Keramik und Ritual: Sonderausstellung im Haus der Geschichte Dinkelsbühl
Anlässlich des Heimattags der Siebenbürger Sachsen präsentiert das Haus der Geschichte Dinkelsbühl in Kooperation mit dem Siebenbürgischen Museum Gundelsheim und dem Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland vom 25. April bis zum 6. Juli die Sonderausstellung „Bruder mein, schenk frisch ein, lass uns alle lustig sein“. Zum Auftakt des Heimattags findet am Freitag, den 6. Juni, um 18.30 Uhr die feierliche Midissage der Ausstellung im Haus der Geschichte Dinkelsbühl statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
Blick in den Ausstellungsraum im Haus der Geschichte, in dem bis zum 6. Juli Gebrauchs- und Ritualkeramik aus Siebenbürgen gezeigt wird. Fotos: Markus LörzIn Siebenbürgen gibt es eine lange Tradition der Keramikproduktion, die in einigen wenigen Orten bis heute lebendig ist. Hierbei wurden vor allem Gebrauchskeramiken, wie Töpfe, Krüge und Teller mit vielfältigen Formen und Dekoren hergestellt. Neben den Töpferwaren für den alltäglichen Gebrauch gab es aber auch solche, die nur zu bestimmten Anlässen genutzt wurden. Mit diesen besonderen Gefäßen sind Bräuche und Rituale innerhalb der Gemeinschaft, etwa der Zünfte, der Nachbar- und Bruderschaften, verknüpft, die in der Ausstellung anhand beispielgebender Objekte vermittelt werden. Oft sind diese Kannen und Krüge mit Trinksprüchen wie dem Ausstellungstitel versehen oder geben die Namen ihrer Stifter preis und vermitteln so ein Stück Sozialgeschichte der siebenbürgisch-sächsischen Ortschaften vom 18. bis ins 20. Jahrhundert. Außer den Ritualen der Institutionen gab es auch viele, die mit dem Lebenslauf der Menschen eng verbunden waren, so beispielsweise Bräuche zu Hochzeit, Kindbett oder Taufe, für die es besondere Gefäße gab. Wer etwa weiß heute noch, was eine „Gevatterpfanne“ war und welche Funktion diese einst hatte? Dies und vieles mehr kann in der Ausstellung anhand originaler, historischer Keramikobjekte aus der Sammlung des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim entdeckt werden.Das Siebenbürgische Museum konzipierte die Ausstellung.
Am Samstag, dem 7. Juni, um 15.15 Uhr hält Dr. Irmgard Sedler einen Vortrag zur Ausstellung Keramik und Ritual unter dem Titel „Hieme gohn, Däppe schloon“ im Haus der Geschichte Dinkelsbühl.
Die Ausstellung wird gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit uns Soziales.
Vom 3. Oktober 2025 bis 15. Februar 2026 wird die Ausstellung in erweiterter Form nochmals im Siebenbürgischen Museum Gundelsheim gezeigt.
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