11. Juni 2014

Vielfältige genealogische Beiträge

Für alle an der Familienforschung Interessierten enthält das seit geraumer Zeit vorliegende Jahresheft 2013 – es ist der 30. Jahrgang dieser von der Sektion Genealogie des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde (AKSL) herausgegebenen Zeitschrift – lesenswerte Beiträge, die in vielfältiger Weise auch zu eigenen Forschungen und Veröffentlichungen anregen.
Den Beitragsreigen eröffnet Christian Weiss mit Ausführungen zur Biographie und Familiengeschichte des Mathias Scherer. Scherer, ein Urweger „Urgestein“, hat in vielfältiger Weise in seiner (Kirchen-)Gemeinde gewirkt und es – trotz schwerer Erkrankung in der Kindheit und Deportation in die Sowjetunion – zu einem erfüllten Leben bis zum Alter von 84 Jahren gebracht. Mehrere von ihm hinterlassene Tagebücher sind die Grundlage für die Weiss‘schen Ausführungen. Ergänzt werden diese durch den Abdruck des mit Gen_Plus erstellten Familienbuchs von Mathias Scherer.

Hans Georg Baier präsentiert einen „kurz gefassten“ Lebenslauf des Matthäus von Hoch (1726-1813), der elf Jahre in Johannisdorf und 44 Jahre in Nadesch als Pfarrer wirkte. Ausgangspunkt ist je ein Lebenslauf, der in ein Lexikon eingeklebt war bzw. in ein Nadescher Kirchenbuch aufgenommen wurde. Mit verschiedenen „Meschendörfer“ und der Herkunft ihres Namens beschäftigt sich Friedrich Töpfer und arbeitet dabei heraus, dass Träger des Familiennamens Daidrich aus Meschendorf diesen Namen ursprünglich als Herkunftsbezeichnung verwendet haben.

Mehrere Beiträge haben Hofgeschichten (im engen Sinne des Wortes) zum Thema. Christian Weiss beginnt mit grundsätzlichen Gedanken dazu, als Beispiel folgt die Darstellung des Hofes der Familie Renges (Nr. 57 in Reußen) durch Michael Hihn sowie der Knopp-Häuser in Alt-Mediasch durch Diethard Knopp. Der Beitragsteil schließt mit einem Bericht von Christian Weiss über die Entwicklung des Projektes „Siebenbürger Genealogie“ im Jahr 2013.

Werner Kremm führt dankenswerterweise die Bibliographie zur Siebenbürgischen Familienforschung fort; in diesem Heft findet sich deren 49. Folge. Besonders umfangreich sind diesmal die „Mitteilungen“, welche über neue genealogische Erkenntnisse und Tagungen berichten; eine Buchbesprechung ist diesen vorangestellt.

Angesichts dieses interessanten Inhalts erscheint es schwer verständlich, dass das weitere Erscheinen der „Siebenbürgischen Familienforschung“ infrage gestellt ist, da die (vorwiegend durch Abonnements generierten) Einnahmen die Ausgaben seit mehreren Jahren nicht mehr decken. Und dies obwohl die Arbeit an der Zeitschrift ehrenamtlich erfolgt. Christian Weiss, Schriftleiter der Zeitschrift, beschränkt sich jedoch nicht darauf, diese Gefahr in seinem Geleitwort festzustellen, sondern zeigt Lösungsmöglichkeiten auf. Es bleibt zu hoffen, dass die „Siebenbürgische Familienforschung“ weiter erscheinen kann.

Das jährlich erscheinende Heft hat einen Gesamtumfang von etwa 100 Seiten und kann zum Preis von 18,50 Euro (für AKSL-Mitglieder: 9 Euro) beim Siebenbürgen-Institut (Schloss Horn­eck, 74831 Gundelsheim/Neckar, www.siebenbuergen-institut.de, Fax: (0 62 69) 42 10 10) bezogen werden. Bei derselben Adresse sind auch Informationen über die Sektion Genealogie des Arbeitskreises erhältlich.

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Schlagwörter: Zeitschrift, Genealogie, AKSL

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