1. August 2016

Förderverein schenkt Siebenbürgischem Museum in Gundelsheim zwei Gemälde

Gundelsheim - Der Verein zur Förderung des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim e. V. schenkt dem Museum zwei bedeutende Werke der Klassischen Moderne. Die Gemälde der ungarischstämmigen Maler Alfréd Macalik und János Incze hat der Vorsitzende des Fördervereins, Dr. Bernhard Lasotta MdL, dem Museum am 28. Juli offiziell übergeben.
Das Siebenbürgische Museum verfügt derzeit über eine Sammlung mit mehr als 400 Gemälden vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Diese werden den Grundstock der geplanten Gemäldegalerie bilden. Voraussichtlich bis zum 50-jährigen Gründungsjubiläum des Siebenbürgischen Museums im Jahr 2018 soll diese im ersten Obergeschoss des Ostflügels von Schloss Horneck entstehen. Hier soll die gesamte Bandbreite der Malerei in Siebenbürgen mit Schwerpunkt auf der Klassischen Moderne gezeigt werden. Während die siebenbürgisch-sächsischen Malerinnen und Maler von den Naturalisten Friedrich Miess und Arthur Coulin über die Expressionisten Hans Mattis-Teutsch und Grete Csaki-Copony bis zum Surrealisten Henri Nouveau bereits in der Sammlung vertreten sind, fehlen noch wichtige Vergleichsbeispiele von Künstlern der weiteren Ethnien Siebenbürgens. Dem Förderverein ist es nun gelungen, über eine Berliner Galerie zwei Werke der ungarischstämmigen Maler Alfréd Macalik und János Incze für das Museum zu erwerben. Beide Künstler sind eng mit der für Siebenbürgen und den gesamten Karpatenraum Anfang des 20. Jahrhunderts wegweisenden Künstlerkolonie von Nagybánya/Baia Mare verbunden.
Übergabe der Schenkungen auf Schloss Horneck: Dr. ...
Übergabe der Schenkungen auf Schloss Horneck: Dr. Markus Lörz (links), Kurator des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim, mit dem Vorsitzenden des Fördervereins, Dr. Bernhard Lasotta, MdL, vor dem Gemälde von Alfréd Macalik (* Wien, 1888, † Oradea/Großwardein, 1979): „Hügel bei Großwardein“, 1930er Jahre, 81 x 100 cm, Öl auf Rupfen.
Alfréd Macalik (1888-1979) wuchs in Nagybánya auf. Er studierte ab 1910 in Krakau, später in Budapest. 1913 erhielt er ein Stipendium für einen Aufenthalt in der für Ungarn ebenfalls bedeutenden Künstlerkolonie in Szolnok. Maßgeblichen Einfluss auf sein Werk hatte jedoch nicht der in Szolnok vertretene Realismus, sondern die postimpressionistische Freilichtmalerei der Schule von Nagybánya, der er sich in den 1920er Jahren anschloss. Hier wandte er sich der Landschaftsmalerei im Stil der ersten Generation der Malerschule um Simon Hollósy zu. Dieser Malweise blieb er auch nach seinem Umzug nach Großwardein/Oradea Anfang der 1930er Jahre treu. Als Maler, Schriftsteller und Musiker wurde Macalik in der Folgezeit eine der führenden Persönlichkeiten des kulturellen Lebens in der Stadt. Seit 2006 trägt eine Straße im Zentrum Großwardeins seinen Namen. In den ersten Jahren in Großwardein entstand das großformatige Landschaftsgemälde „Hügel bei Großwardein“, das für das Siebenbürgische Museum erworben werden konnte und nun bis Anfang Oktober in der Dauerausstellung besichtigt werden kann.

János Incze wurde 1909 in Színérváralja, dem im Kreis Maramuresch gelegenen heutigen Seini (deutsch: Leuchtenburg) geboren. Ab 1935 wurde er Schüler Sándor Ziffers, eines der wichtigsten Vertreter der expressionistisch ausgerichteten „Neo“-Bewegung in der Künstlerkolonie Nagybánya. Von Incze konnte eine schöne kleine „Stadtansicht am Fluss“ erworben werden.

Die Leitung des Siebenbürgischen Museums bedankt sich bei ihrem Förderverein, der seit vielen Jahren kurzfristige Ankäufe zum strategischen Ausbau der Sammlung möglich macht und damit zum Erfolg des Museums maßgeblich beiträgt. Um die einzigartige kulturhistorische Sammlung des Siebenbürgischen Museums zu erhalten und zu ergänzen, wünscht sich der Förderverein weitere Mitglieder, die sich ehrenamtlich engagieren.

Schlagwörter: Siebenbürgisches Museum, Gundelsheim, Schloss Horneck, Förderverein, Schenkung, Gemälde, Lasotta

Bewerten:

14 Bewertungen: ++

Neueste Kommentare

  • 01.08.2016, 10:03 Uhr von bankban: "János Incze wurde 1909 in Seini/Leuchtenburg in der Nähe von Nagybánya geboren." "Seini" hieß ... [weiter]

Artikel wurde 1 mal kommentiert.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.