18. Juni 2021

„Herr Franz“ - Nachsinnen über eine merkwürdige Begegnung in Holzmengen

Als der italienische Restaurator Maurizio Marchesini 2003 zum ersten Mal auf Einladung eines rumänischen Mitarbeiters Rumänien besuchte, die besondere Architektur und die bunte Vielfalt und Originalität der Menschen erlebte, wurde er dermaßen von Emotionen überwältigt, dass er nicht mehr davon loskommen konnte. Nach mehreren Besuchen in Rumänien, speziell in Siebenbürgen, fühlte er sich dem Land und den Menschen so verbunden, dass er den tiefgreifenden Entschluss fasste, seine schöne Heimatstadt Verona hinter sich zu lassen und nach Siebenbürgen zu ziehen.
Sein neues Leben begann er als stolzer Besitzer eines Hauses in Großau, das er liebevoll restaurierte. Als er jedoch erstmals den Hof eines alten Hauses in der Hermannstädter Altstadt betrat, setzte er alles daran, die längst ausgewanderten Besitzer, Siebenbürger Sachsen, ausfindig zu machen und das Haus zu kaufen. Er klappte, er bekam das Haus und seither besteht eine tiefe Freundschaft zwischen ihm und den beiden Töchtern des vormaligen Hausherren. Er hält für sie und ihre Familien einen Teil des Hauses frei und bekräftigt, dass er aus Respekt vor den ehemaligen Bewohnern und deren Geschichte sich niemals als alleiniger Besitzer sehen kann, sondern nur als einer, der das riesengroße Glück hat, in dem Haus leben zu dürfen. Durch seine langjährige Arbeit als Restaurator historischer Gebäude hat Maurizio Marchesini einen besonderen Sinn für das Schicksal der Menschen, die darin gelebt haben, entwickelt. Zudem ist er als begnadeter Fotograf ständig auf der Suche nach neuen Eindrücken und Emotionen, deren Fülle ihn so sehr an Siebenbürgen bindet. Inzwischen nimmt er aktiv am Hermannstädter kulturellen Leben teil, sei es durch eigene Fotoausstellungen oder durch die Organisation von Kunstausstellungen in seinem Innenhof. Wer in Hermannstadt einen hochgewachsenen Mann mit graumelierten Locken sieht, der auf seinem Fahrrad zwei Foxterrier mitführt, weiß: Er ist’s. Die nachfolgende Geschichte ist Teil eines (imaginären) Briefs an die ehemaligen Bewohnerinnen seines Hermannstädter Altstadthauses und gleichzeitig eine Hommage an alle, die fern ihrer angestammten Heimat leben und die Erinnerungen an ihre Jugendjahre tief in ihrem Inneren immer mitführen.

Es war ein Sonntag mitten im September, als ich, meine Partnerin Oana und Nina, die Tochter von Freunden, die damals einige Ferientage bei uns verbrachte, das Dorf Holzmengen (Hosman), das im Harbachtal zwischen Hermannstadt und Agnetheln liegt, besuchten. Ich wusste, dass im Dorf eine kleine kulinarische und handwerkliche Veranstaltung stattfand. Der Austragungsort war die Alte Mühle, die inzwischen eine Mühle, eine Bäckerei und eine Schmiede beherbergt und zudem mit der Kulturscheune einen Veranstaltungsort anbietet. Das Wetter war schön, überall wuselten Menschen erwartungsvoll und begeistert herum, Familien mit Kindern, Touristen usw.

Bei dieser Gelegenheit besichtigten wir das Dorf. Holzmengen ist ein halb versteckter und – auch wenn man leicht hingelangt – kaum bekannter Ort. Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein, es hat sich kaum etwas verändert. Sogar der ursprüngliche siebenbürgisch-sächsische Name blieb erhalten, er wurde nur lautlich an die rumänische Aussprache angepasst. Im Ortsinneren gibt es noch ungepflasterte Straßen, und Besucher, die durch das Dorf wandeln, fühlen sich in die Vergangenheit zurückversetzt.

