26. Dezember 2022

Weihnachtsgeschichte des Schlossvereins: Wie vier Kerzen zu Weihnachten zum Lichtermeer werden

Es weihnachtet, wie jedes Jahr: Kerzenlichter, Tannenduft, Geschenke, Weihnachtslieder, Weihnachtsgeschichten und die Zahl Vier repräsentieren für mich Weihnachten. Mit der Vier beginnt heute die traditionelle Schloss-Weihnachtsgeschichte. „Erst eins, dann zwei, dann drei dann vier…dann steht das Christkind vor der Tür“ – heißt es in Kindheitsversen zur Adventszeit. Vier Kerzen leuchten auf dem runden Adventskranz und betonen den perfekten Kreis des Kranzes. Die Kerzen leuchten nicht alle auf einmal, sondern werden der Reihe nach angezündet, als würde das Leuchten der einen Kerze das Leuchten der nächsten anstecken, zum Ausgleich des täglich dunkler werdenden Tages. Das nacheinander hellere Leuchten gibt Hoffnung, durch Glauben, Geduld und Warten. Viermal Advent und dann der Lichterbaum. Erst wenn alle vier Adventskerzen gebrannt haben, leuchtet der Weihnachtsbaum mit den vielen Kerzen in einem Lichtermeer. Der Baum erstrahlt, als freudige Überraschung, als Geschenk und als Hoffnungsträger in der Dunkelheit.
Schloss Horneck leuchtet bei Nacht. Foto: Günther ...
Schloss Horneck leuchtet bei Nacht. Foto: Günther Melzer
Wir wollen heute vier Menschen vorstellen, die, ohne im Vorstand zu sein, seit Jahren mit ihren ehrenamtlichen Arbeiten für den Schlossverein für Schloss Horneck leuchten und anderen den Weg beleuchten zu ähnlichem Tun. Die vier Menschen, die nun vorgestellt werden, repräsentieren die vier Kerzen, die für die vielen Helferinnen und Helfer leuchten, die Schloss Horneck durch einige schwere Jahre getragen haben und weiter tragen.

Ute Nordmann. Foto: privat ...
Ute Nordmann. Foto: privat
Ute Nordmann aus Heltau ist unsere „Deko-Frau“, die sich nicht scheut, ein ganzes Wohnmobil voller Materialien, Schilder, Stehtische, Schirme und allem, was fehlen könnte, für Feste und Veranstaltungen anzuschleppen. Sie ist auch die Back-Frau, die bei jedem KulturWochenende die leckersten Torten bäckt, sie ist aber auch diejenige, die spontan abräumt, sich in der Küche des Schlosshotels perfekt auskennt, diejenige, die die Sahne schnell noch auf die Kuchen draufschlägt. Sie ist es, die sich um die Sorgen der Gäste kümmert, die mit verständnisvollem, empathischen Blick allen zuhört, für jeden ein gutes Wort und ein strahlendes Lächeln auf Lager hat. Sie ist diejenige, die ausgleicht, falls mal etwas nicht nach Plan läuft. Sie überzeugt Menschen zur Mitgliedschaft oder zur Mithilfe. Geboren in Heltau, 1963 mit sechs Jahren ausgereist, wohnt sie jetzt in Böblingen. Sie führt eine Tradition des Ehrenamts fort: „Mein Vater wäre sehr stolz auf mich, weil ihm ein Ehrenamt für eine Gemeinschaft immer sehr wichtig war. Mir macht es Spaß zu helfen, ich bin gerne in der Schlossgemeinschaft und die Schlossfeste haben höchste Priorität in meinem Kalender.“

Karl Mantsch sitzt an der Technik im Festsaal. ...
Karl Mantsch sitzt an der Technik im Festsaal. Foto: Günther Melzer
Karli Mantsch: Was wäre der Beamer oder ein Headset im Festsaal, die Technik für Künstlerproben, die Beratung über passende Mikros ohne Karli Mantsch? Bei jeder Veranstaltung sitzt er stundenlang in der Ecke des Festsaals. Nein, er wurde nie bestraft, vielmehr stellt er sehr gerne in der Ecke den Ton in der Technik ein, für alle Künstler und zu allen Veranstaltungen. Manchmal hört man ihn sogar mitsingen und es fällt auf: Karli hat eine gute Stimme. Bettina Ullrich, Sängerin, nahm sich sogar vor: „mit Karli möchte ich gerne mal ein Duett singen“. Karli ist auch bei jedem Arbeitscamp dabei, hat schon mal den Stand am Weihnachtsmarkt in Gundelsheim organisiert. Zusammen mit seiner Frau Erika sind die beiden schon seit Jahren bei jedem Fest oder praktischen Helferaktion dabei. Karli Mantsch, 67 Jahre, aus Heltau ist überdies ein Jahr lang als Hausmeister im Schloss eingesprungen. Er kennt jede Ecke, jede Problemstelle sehr gut. Seit einigen Jahren ist er, aus wahrer Liebe zu Schloss Horneck, sogar Gundelsheimer geworden, um immer vor Ort sein zu können, als praktischer Allrounder. „Ich liebe das Schloss und jede Veranstaltung hier. Ich möchte mithelfen, Schloss Horneck als Kulturzentrum und als Denkmal zu erhalten. Das verstehe ich als meine Lebensaufgabe.“

