31. Mai 2021

Siebenbürgisches Museum wieder geöffnet

Das Siebenbürgische Museum Gundelsheim ist seit dem 25. Mai bis auf Weiteres wieder unter Auflagen für Einzelbesucher (auch Familien aus einem Haushalt) geöffnet. Die Sonderausstellung „‚… skoro damoi!‘ Hoffnung und Verzweiflung. Siebenbürger Sachsen in sowjetischen Arbeitslagern 1945-1949“ ist noch bis 15. August zu sehen.
„Caesar und Wowa“, Skulptur mit Aschenbecher, ...
„Caesar und Wowa“, Skulptur mit Aschenbecher, gefertigt im Lager 1001 in Makejevka, Birnen- und Kiefernholz, Siebenbürgisches Museum Gundelsheim; Foto: Siebenbürgisches Museum Gundelsheim, Markus Lörz
In der Ausstellung über die Russlanddeportation sind viele bewegende, aber auch anrührende Objekte im Original zu entdecken. So beispielsweise „Caesar und Wowa“, eine im Lager 1001 in Makejevka gefertigte Holzskulptur, die 2016 dem Siebenbürgischen Museum aus Familienbesitz geschenkt wurde. Die Pferdeskulptur auf hohem Sockel hat einen integrierten Aschenbecher in Form eines Hufeisens, der erst beim Aufklappen der Plinthe zum Vorschein kommt. Der Pferdeskulptur assistiert ein kleines, auf den Hinterbeinen sitzendes Hündchen. Das gefällige Objekt hat in der Ukraine mehrmals den Besitzer gewechselt: Ein „Apotheker“ verkaufte die kleine Skulptur an Hans S. aus Brenndorf (Bod), der wiederum verschenkte sie an Maria P. aus Oberneudorf bei Bistritz, die fünf Jahre im gleichen Lager Zwangsarbeit leistete. Bei ihrer Ausreise 1979 aus Rumänien brachte sie die Skulptur mit nach Deutschland.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Haus der Geschichte Dinkelsbühl und dem Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. Das Ausstellungsprojekt wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und den Verein zur Förderung des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim.

Führungen und Gruppenbesuche sind leider aus Gründen des Infektionsschutzes weiterhin nicht möglich. Es gelten für den Besuch allgemeine Schutzmaßnahmen wie Einlass nur mit Maske (FFP2/KN95/N95- oder OP-Maske), die während des gesamten Aufenthalts zu tragen ist, sowie Einlass nur mit tagesaktuellem, attestiertem Coronatest, Impf- oder Genesenennachweis. Außerdem müssen Kontaktdaten erhoben werden. Tagesaktuelle Informationen und die jeweils gültigen Öffnungszeiten sind auf der Homepage des Museums zu finden: www.siebenbuergisches-museum.de/de/aktuelle-termine/.

Zur Ausstellung „… skoro damoi!“ ist im Verlag Renate Brandes ein gleichnamiger Ausstellungskatalog erschienen. In dem reich bebilderten Katalogbuch werden auf 312 Seiten nochmals die 190 Exponate präsentiert sowie die Forschungsergebnisse der Ausstellung dokumentiert. Der Katalog kann gegen Rechnung für 29,00 Euro, zuzüglich Versandkosten, beim Siebenbürgischen Museum, E-Mail: info[ät]siebenbuergisches-museum.de, bestellt werden. Außerdem ist der Katalog im Buchhandel und über den Verlag Renate Brandes (www.brandes-verlag.de) erhältlich.

Schlagwörter: Siebenbürgisches Museum, Öffnungszeiten, Corona, Gundelsheim, Deportation, Russlanddeportation, Ausstellung

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