Selbstverständlich konnten wir nicht umhin, die alte evangelische Kirche, die auf einem Hügel über dem Dorf weithin sichtbar ist, zu besuchen. Die im gotischen Stil erbaute Kirche ist klein, aber sehr ansprechend und reich an interessanten architektonischen Details, die noch recht gut erhalten sind. Obwohl die eigentliche Kirche geringe Ausmaße hat, wirkt sie zusammen mit der sie umgebenden doppelten Wehrmauer und den Türmen, die in früheren Zeiten feindliche Angriffe und Raubüberfälle abgewehrt haben, beeindruckend und im Vergleich zur Größe des Dorfes auf geradezu übertriebene Weise das Bild beherrschend. Meine Leidenschaft für siebenbürgische Kirchenburgen ist riesig und ich verfüge bereits über eine Sammlung von Tausenden Fotos, die ich überall in den sächsischen Gebieten Siebenbürgens aufgenommen habe. Eine gemeinsame Eigenschaft dieser Kirchen ist sicherlich der zunehmende Verfall und die Trostlosigkeit, zu der sie verdammt sind. Während solcher Besuche treffen wir kaum Menschen an, außer in den touristisch relevanten Gebieten. Oft müssen wir die Person suchen, die mit der Verwahrung der Kirche betraut ist, um hineingelassen zu werden und die Innenbereiche, den Hof, die Türme und die eigentliche Kirche besichtigen zu können. Sogar die Dörfer sind oftmals verwahrlost und vergessen – ein immenses Erbe, das dabei ist zu verschwinden, wenn nicht umgehend Maßnahmen ergriffen werden.

Neben der Wehrmauer liegt der Friedhof voller Gräber mit Grabsteinen und Inschriften in deutscher Sprache. Alle hier Bestatteten trugen siebenbürgisch-sächsische Namen.
Kirche und Friedhof von Holzmengen. Foto: ...
Kirche und Friedhof von Holzmengen. Foto: Maurizio Marchesini
Jener Tag war sonnig mit wunderschönen Wolken, aber der Hügel machte einen traurigen Eindruck. Niemand war im Umkreis zu sehen, es herrschte absolute Stille. Die Einzigen, die Lärm machten, waren wir, vor allem Nina, die von diesem seltsamen Ort voller origineller Spielstätten amüsiert und angeregt war und glücklich darüber, fotografiert zu werden. Sie rannte und sprang überall hin, sogar auf die Gräber, und entweihte sie mit Lächeln, Freude und Ausrufen des Staunens über alles, was sie sah und was sie faszinierte. Ich glaube, dass selbst die Menschen, die in den alten Gräbern liegen, diese unschuldige und unbeschwerte Ruhestörung gut ertragen haben. Ich hingegen war abgelenkt und konzentrierte mich auf die Suche nach den besten Positionen, um die beeindruckendsten Motive auf meinen Fotos festzuhalten.

Nach dem kleinen Friedhof setzten wir unseren Besuch an der zweiten Außenmauer fort, die frei zugänglich ist, ohne den spezifischen Bereich der Kirche betreten zu müssen. Es ist praktisch ein breiter Korridor zwischen der Primärstruktur und der zusätzlichen Schutzmauer. Ein interessanter Platz, aber verlassen und sehr heruntergekommen. Im Inneren gibt es nur alte, ungepflegte Bäume, allerlei Sträucher, ungemähtes Gras – ein Durchgangsbereich innerhalb der Ringmauern. Auch hier gibt es kleine Türme, auch diese verlassen, ungenutzt und ein wenig verfallen. Zusammen mit Nina bin ich auf einen davon gestiegen, um einen besseren Überblick zu haben und aus verschiedenen Blickwinkeln neue Motive für meine Fotos zu finden. Auf diesem kleinen Turm sieht man noch immer die Zeichen einer nicht ganz so fernen Präsenz. Hier gibt es verwitterte Holzstrukturen, Treppen und frühere Türen und Fenster, die fast verschwunden sind. Man kann gut die Innenmalereien an den Wänden erkennen, die nicht antik, sondern nur wenige Jahrzehnte alt sind.

