4. März 2014

Stiftung Siebenbürgische Bibliothek: das Geschäftsjahr 2013

Das Jahr 2013 war ein sehr gutes für den Vermögensaufbau der Stiftung. Es war das Jahr mit dem bisher größten Mittelzufluss. Die Summe der Geldzuwendungen betrug rund 182 000 Euro, wobei der größte Teil davon (94 000 Euro) aus dem Nachlass von Hildegard und Günter Volkmer stammt, der zweitgrößte (83 000 Euro) aus direkten Überweisungen und der kleinste (5 000 Euro) aus Erlösen der uns zur Verfügung gestellten zinslosen Darlehen besteht. Ebenfalls aus den Nachlass Volkmer erhielt die Stiftung Fondsanteile im Wert von 98 000 Euro. Nüchtern betrachtet könnte man mit diesem Ergebnis zufrieden sein. Doch die Arbeit mit der Auflösung und Verwertung eines Haushalts und die Einsicht, den Erblassern für ihre Großzügigkeit nicht mehr danken zu können, erzeugt auch ein bedrückendes Gefühl.
Am 31. Dezember 2013 verwaltete die Stiftung ein Vermögen von rund 2 000 000 Euro, bestehend aus 1 900 000 Euro Eigenkapital und 100 000 Euro zinslosen Darlehen. Der Anteil der sieben Unterstiftungen - Dr. Ortrud und Dipl.-Ing. Gerhardt Graeser - Elfriede und Balduin Herter - Gerlinde und Harro Hubbes, Dagmar Heuchert - Dipl.-Ing. Alfred Kasper, Sächsisch Reen, und Frau Marga, Freiberg/Sachsen - Meta und Ingo Phleps - Hildegard und Günter Volkmer - Hedwig Waadt, geb. König - am Stiftungsvermögen beträgt 482 000 Euro, also rund ein Viertel. Drei Viertel des Vermögens bestehen aus den tausenden kleineren Beträgen, die im Laufe der Jahre an die Stiftung überwiesen wurden und deren Urheber hier nicht alle namentlich aufgeführt werden können. Ihre Namen werden aber drei Mal im Jahr in den Mitteilungen aus dem Siebenbürgen-Institut veröffentlicht.
Für den Erfolg des Stiftungszwecks haben die Unterstiftungen eine große Bedeutung. Durch das öffentliche Bekenntnis der Stifter, auch größere Beträge für den Erhalt unserer Kulturzeugnisse einzusetzen, heben sie den besonderen Wert dieser Zeugnisse für unsere Gemeinschaft hervor und spornen durch ihr Beispiel andere Menschen an, ihnen nachzueifern, jeder wie er kann. Die Tatsache, dass sich drei Viertel des Vermögens aus den vielen kleineren Zuwendungen zusammensetzen, macht deutlich, dass eine große Anzahl von Unterstützern eher noch wichtiger für den Erfolg der Stiftung ist. Auf extrem seltene Erbschaften kann die Stiftung nicht bauen, Stifter größerer Beträge kommen auch nicht sehr häufig vor, aber eine große Anzahl von Befürwortern des Stiftungsgedankens kann auch mit kleineren Beträgen schnell zum Erfolg führen.

So erfreulich die Steigerung des Stiftungsvermögens vor allem durch die Erbschaft Volkmer auch ist, weisen die Daten der Buchhaltung auch auf eine weniger gute Entwicklung hin. Die Zahl der Überweisungen ging von 570 im Jahr 2012 auf 515 im Jahr 2013 zurück. Berücksichtigt man, dass davon 222 Überweisungen aus Anlass von Todesfällen, 27 aus Anlass von Geburtstagen und anderen Jubiläen und 15 wegen der Erbschaft getätigt wurden, haben nur 234 Personen oder Institutionen und die 19 Organisatoren der Sammelzuwendungen direkt an die Unterstützung der Stiftung gedacht. Es handelt sich dabei in den meisten Fällen um Personen, die schon mehrfach, oft auch regelmäßig, Beträge überwiesen haben. Dieser Befund verdeutlicht noch einmal, wie wichtig eine breitere Beteiligung unserer Landsleute am Stiftungsaufbau für die langfristige Sicherung der Siebenbürgischen Bibliothek ist. Positiv vermerken wir die Tatsache, dass es 2013 zu weiteren 41 Einträgen in die Stiftertafel kam. Es betrifft 26 Einzelpersonen/Familien, zwei Vereine, zwei Heimatortsgemeinschaften, eine Kreisgruppe, eine Landesgruppe, zwei Mal den Bundesverband und sieben Mal verstorbene Personen zu deren Gedenken.

Die Erträge des Stiftungsvermögens betrugen brutto rund 84 000 Euro. Davon erhielt der Siebenbürgisch-Sächsische Kulturrat für die Verbesserung der Personalsituation und der Deckung von Miet- und Nebenkosten der Siebenbürgischen Bibliothek einen Betrag von 40 000 Euro. Der Werterhaltung des Vermögens diente eine Rücklage von 28 000 Euro. Die Kosten für Büromaterial, Briefporto und Fahrtkosten betrugen 3000 Euro. In das Jahr 2014 wurden 13 000 Euro übertragen. Damit soll der Förderbetrag im laufenden Jahr 2014 entsprechend erhöht werden.

„Auf halbem Weg nicht stecken bleiben“ lautet das aktuelle Motto unserer Arbeit. Es ergibt sich aus folgenden Überlegungen: Bei der Gründung der Stiftung ging man davon aus, dass vier Millionen DM mit einer Nettorendite von 5% ausreichen würden, um auf Dauer den Fortbestand der Siebenbürgischen Bibliothek zu sichern. Durch die Einführung des Euro erfolgte eine Verteuerung der Dienstleistungen. Außerdem hatte man die Inflation für den Zeitraum des Vermögensaufbaus nicht berücksichtigt. Auch sanken die Zinserträge. So kam es zur Erhöhung des Zielvermögens auf vier Millionen Euro. Die Hälfte davon, also zwei Millionen Eigenkapital, werden wir aller Wahrscheinlichkeit nach im laufenden Geschäftsjahr realisieren. Damit beginnt die zweite Hälfte unseres Weges. Um den Einfluss der Inflation zu verringern, sollten wir diese Hälfte des Weges möglichst schnell zurücklegen. Mit dem ausdrücklichen und anerkennenden Dank der Stiftungsgremien an alle, die unsere Arbeit und damit die Arbeit des Siebenbürgen-Instituts mit seiner Siebenbürgischen Bibliothek unterstützen, verbinden wir die eindringliche Bitte an die bisherigen Unterstützer, unserer Arbeit weiterhin gewogen zu bleiben, und an alle anderen Freunde Siebenbürgens, sich an unserem Bemühen zu beteiligen.

Hatto Scheiner

Schlagwörter: Gundelsheim, Bibliothek

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