3. Juli 2021

Gender-Performance in Salzburg mit Elisabeth Breckner

Die theatrale Performance „Austropopo – weil’s (ned) wurscht is“ hat am 5. Juli Premiere in der ARGEkultur, dem größten unabhängigen Kulturzentrum Salzburgs. Die auf Österreich fokussierte ironisch-kritische Ausein­andersetzung mit einem tradierten Frauenbild hat auch einen siebenbürgischen Akzent, denn die gebürtige Mediascherin Elisabeth Breckner wirkt mit. „Ich singe ein selbstgeschriebenes Lied in siebenbürgischer Mundart. Außerdem koche ich Klausenburger Kraut, natürlich live. Zur Verkostung laden wir aber nicht, das verbietet schon Corona“, verrät die Schauspielerin der Siebenbürgischen Zeitung über die sexismuskritische Aufführung.
Vier Frauen, viermal Sehnsucht, viermal Hunger: Kochen, Laufen, Singen. Frauen kochen, Männer essen (außer es handelt sich um ein Event oder um’s Grillen). Jegliche Form von Gender-Ungleichheit drehen sie durch den Fleischwolf und kochen den Sexismus nach Omas Rezept ein. Fressen oder gefressen werden? AUSTROPOPO ist Kochshow, Performance und Band, die österreichische Küche, österreichische Werte, österreichische Musik, österreichische Tracht, österreichische (Aus)Gelassenheit auf der Suche nach DER SYSTEMERHALTERIN DES JAHRES verwurstet.
Performance AUSTROPOPO mit der Mediascherin ...
Performance AUSTROPOPO mit der Mediascherin Elisabeth Breckner (2. von links).
Monatelanger Lockdown. Wieder sind es Frauen, die unsere Gesellschaft in der Krise (und auch sonst) tragen. Sie schlichten Regale in Supermärkten oder sitzen an der Kasse. Sie pflegen und versorgen Kranke und Hilfsbedürftige. Sie unterrichten und betreuen, sie reinigen und putzen. Was in Zeiten der Corona-Krise als systemerhaltend gilt, ist immer noch klassische Frauenarbeit. Ganz besonders gebeutelt ist wohl die Kunst- und Kulturszene – vor allem freie Performer*innen, Musiker*innen passen ob ihrer prekären Beschäftigungsverhältnisse nicht in jedes Wirtschaftskonzept. Nicht alle bekommen die ihnen zustehende Unterstützung – zu groß ist der politische Dschungel an Corona-Unterstützungsmöglichkeiten. Und die Kunst muss es noch geben, sie muss die kritische Stimme einer Gesellschaft sein, die sich reglementieren lässt. Aber wie einen Abend gestalten, der von der eigenen Not ausgeht und über diese eine Performance machen will? Die vier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, haben eines gemeinsam: Sie müssen alles selbst machen: Das Performen, das Kochen, das Singen, das Tanzen und auch noch die Musik, selbst gemacht, selbst eingekocht, selbst getextet, selbst unterhalten.

Eine Koproduktion von kollektiv KOLLINSKI und ARGEkultur. Spiel, Musik und Text: Elisabeth Breckner, Victoria Fux, Susanne Lipinski, Gudrun Plaichinger; Regie: Natascha Grasser. Kartenbestellung auf der Website ARGEkultur Salzburg – kollektiv KOLLINSKI: https://www.argekultur.at/Event/15561/kollektiv-kollinski-austropopo---weils-ned-wu. Die LIVE-Premiere findet am 5. Juli, 19.30 Uhr in der ARGEkultur, Ulrike-Gschwandtner-Straße 5, in Salzburg statt. Weitere Vorstellungen folgen am 6. und 7. Juli, jeweils 19.30 Uhr.

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Schlagwörter: Theater, Salzburg, Breckner, Gender, Frauenrechte, Gleichberechtigung, Sexismus, Mediasch, Kultur

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