9. März 2012

Siebenbürgisch-Sächsischer Kulturpreis 2012: Die Preisträger

Der Siebenbürgisch-Sächsische Kulturpreis, die höchste von Siebenbürger Sachsen vergebene Ehrung für wissenschaftliche und künstlerische Leistungen, wurde für das Jahr 2012 zu gleichen Teilen dem bildenden Künstler Gert Fabritius (Stuttgart) sowie dem Komponisten und Musikwissenschaftler Prof. Dr. Hans Peter Türk (Klausenburg) zuerkannt. Der Preis wird in feierlichem Rahmen am Pfingstsonntag während des Heimattages der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl verliehen.
Prof. Türk wird insbesondere für sein kompositorisches Werk geehrt. Zu seinem umfassenden Œuvre gehört sowohl Instrumentalmusik – viel Kammermusik und Orgelmusik sowie eine Sinfonie – als auch Vokalmusik. Bei Letzterer reicht das Spektrum von den Bearbeitungen siebenbürgisch-sächsischer Volkslieder bis hin zu der „Siebenbürgischen Passionsmusik für den Karfreitag, nach Matthäus, für Chor, Solisten und Orgel“. 2007 in Hermannstadt uraufgeführt wur­de sie mit dem rumänischen Komponistenpreis ausgezeichnet – eine der zahlreichen Ehrungen, die Türk zuteil wurden.

1940 in Hermannstadt geboren, erhielt Hans Peter Türk die prägenden Impulse von Viktor Bickerich in Kronstadt sowie von Prof. Dr. Sigismund Toduță an der Musikhochschule – heute Musikakademie – „Gheorghe Dima“ in Klausenburg. An der Musikhochschule war er ab 1966 und bis zu seiner Emeritierung tätig – ab 1990 als Professor für Komposition und Harmonielehre, zeitweise als Prodekan und auch Prorektor – und hat Generationen von Studenten geprägt. Als Autor mehrerer musikwissenschaftlicher Werke und Lehrbücher sowie zahlreicher Studien und Aufsätzen hat er ebenso wie als Mitglied musikalischer Gesellschaften und wissenschaftlicher Einrichtungen entscheidende Beiträge zur Musiktheorie und -geschichte erbracht.

Ebenfalls 1940 wurde Gert Fabritius geboren, in Bukarest. Nach seiner Ausbildung am Kunstgymnasium in Klausenburg sowie in der Meis­ter­klasse von Prof. Zoltán Andrássy an der Kunst­akademie „Ion Andreescu“ in Klausenburg war er Kulturreferent am Friedrich-Schiller-Kultur­haus in Bukarest und freischaffend tätig. Als Zeichner und Maler, insbesondere aber als Holzschneider hat er sich nach der Ausreise 1977 auch in Deutschland und international einen Namen gemacht. Ein ebenso umfangreiches wie vielgestaltiges Werk legt Zeugnis ab von der künstlerischen Experimentierlust und Schaffens­kraft eines Künstlers zwischen Zeiten und Welten. Mit diesem Werk konfrontiert Fabritius in unzähligen Ausstellungen die Welt. Dass er das Publikum auch erreicht, dafür sprechen mehrere Ehrungen, die ihm zuteil wurden, ebenso wie die Tatsache, dass es in zahlreichen Museen wie auch öffentlichen Sammlungen in Deutschland und darüber hinaus zu finden ist.

HWS

Schlagwörter: Kulturpreis, Ehrung, Dinkelsbühl

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