Gleich nach uns kam auch ein Herr oben im Turm an. Ein ganz normaler Mensch, jemand, der ein historisches Denkmal besucht, wie irgendein Tourist, mit der typischen Kleidung des Besuchers: Freizeithose und T-Shirt. Ich vermute, er könnte etwa sechzig Jahre alt gewesen sein. Ungewöhnlich war, zumindest auf den ersten Blick, dass er keine Kamera hatte. Ich bemerkte dies sofort, denn angesichts meiner großen Leidenschaft dachte ich, dass ein Mensch die Gelegenheit nicht verpassen sollte, solche architektonische Schönheit, wie sie diese großartige, wenn auch wenig bekannte Kirche bietet, auf Fotos zu verewigen.

Diesen mysteriösen Herrn nannte ich „Herr Franz“. Ich gab ihm diesen Namen, weil ich nicht daran zweifelte, dass er deutscher Herkunft war – und für uns Italiener ist dies ein typisch deutscher Name. Wir blieben zu dritt ein paar Minuten auf dem Turm, die Zeit, die nötig war, um einige schöne Fotos von der Kirche und Nina zu machen. Unser zufälliger Begleiter stand etwas abseits und bewegte sich keinen Zentimeter von seinem Platz. Er stand da, in absoluter Stille, ohne jede Regung und immer in ein und dieselbe Richtung blickend, aber ohne etwas zu sehen, als ob er nur träumte und ins Leere starrte.

Mir fiel dieses ungewöhnliche Verhalten sofort auf, aber ich maß ihm keine Bedeutung bei. Der Mann tat mir sogar ein wenig leid, denn vielleicht waren wir es, die ihn mit unserer Unruhe in seiner Meditation gestört haben, vor allem weil Nina immer aufgedrehter wurde und wie alle Mädchen ihres Alters spielte. Er sagte nichts und unsere Blicke trafen sich nie. Wir gingen nach einer Weile und ließen ihn grußlos zurück, nicht aus Unhöflichkeit, sondern wegen seiner totalen Seltsamkeit. Ich glaube, dass dieser Herr uns nie gesehen und gehört hat, obwohl wir zwei Meter von ihm entfernt und darüber hinaus sehr laut waren.

So wurde „Herr Franz“ ohne sein Wissen zum interessantesten Thema des Tages und vieler weiterer Tage. Ein gewöhnlicher Mensch, der, wie viele andere sich eine Stunde Zeit nahm, um unbekannte Orte zu besuchen. Genau wie ich und meine beiden Begleiterinnen. An diesem Tag setzten wir unseren Besuch fort, indem wir den Verwalter der Kirche aufspürten, der uns in die Kirchenburg einließ. Wir beendeten unseren Besuch im inneren Teil der Mauern mit weiteren wunderbaren Aufnahmen und schlossen dann unseren Ausflug bei der Alten Mühle im Dorf ab, wo es inzwischen voller Leute, Besucher und Gästen war. Neben der Besichtigung der alten Maschinen, die die Mühlsteine zum Mahlen des Getreides bewegten, haben wir auch einige typische Produkte der lokalen Gastronomie probiert und kleine Handwerksausstellungen bewundert. Alles in allem war es ein sehr angenehmer Tag, den wir auf traditionelle Weise als Familie an einem Spätsommersonntag im Harbachtal verbrachten, um Dörfer und Kirchen in der Umgebung zu besuchen.

Einige Tage später gehe ich die auf meinen Rechner geladenen Fotos von dem Ausflug nach Holzmengen durch, um, wie ich das gewöhnlich tue, die besten für meine Lieblingssammlung auszuwählen. Ich blättere die Aufnahmen durch und betrachte mit besonderer Aufmerksamkeit die Fotos aus dem Turm, die auch Herrn Franz zeigen, wie er in seine Gedanken vertieft ist. Auf einen Schlag verstehe ich alles, wer er ist und was er dort an diesem Ort tut. Ich bin mir dessen instinktiv sicher, und die seltsamen, aber sehr deutlichen Bilder, die mir eingeprägt geblieben sind und die mir an jenem unvergesslichen Sonntag nur vorübergehend aus dem Sinn gekommen waren, erscheinen nun so klar und deutlich wie nie zuvor. Herr Franz ist mit absoluter Sicherheit ein alter Siebenbürger Sachse, der vor einiger Zeit nach Deutschland ausgewandert ist und der früher, in seiner Jugend sicherlich in Holzmengen lebte, der nun nach so vielen Jahren wieder in das Land seiner Kindheit zurückgekehrt ist, eingeladen, wer weiß, von Bekannten oder Verwandten, vielleicht auch anlässlich dieser kleinen Veranstaltung in der Mühle.

