19. März 2013

Friedrich Wilhelm Witzemann erforscht Einfluss der Sonnenaktivitäten auf unser Klima

Der Mondspaziergang Armstrongs, die minutiöse Erforschung des Mars und, im letzten Jahr, der freie Fall eines Menschen aus dem All auf die Erde sind epochale Ereignisse, die auf ein immenses Wissen begründet sind und unseren Blick vermehrt dem Weltall zuwenden lassen. Bahnbrechende Forschungen steuerten der international anerkannte Siebenbürger Sachse Hermann Oberth und, 365 Jahre früher, der gebürtige Dombacher und danach in Siebenbürgen ansässige Raketeningenieur Conrad Haas bei. Die Rakete dient inzwischen als Vehikel, um den extraterrestrischen Raum und die Planeten zu erforschen. Das All wird in unseren Tagen von einem anderen Siebenbürger Sachsen erforscht, jedoch aus ganz anderer Perspektive: Dipl.-Ing. Agr. Friedrich Wilhelm Witzemann widmet sich seit mehr als 60 Jahren der Sicherung der landwirtschaftlichen Produktion und Bekämpfung des Hungers auf Erden.
Eine entscheidende Rolle, um höhere Erträge zu erzielen, spielt das Klima, das nicht allein auf unserem Planeten „geschaffen“ wird, sondern erheblich von der Sonnenaktivität, ja sogar der Gravitation unseres Sonnensystems beeinflusst wird.

Der Diplomagraringenieuren Witzemann mutierte mit den Jahren zum außerterrestrischen Forscher und erforschte diese Zusammenhänge. Diese Arbeiten setzt der 85-Jährige auch heute unbeirrt fort. Es ist sein Lebenswerk. Sein Hobby wurde zu seiner Lebensaufgabe.

Wenn wir nur die Überschriften seiner Bücher zur Kenntnis nehmen, erkennen wir das Maß seiner Forschungsobjekte. 1999 erschien die erste Auflage von „Die Planeten als Teil-Ursachen der periodischen Sonnenaktivität“, gefolgt 2004 von „Neue Aspekte der Schwerkraft-Gravitation in unserem Sonnensystem und deren Wechselwirkungen“, 2007 erschien „Gravitation als Auslöser der Sonnenaktivität“ und nun 2012 „Sonne und Planeten. Wie sie unser Klima beeinflussen“. Seine umfangreichen Arbeiten detailliert darzustellen, würde den Rahmen dieser Besprechung sprengen, daher beschränken wir uns hier auf eine Zusammenfassung seiner letzten Erkenntnisse.

Vor 55 Jahren stellte der Autor zum ersten Mal in den Niederschlägen des Monats Juni und danach in jenen der Monate Januar und Februar eine zyklische Erscheinung von elf Jahren und den damit verbundenen Anstieg der mittleren Temperaturen fest. Er vermutete damals schon, dass dies auf Einflüsse des Sonnensystems zurückgehen könnte. Dass dies der Fall ist, konnte er erst 2007 in seinem vorletzten Buch beweisen. Er erläuterte die Gravitation, beschrieb das Sonnenverhalten in unserem Sonnen-Planeten-System und legte den Schwerpunkt seiner Betrachtungen auf die Sonnenaktivität und besonders auf die Ursache der Erscheinung der Sonnenflecken.

Diese Erkenntnisse vertiefte und verfeinerte er in seinem 2012 erschienenen Buch. Anhand des astronomisch bestimmbaren Schwerpunktes des Sonnensystems, der Wanderung der Sonne um diesen Punkt, aufgrund der auf sie einwirkenden Gravitationskräfte und der im Laufe dieser Wanderung zyklisch auftretenden Sonnenflecken beweist Witzemann, dass die Gravitation die Sonnenflecken und die Schwankungen der Sonnenaktivität verursacht. Um die auf die Sonne einwirkenden Gravitationskräfte und deren tatsächlichen Einfluss zu ermitteln, untersucht er die Gravitationskräfte der verschiedenen Massen innerhalb des sie umgebenden Planeten, sogar in der „nahen“ Umgebung unseres Sonnensystems, der Milchstraße unserer Galaxis und dem näher gelegenen intergalaktischen Raum, und erfasst die Richtungen, in die diese Gravitationskräfte „unsere“ Sonne jeweils zerren. Wichtig sind hierbei die Konzentration der verschiedenen Gravitationskräfte und ihre Auflösung aufgrund der unterschiedlich langen Umlaufzeiten der Planeten um die Sonne.

