8. November 2024
Podiumsgespräch über rumänisch-deutsche Literaturübersetzungen in München
Mitte Oktober wurde die Ausstellung „Die deutsche Minderheit in Rumänien“ im Haus des Deutschen Ostens (HDO) in München eröffnet (siehe Bericht in der SbZ Online). Passend dazu steht am 21. November das Thema der Literaturübersetzung vom Rumänischen ins Deutsche im Fokus. Die Übersetzer Georg Aescht und Alexandru Bulucz werden sich im Gespräch mit Dr. Enikő Dácz über „Die Sprache zwischen Übersetzung und Überwindung“ unterhalten.
Die deutsch-rumänischen Beziehungen veranschaulichen geradezu beispielhaft, dass Minderheiten und Mehrheiten sich stets wandelnde Konstellationen sind. Die deutsche Minderheit konnte ein Bindeglied zwischen Ost und West in Rumänien und nach der massenhaften Auswanderung ‒ als Teil der Mehrheit ‒ ebenso in Deutschland sein. Massenhafte Auswanderung setzte jedoch in den letzten Jahrzehnten auch in der Mehrheitsbevölkerung in Rumänien ein und richtete sich teilweise nach Deutschland. Der Transfer vom Wissen und kulturellen Praktiken gewann damit an Vielfalt und zeigt sich im literarischen Bereich in all seinen Facetten.
Georg Aescht und Alexandru Bulucz sind Übersetzer, die die sich wandelnden Konstellationen im Bereich der literarischen Übersetzungen aktiv mitgestalten und sie aus der Perspektive unterschiedlicher Generationen reflektieren können. Sie sprechen über die sprachlichen, kulturellen und politischen Herausforderungen der Vermittlungsarbeit, berichten Heiteres und Trauriges aus ihren Übersetzungswerkstätten und lesen einige ausgewählte Texte vor.
Georg Aescht (geboren 1953) studierte Germanistik und Anglistik in Klausenburg/Cluj (Rumänien), wo er danach als Lehrer tätig war. Daneben verfasste er literaturkritische Beiträge in deutschsprachigen Publikationen, übersetzte rumänische Autoren und arbeitete an den Gymnasiallehrbüchern für deutsche Literatur mit. 1984 reiste er in die Bundesrepublik aus, wo er u.a. als Redakteur bei der Bonner Stiftung Ostdeutscher Kulturrat arbeitete und die Kulturpolitische Korrespondenz redigierte. Neben seiner feuilletonistisch-publizistischen Tätigkeit hat er Bücher von Ion Agârbiceanu, Gabriela Adameșteanu, Ana Blandiana, Lucian Boia, Nicolae Breban, Filip Florian, Claudiu Komartin, Norman Manea, Gellu Naum, Alexandru Papilian, Ioana Pârvulescu, Andrei Pleșu, Liviu Rebreanu, Mihail Sebastian und Alexandru Vona aus dem Rumänischen bzw. Französischen übersetzt und war als Herausgeber tätig.
Alexandru Bulucz (geboren 1987) ist Lyriker, Literaturkritiker, Herausgeber und Übersetzer. Er hat bis zu seinem 13. Lebensjahr im rumänischen Karlsburg/Alba Iulia gelebt und emigrierte mit seiner Mutter nach Deutschland. Er studierte Germanistik und Komparatistik in Frankfurt am Main und lebt in Berlin. Sein Lyrikdebüt „Aus sein auf uns“ erschien 2016. Für Gedichte aus „was Petersilie über die Seele weiß“ erhielt er 2019 den Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis. 2022 wurde er in Klagenfurt im Rahmen der Tage der deutschsprachigen Literatur mit dem Deutschlandfunk-Preis ausgezeichnet. 2024 bekam er mit dem Hölty-Preis den höchstdotierten Lyrikpreis Deutschlands und erhielt auch den Horst Bingel-Preis für Literatur. Aus dem Rumänischen übersetzte er u.a. Alexandru Vona, Eugène Ionesco und Andra Rotaru.
