16. Oktober 2013

Deutsche Schriftsteller aus Rumänien lesen in München und Nürnberg

Ein Literaturabend mit Johann Lippet und Dr. Olivia Spiridon zur Veröffentlichung der Prosa-Anthologie „Deutsche Erzähler aus Rumänien nach 1945“ (Curtea Veche Verlag, Bukarest, 2012) findet am 21. Oktober, 19.00 Uhr, in der Bayerischen Staatsbibliothek, Ostlesesaal (3. Stock), in München statt. Der Eintritt ist frei.
26 Autoren aus dem Banat und aus Siebenbürgen steuern zu diesem Sammelband ausgewählte Prosafragmente bei, die exemplarisch die keinesfalls homogene, sondern ausgesprochen vielseitige Literatur der deutschsprachigen Minderheit aus Rumänien präsentieren und die Entwicklung der rumäniendeutschen Literaturszene in der Zeit nach 1945 aufzeigen. Unter den Texten befinden sich u.a. Franz Hodjak mit Fragmenten aus seinem Roman Ein Koffer voll Sand aus dem Jahr 2003, Andreas Birkner steuert seine Gefängniserzählung Die schönste Frau der Welt von 1967 bei und Eginald Schlattner ist mit einem Fragment aus Klavier im Nebel aus dem Jahr 2005 vertreten. Weitere Autoren sind Erwin und Joachim Wittstock, Richard Wagner, Gerhard Ortinau und viele andere.

Besonderer Gast des Abends ist der Schriftsteller Johann Lippet, vertreten in der Anthologie mit der Erzählung Der Totengräber über die merkwürdige Erfolgsgeschichte des letzten Bewohners eines Banater deutschen Dorfes. In München liest er aus seinem 2012 erschienenem Roman Bruchstücke aus erster und zweiter Hand sowie aus der noch unveröffentlichten Erzählung Die Quelle informiert. Ein Bericht.

Zudem liest Anja Staffehl ein Fragment aus dem Werk von Franz Hodjak, der leider krankheitsbedingt an der Lesung nicht teilnehmen kann.

Johann Lippet hat rund 30 Prosa- und Gedichtbände veröffentlicht, sowohl in Rumänien als auch nach seiner Auswanderung 1987 in Deutschland. Als Gründungsmitglied der 1972 ins Leben gerufenen „Aktionsgruppe Banat“ reifte er in der experimentier- und protestfreudigen Stimmung Temeswars heran, das mittlerweile zum literarischen Gedächtnisort geworden ist. Johann Lippets Markenzeichen sind unter anderen die narrativ ausgelebte Liebe für seine Herkunftsregion und der genaue Blick auf das Detail. Gleichzeitig bezieht er zu aktuellen Entwicklungen Stellung: In seinem 2009 erschienenen Buch Das Leben einer Akte. Chronologie einer Bespitzelung durch die Securitate dokumentiert er seine Verfolgung durch den rumänischen Geheimdienst anhand der Bespitzelungsprotokolle von Bekannten und Freunden.

Durch den Literaturabend führt Dr. Olivia Spiridon, die Herausgeberin der Anthologie, Literaturwissenschaftlerin am Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde (IdGL). Die Schirmherrschaft der Veranstaltung trägt das Generalkonsulat von Rumänien in München, das im Anschluss an die Lesung zu einem kleinen Umtrunk mit rumänischen Weinen einlädt.

Am Freitag, dem 25. Oktober, 19.30 Uhr, liest Franz Hodjak im Zeitungs-Café „Hermann Kesten“ in Nürnberg. Die gemeinsam von der Stadtbibliothek und dem Kulturbeirat zugewanderter Deutscher organisierte Veranstaltung wird von Michael Markel moderiert. Abendzugang über die Peter-Vischer-Straße 3 (neben der Katharinen-Ruine), Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro.

Schlagwörter: Lesung, München, Hodjak

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Neueste Kommentare

  • 25.10.2013, 22:15 Uhr von Äschilos: Leider haben meine guten Wünsche wenig gefruchtet, weil Hodjak krankheitsbedingt nicht in Nürnberg ... [weiter]
  • 23.10.2013, 09:50 Uhr von orbo: Das Gleiche wie die Frage darüber. [weiter]
  • 22.10.2013, 23:36 Uhr von beob: Was hat dieses "OK" eines Irrationalen zu bedeuten? [weiter]

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