Er war sicherlich kein Tourist, wie es mir anfangs schien. Ich verstand, worauf er schaute, als er auf jenem Turm ins Leere starrte. Ich dachte, er würde nichts sehen, aber ich täuschte mich, er sah sehr gut, er sah, wie er als Kind in kurzen Hosen in diesem Korridor zwischen den Mauern der Kirchenburg herumrannte und mit Freunden spielte, auf die Brennnesseln achtete und leichtherzig schrie, genau wie Nina an jenem Tag, die sich überhaupt keine Gedanken darüber machte, dass sie die Gedanken eines alten Herrn störte, der über seine entfernte Kindheit meditierte. Er sah die Zeit, die schnell vergangen war. Er genoss diese süßen und glücklichen Momente und dachte an jene kleinen, scheinbar unbedeutenden Erlebnisse zurück, von denen er nie erzählt hatte und die er immer als Geschichten, die niemanden interessieren würden, betrachtet hatte. Ich hörte ihn langsam atmen, damit er das geringste Rascheln und jeden Laut, der ihn umgab, wahrnehmen konnte. Ich sah ihn mit erhobenem Kopf die Luft schnüffeln, die noch genau den alten Geruch wie damals hatte, an den er sich genau erinnerte. Ich sah ihn, wie er das Geländer des Turms berührte und sich daran lehnte, aber es war nicht, um sich selbst zu stützen, es war eine zarte Liebkosung eines alten Holzstücks, an dem immer noch der Schweiß der Hände vieler anderer Menschen klebt, die vor uns hinaufgeklettert sind und ihre verblasste, unmerkliche, unsichtbare und unauslöschliche Spur hinterlassen haben, und die nur Herr Franz erkennen konnte.
„Herr Franz“ stand reglos auf dem Turm und ...
„Herr Franz“ stand reglos auf dem Turm und blickte immer in dieselbe Richtung. Foto: Maurizio Marchesini
Während ich sein Bild ansah, verstand ich, dass wir eines gemeinsam haben. Es ist eine Krankheit. Eine schreckliche Krankheit namens Nostalgie. Ein unheilbares Übel, mit dem wir rechnen müssen und das sich im Laufe der Zeit weiter verschlimmert. Je intensiver wir unser Leben gelebt haben, desto mehr Schmerz durchdringt uns. Wir bekommen Magenkrämpfe und unsere Kehle ist wie zugeschnürt. Aufgrund unserer erlebten und erworbenen Erfahrungen fühlten wir uns stark und fast unbesiegbar. Wir haben unzählige Hindernisse und Schwierigkeiten aller Art überwunden. Wir haben die unterschiedlichsten bitteren Bissen verdaut. Wir haben schwierige Entscheidungen getroffen und verworfen und unzählige andere Hindernisse überwunden. Wir haben jetzt all die schwierigen Dinge im Leben gemeistert. In einem bestimmten Alter und mit unserem fundierten Wissen schien uns nichts mehr Angst zu machen. Dann, eines Tages, wenn du zu einem alten Turm zurückkehrst, in welchem du als Kind herumgehangen hast, deine Hand auf ein abgenutztes Stück Holz legst, während du die Orte betrachtest, an denen du als Kind gespielt hast, und deine ganze Welt zerbröckelt, entdeckst du wieder mit Bitterkeit, wie hart und schwierig das Leben ist. Ein triviales Stück Holz, das du nur leicht anfassen musst, und dein Blut ist mit dieser schrecklichen Krankheit infiziert, leider chronisch. Paradoxerweise ist das Schlimmste, dass du unter den schönen Dingen leidest, die du in deinem langen Leben gelebt und getan hast und an die du dich erinnerst. Du verstehst, wie zerbrechlich wir sind und dass wir unbewusste Opfer der Zeit sind. Du musst dich nur an einen trivialen Wettlauf mit Freunden innerhalb der Mauern der Kirchenburg erinnern, um wieder den Geruch von frischem Heu zu riechen oder tausend andere kleine Details wieder zu erleben, und du gelangst wie Herr Franz dahin, dass du ins Leere starrst mit dem bittersüßen Geschmack der Nostalgie im Mund. Da ich so nah dran war, wurde leider auch ich von dem unerwarteten Herrn, der mich unfreiwillig in diese unvergesslichen Emotionen verwickelt hatte, infiziert. Ich fühlte mich wie er, wie einer, der aus seinem Haus geflohen war und der so hoffnungsvoll in die Ferne ging wie ich und Tausende anderer siebenbürgisch-sächsischer Familien. Familien, die ein hartes Abenteuer auf sich genommen haben, um ihren Lieben eine bessere Zukunft zu bieten. Mit Sicherheit haben all diese Menschen nun ihr Leben verbessert. Sie alle werden jetzt ein neues Zuhause, einen neuen Job, Kinder und sogar Enkelkinder haben. Sie werden stolz sein, diese Entscheidungen getroffen zu haben, sie wussten, dass das Leben hart ist und dass es kontinuierliche Opfer erfordert. Aber aus Verantwortung für ihre Kinder und um zu versuchen, die Bedingungen der ganzen Familie zu verbessern, tut man dies und mehr. Wie Herr Franz haben sie jedoch vergessen, dass wir uns leider auch mit der Nostalgie auseinandersetzen müssen. Wir alle schaffen es, unsere Bedürfnisse und auch die materiellen Bedingungen, die wir brauchen, zum Besseren zu verändern, aber wir sind nicht in der Lage, uns von Gefühlen zu heilen und zu immunisieren. Wenn also die Jahre unerbittlich vergehen, haben wir etwas mehr Zeit, uns an die Geschichten unserer fernen Kindheit zu erinnern, und wenn wir sie unseren Kindern und Enkeln erzählen und ihnen nebenbei auch die alten Traditionen und Erinnerungen vermitteln, bereiten wir sie vor und verurteilen sie dazu, selbst nostalgiekrank zu werden.

