2. April 2013

Sprache als Brücke zwischen den Völkern

Aufruf zur Mitarbeit und Optimierung von deutsch-rumänischen und rumänisch-deutschen Online- und anderen Wörterbüchern
Dass „deutsche Sprache, schwere Sprache“ ist, haben wir an Schule, Lyzeum oder Hochschule von rumänischen Kollegen gehört, die stöhnten. Damals war‘s schwer nachvollziehbar; inzwischen, in Deutschland, ist es verständlich, insbesondere für Fachbereiche wie Technik, EDV, Medien, Wirtschaft. Wer sich denn mit den Sprachen Deutsch und Rumänisch beschäftigt, muss feststellen, dass die Wörterbücher nicht den heutigen Ansprüchen gerecht werden. Das Deutsch-Rumänische Wörterbuch von Prof. Isbășescu, unter Leitung von Grete Klaster-Ungureanu auf 200000 Stichwörter ausgebaut, ist erstklassig, nach deutschen Qualitätskriterien. Aber das war es dann auch!

(Fast) alle anderen Wörterbücher – das Wörterbuch Rumänisch-Deutsch von Mihai Anuței (noch immer nur 60000 Termini), alle kleinen der letzten Jahre, und erst recht alle Fachwörterbücher sehen traurig aus, ob Technik, Medizin, Wirtschaft, Recht etc.; für viele Fachbereiche gibt es gar keine, speziell für Rumänisch-Deutsch. Es wimmelt von Grammatik- und Druckfehlern, Fehlübersetzungen. Besonders schlimm: es fehlen aktuelle Fachtermini. Dies gilt auch für alle Wörterbücher von Wilhelm Theiss: teils übernommen aus alten technischen Wörterbüchern, mit vielen Eigenschöpfungen deutscher Fachtermini, die der aktuellen Fachsprache fremd sind, die zum Teil anders belegt sind und die den Nicht-Fachmann falsche Übersetzungen oder gravierende Fehler machen lassen.

Heute gibt es viele elektronische Wörterbücher. Neben vielen wertlosen oder fehlerbehafteten muss das gute Wörterbuch der Fa. Aurint mit je ca. 70000 Termini pro Sprachrichtung erwähnt werden, aber auch das kostenlose vielsprachige Wörterbuch dict.cc mit derzeit 43000 Termini in Deutsch/Rumänisch. Durch Einsatz von jeweils mehreren Überprüfern ist die Qualität hier sehr gut für ein Online-Wörterbuch.

Und gerade da, bei dict.cc oder in ähnlichem Umfeld, ist die Mitarbeit unserer Landsleute, insbesondere Rentner, gefragt, der Fachleute, die neben ihrem Fach Sprachen als Hobby haben. Bei all den Wörterbüchern besteht Bedarf an aktuellen Fachtermini, und jeder aus Rumänien stammende Fachmann kann da einen Beitrag zur Verbesserung der Brücke zwischen Deutschland und Rumänien leisten, der dem Exportweltmeister zugutekommt. Vergessen wir nicht, dass ein Zeitfenster von ca. 10-15 Jahren übrig ist, in dem wir zweisprachige Fachleute in großer Zahl haben; danach geht die echte Zweisprachigkeit unwiederbringlich verloren. Diese Jahre sollten wir nutzen. Wege, mitzuarbeiten, Quellen, um (Fach-) Termini zu überprüfen (ggf. auf dem Umweg über Französisch oder Englisch), sowie weitere Werkzeuge bietet das Internet inzwischen reichlich, auch für Rumänisch.

Bei Interesse können diese Themen in einem Arbeitskreis – online oder vorab in einem Seminar – vom Unterzeichner detailliert werden. Die wichtigsten Online-Quellen sind: Duden, Wikipedia, Woxikon, DEX, Eur-Lex, Leo Deutsch-Französisch/ Englisch, Linguee, Gabler, IEV/ DKE, IATE, Eurovoc etc. Auch gibt es gute und zuverlässige Begriffslexika, in Deutsch und in Rumänisch (letztere sind in Rumänien billig, in Deutschland teurer) – zum Unterschied zu den bi- und multilingualen, schwachen Fachwörterbüchern.

Kontakt: Bernd Müller, E-Mail: b.d-mueller[ät]t-online.de, Internet: http://deu.proz.com/profile/1124123.

Dipl.-Ing. Bernd Müller

Schlagwörter: Internet, Übersetzungen, Rumänisch, Wörterbuch

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