem Mosaik fügen sich die einzelnen Beiträge wie Steinchen zusammen und ergeben ein großes, farbenprächtiges Bild einer einzigartigen Landschaft.

Redakteurin Elke Hoffmann spricht von einem Buch wider das Vergessen, aber auch zum Erinnern an die Banater Heimat. Es sei aber auch ein Buch zum Kennenlernen der Lebenswelt der Menschen in dem Landstrich zwischen den Flüssen Marosch im Norden und Donau im Süden. Es soll an die ehemalige Heimat erinnern, deren Bild die Banater Deutschen entscheidend mitgeprägt haben. Der Band kann beim Herausgeber, der Landsmannschaft der Banater Schwaben in München, bestellt werden.

Johann Steiner

„Städte und Dörfer. Beiträge zur Siedlungsgeschichte der Deutschen im Banat“ (Das Banat und die Banater Schwaben, Band 5), 670 Seiten, 45 Euro plus Versandkosten, ISBN 3-922979-63-7. Bestellungen unter Telefon: (089) 235573-0 oder E-Mail: landsmannschaft [ät] banater-schwaben.de.

Schlagwörter: Rezension, Banat

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