Heute, ein Jahr später, fühle ich mich Herrn Franz verpflichtet. Mein Herz schmerzt, weil ich mich an diesem Tag nicht von ihm verabschiedet habe. Ich bin unzufrieden, weil ich nicht einmal, wie es sich gehört, seine Hand geschüttelt habe. Durch das Händeschütteln hätte ich ihm zumindest etwas von diesem Gefühl und dieser entfernten Freude gestohlen, die zurückzuholen er in den alten Turm, in dem er als Kind gespielt hatte, zurückgekehrt ist.

Ich habe diese wichtige Gelegenheit verpasst, aber ich werde sie nicht mit euch, liebe Ingrid und Ursula, die ihr mir dieses Haus, in dem ich jetzt wohne, anvertraut habt, verpassen. Ich fühle die Last und Verantwortung, seine Integrität so lange wie möglich zu bewahren. Ich werde der Hüter all eurer fernen Erinnerungen sein. Ich werde die Gerüche dieses faszinierenden Ortes bewahren, damit ihr, wenn ihr zu einem Besuch zurückkommt, im alten Haus mit einem angenehmen Gedanken in die Vergangenheit zurückkehren könnt. Es ist das Mindeste, was jemand wie ich tun kann, um all den Herren „Franz“ zu huldigen, denen ich nicht die Hand geben konnte.

Ich vergesse nicht, stattdessen eure Hände zu schütteln, und ich fühle mich geehrt, euer brüderlicher Freund zu sein. Ich schicke euch eine große, liebevolle Umarmung und lade euch zu einem Besuch in eurem wunderbaren alten Haus ein. Ich wünsche euch alles erdenklich Gute.

Maurizio mit Oana und allen unseren Haustieren

Schlagwörter: Essay, Heimat, Holzmengen, Kirchenburg, Friedhof, Hermannstadt, Marchesini

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