In einem weiteren Schritt erörtert der Autor die Zusammenhänge zwischen der periodisch schwankenden und an Hand der Sonnenflecken erkennbaren Sonnenaktivität und den irdischen Wetter- und Klimazyklen. Dabei werden Aspekte deutlich, die den Wechsel zwischen kürzer- und längerfristigen Klimaerwärmungen und Abkühlungen bzw. Warm- und Eiszeiten auf der Erde erklären können. Aufgrund dieser Erkenntnisse lassen sich die Gestirnkonstellationen errechnen und Angaben über das künftige Auftreten unterschiedlicher Sonnenfleckenzahlen machen. Und daraus lassen sich Veränderungen der Sonnenaktivität und deren klimatische Auswirkungen auf der Erde für die kommenden 400 Jahre vorhersagen.

Witzemann führt die globale Klimaerwärmung zum größten Teil auf charakteristische Änderungen der Sonnenaktivität zurück, die sich aus der Überlagerung mehrerer Sonnen-Zyklen von unterschiedlicher Dauer ergeben. Da diese kaum durch die Drosselung des Verbrauchs sogenannter fossiler Energiequellen auf der Erde beeinflusst werden, können schließlich Andeutungen gemacht werden, wie sich die Menschen besser auf die kommenden Klimaänderungen vorbereiten können. Der Verfasser sieht dabei mit Sorge die Abholzungen und Rodungen großer Waldflächen, die Umwidmung der Böden und die Ausdehnung der Flächen, die für den urbanen Hitzeeffekt verantwortlich sind. Es sind gefährliche, das Klima negativ beeinflussende Maßnahmen, die das grobe Gleichgewicht des Erdklimas stören und denen es gegenzusteuern gilt. Denn nur in dieser Richtung haben wir Hebel zur Hand.

Witzemann geht, neben der Theorie und Beobachtungen, auch auf die Auswirkungen in der Praxis ein und wie man die landwirtschaftlichen Tätigkeitsabläufe angesichts einer Klimaerwärmung um zwei Grad Celsius anpassen könnte. Er behandelt dieses Thema mit gesundem Menschenverstand, aus der Sicht eines Praktikers, eines Agrariers.

Zum Autor: Friedrich Wilhelm Witzemann wurde am 23. Oktober 1927 in Blutroth im Unterwald, Kreis Weißenburg (Alba) geboren, besuchte das Gymnasium in Mühlbach, Mediasch und danach die Brukenthalschule in Hermannstadt. Es folgte ein fünfjähriges Studium an der Fakultät für Landwirtschaft in Craiova. Als Gruppenleiter in die Zweigstellen ISPOTA und ORPOT (Boden- und Flächenplanung) nach Temeschburg versetzt, nahm er an den Ausarbeitungen der Entwürfe von Plantagen in Baratzhausen, Rekasch, Königsgnad, Triebswetter, Tschanad und Perjamosch teil, alles deutsche Schwabengemeinden. 1971 bis 1973 erhielt er zusätzlich einen Lehrauftrag am „Polytechnischen Hochschulinstitut Traian Vuia“, Temeswar, Lehrfach „Organisation und Systematisierung der Landwirtschaft“. Mit seiner Frau, der Ärztin Hanni Steibel, und Sohn Dieter übersiedelte er nach Deutschtand. 1979 bekam er eine feste Anstellung am Landwirtschaftsamt Aalen, Baden-Württemberg. Als Referatsleiter für Agrarstruktur und Larndesflege konnte er dank seiner früheren Tätigkeiten in ein ihm bekanntes Gebiet einsteigen. Nach seiner Verrentung mit 64 Jahren widmete er sich intensiv den Planeten und der periodischen Sonnenaktivitäten. Wir wünschen ihm weiterhin noch viele schöne Tage!

Sein letztes Fachbuch „Sonne und Planeten. Wie sie unser Klima beeinflussen“ (2012) ist im Buchhandel unter der ISBN 3-9807378-5-3 oder beim Autor erhältlich: Friedrich Wilhelm Witzemann, Turmalinweg 7, 70619 Stuttgart, Telefon: (0711) 447568.

Waldemar Mayer

Schlagwörter: Buchpräsentation, Naturwissenschaften

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