Günther Melzer an der Kamera im Schloss. Foto: ...
Günther Melzer an der Kamera im Schloss. Foto: privat
Günther Melzer: Veranstaltungsankündigungen, Texte, Bilder, Berichte auf unserer Homepage benötigen die Hilfe von Günther Melzer, 55 Jahre alt, aus Arbegen, in Drabenderhöhe zuhause. Er ist derjenige, der schnell mal URLs oder Verlinkungen erstellt, ein Header von einem Template unterscheiden und einstellen kann und mal Fehler in der Online-Presse korrigiert. Er versteht es auch, uns Laien komplizierte Abläufe der Homepage oder des Youtube-Kanals zu erklären. Nur Günther kann Hermann Depner kompetent beim Filmen ersetzen. Ruhig und besonnen, bescheiden und bedächtig hat er schon oft im Festsaal gefilmt. Er schneidet Videos für den Schlossverein, wie zum Beispiel die Schlossführung mit Konrad Gündisch, oder Konzertvideos für den Schlosskanal auf Youtube. Neben stundenlangem Filmen auf Veranstaltungen schafft er es auch zu fotografieren und nach seiner langen Heimreise ist schon am nächsten Tag die gesamte Fotoserie mit tollen Fotos da. Er lässt sich von Projekten des Vereins begeistern und hat gute, kreative Ideen. Günther wohnt im Schloss am liebsten im Fürstenzimmer Arbegen, die Einrichtung wurde von seinen Verwandten gespendet. „Im Schloss finden hochkarätige Kulturveranstaltungen in sehr schönem Ambiente statt. Das interessante, vielfältige Musikangebot ist immer wieder eine Reise ins Schloss wert. Da ich schon seit vielen Jahren die siebenbürgische Musikszene videotechnisch dokumentiere und das nette Team des Schlossvereins immer beste Voraussetzungen für tolle Aufnahmen schafft, bin ich immer wieder gerne mit meiner Kamera zu Gast bei den Veranstaltungen des Schlossvereins.“

Franziska präsentiert Weine am Weinfest auf ...
Franziska präsentiert Weine am Weinfest auf Schloss Horneck. Foto: Günther Melzer
Franziska Fleischer: Es war fast wie Weihnachten, als eine junge, frische Stimme anrief, kurz vor einer Veranstaltung am 1. Mai 2022, als plötzlich viele Helfer ausfielen und Not am Mann war. „Du kommst wie ein Engel im richtigen Moment“ war meine Antwort auf Franziska Fleischers Hilfsangebot. Sie kam tatsächlich, half mit und blieb. Bei jeder Veranstaltung übernahm sie etwas mehr Verantwortung. Zur Festgala am Wein-Wochenende meldete sie sich als Hobby-Somelière, präsentierte frei und perfekt recherchiert drei Weine. Nicht nur ihr ansprechendes Wesen, sondern auch die Fachkompetenz, ihre Ideen zu unterschiedlichen Themen machten sie bald zur Teilnehmerin an Teamsitzungen. Ihr Wille, etwas in so jungem Alter – 28 Jahre, geboren in Stuttgart – für die siebenbürgische Gemeinschaft zu tun, begeistert. Ist sie der vielversprechende Weihnachtsengel für uns? Sie macht auf alle Fälle Hoffnung. „Ich interessiere mich für unsere Geschichte und Kultur. Am besten erhalten und fördern kann ich diese, indem ich aktiv dazu beitrage, das Schloss zu einem attraktiven Erlebnis für all seine Besucher zu machen."

Vier ausgesuchte repräsentative Gesichter leuchten auf dem „Adventskranz“ des Schlossvereins. Sie stehen als Beispiel für das Lichtermeer der Helferinnen und Helfer, die dem Verein in seinen vielfältigen Aufgaben beistehen, von Immobilienbewirtschaftung über Waldpflege bis hin zu Kulturveranstaltungen, Kommunikation, Marketing oder Finanzen.

Der Platz reicht nicht aus, um jedes Licht im Lichtermeer der Helferinnen und Helfer namentlich zu erwähnen, neben den vier Kerzen dieser Geschichte könnte man noch Erika Mantsch, Dusko Prica, Sigrid Wannagat, Anne und Anselm Honigberger oder Heinz Hermann neben vielen anderen nennen, etwa jene, die seit Mai 2022 mitmachen, wie Karin Rottmann im Büro, Margot Acker bei Veranstaltungen, Volker Plattner als Fotograf oder die süße elfjährige Lina Tiedtke, die öfter in siebenbürgischer Tracht für den Verein wirbt.

Unser Dank gilt allen Helferinnen und Helfern, auch denjenigen, die uns einmalig unterstützen auf großen Festen. Der Dank gilt auch dem neuen Vorstand, der so viele Aufgaben, obwohl vieles neu, seit vorigem Jahr kompetent in die Hand genommen hat.

Der Weihnachtsbaum leuchtet mit seinen vielen Lichtern, als Hoffnungsbaum ins nächste Jahr und als Hoffnungsschimmer in Krisenzeiten. Wir wünschen allen ein gesegnetes Weihnachten und ein gutes, gesundes neues Jahr 2023!

Heidrun Negura

Schlagwörter: Schloss Horneck, Gundelsheim, Schlossverein, Weihnachten, Negura

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