Die Moderatorin Dr. Enikő Dácz ist Kulturwissenschaftlerin und Germanistin, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Stellvertreterin des Direktors am IKGS – Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München. Ihre Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die deutschsprachigen Literaturen in Zentraleuropa, postimperiale Narrative und interethnische Beziehungen.
„Die Sprache zwischen Übersetzung und Überwindung“ findet am Donnerstag, dem 21. November, um 19.00 Uhr im Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, in München statt.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Verbands der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V., des HDO und des IKGS und wird vom Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert. Noch bis zum 13. Dezember ist die Ausstellung „Die deutsche Minderheit in Rumänien“ im HDO zu sehen.
Georg Aescht und Alexandru Bulucz sind Übersetzer, die die sich wandelnden Konstellationen im Bereich der literarischen Übersetzungen aktiv mitgestalten und sie aus der Perspektive unterschiedlicher Generationen reflektieren können. Sie sprechen über die sprachlichen, kulturellen und politischen Herausforderungen der Vermittlungsarbeit, berichten Heiteres und Trauriges aus ihren Übersetzungswerkstätten und lesen einige ausgewählte Texte vor.
Georg Aescht (geboren 1953) studierte Germanistik und Anglistik in Klausenburg/Cluj (Rumänien), wo er danach als Lehrer tätig war. Daneben verfasste er literaturkritische Beiträge in deutschsprachigen Publikationen, übersetzte rumänische Autoren und arbeitete an den Gymnasiallehrbüchern für deutsche Literatur mit. 1984 reiste er in die Bundesrepublik aus, wo er u.a. als Redakteur bei der Bonner Stiftung Ostdeutscher Kulturrat arbeitete und die Kulturpolitische Korrespondenz redigierte. Neben seiner feuilletonistisch-publizistischen Tätigkeit hat er Bücher von Ion Agârbiceanu, Gabriela Adameșteanu, Ana Blandiana, Lucian Boia, Nicolae Breban, Filip Florian, Claudiu Komartin, Norman Manea, Gellu Naum, Alexandru Papilian, Ioana Pârvulescu, Andrei Pleșu, Liviu Rebreanu, Mihail Sebastian und Alexandru Vona aus dem Rumänischen bzw. Französischen übersetzt und war als Herausgeber tätig.
Alexandru Bulucz (geboren 1987) ist Lyriker, Literaturkritiker, Herausgeber und Übersetzer. Er hat bis zu seinem 13. Lebensjahr im rumänischen Karlsburg/Alba Iulia gelebt und emigrierte mit seiner Mutter nach Deutschland. Er studierte Germanistik und Komparatistik in Frankfurt am Main und lebt in Berlin. Sein Lyrikdebüt „Aus sein auf uns“ erschien 2016. Für Gedichte aus „was Petersilie über die Seele weiß“ erhielt er 2019 den Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis. 2022 wurde er in Klagenfurt im Rahmen der Tage der deutschsprachigen Literatur mit dem Deutschlandfunk-Preis ausgezeichnet. 2024 bekam er mit dem Hölty-Preis den höchstdotierten Lyrikpreis Deutschlands und erhielt auch den Horst Bingel-Preis für Literatur. Aus dem Rumänischen übersetzte er u.a. Alexandru Vona, Eugène Ionesco und Andra Rotaru.
Die Moderatorin Dr. Enikő Dácz ist Kulturwissenschaftlerin und Germanistin, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Stellvertreterin des Direktors am IKGS – Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München. Ihre Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die deutschsprachigen Literaturen in Zentraleuropa, postimperiale Narrative und interethnische Beziehungen.
„Die Sprache zwischen Übersetzung und Überwindung“ findet am Donnerstag, dem 21. November, um 19.00 Uhr im Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, in München statt.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Verbands der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V., des HDO und des IKGS und wird vom Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert. Noch bis zum 13. Dezember ist die Ausstellung „Die deutsche Minderheit in Rumänien“ im HDO zu sehen.
Schlagwörter: Literatur, Übersetzungen, Podiumsdiskussion, Haus des Deutschen Ostens München
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