28. Dezember 2025

Musikalisch-literarischer Salon „Carl Filtsch im Kontext seiner Zeit“ erstmals in München

Am ersten Adventssonntag, dem 30. November, lud die Kreisgruppe München zum musikalisch-literarischen Salon in die Auferstehungskirche in München ein. Dagmar Dusil, die aus Hermannstadt stammende Schriftstellerin, entwickelte das Konzept mit dem Titel „Carl Filtsch im Kontext seiner Zeit“ und präsentierte es nun erstmals in München. Im Mittelpunkt stand das siebenbürgische Wunderkind Carl Filtsch, dessen Werke auf diese Weise gewürdigt und einem breiteren Publikum nähergebracht werden sollen.
Strahlende Gesichter am Ende des des Musikalisch ...
Strahlende Gesichter am Ende des des Musikalisch-Literarischen Salons: Kreisgruppenvorstand Martina Schorsten, der großartige Konzertpianist Andrei Preda (der aus Roman gebürtige Musiker und Klavierpädagoge lebt heute in München, wo er unter anderem auch Meisterkurse bei Wilhelm Krafft und Leonhard Westermayr besucht hat) und die Initiatorin des Salons Dagmar Dusil (v.l.). Foto: Konrad Klein
Dagmar Dusil, die heute in Bamberg lebt, erzählte auf anschauliche Weise vom Werdegang des 1830 im siebenbürgischen Mühlbach als Sohn eines Pfarrers geborenen Carl Filtsch. Ihre selbst verfassten Texte verbanden Historisches mit Persönlichem und ließen den Charakter Filtschs greifbar werden. Bereits im jungen Alter von drei Jahren erhielt er Klavierunterricht von seinem Vater Joseph Filtsch, bevor er 1837 zur weiteren Ausbildung nach Wien ging. Dort lernte er Franz Liszt kennen, der ihn als das „Wunderkind Siebenbürgens“ bezeichnete. Seine Reise führte Filtsch auch nach Paris, wo er Frédéric Chopin vorspielen durfte und aufgrund seines außergewöhnlichen Talents zu dessen Lieblingsschüler wurde.

Dagmar Dusils Texte wurden von sorgfältig ausgewählten Musikstücken umrahmt. Neben Werken von Filtsch erklangen auch Kompositionen seiner Zeitgenossen Robert Schumann, Anton Rubinstein und Sigismund Thalberg sowie Stücke seines Freundes und Wegbegleiters Franz Liszt und seines Lehrers Frédéric Chopin. Am Klavier saß der aus Rumänien stammende und in München lebende Pianist Andrei Preda. Er gewann bereits zahlreiche nationale und internationale Preise bei Klavierwettbewerben, darunter den ersten Preis bei der „Danubia Talents International Music Competition“ sowie den ersten Preis beim Internationalen „Carl Filtsch Klavier- und Kompositionswettbewerb“.

Das Publikum zeigte sich begeistert von Predas virtuoser und zugleich fein nuancierter Spielweise und der Leichtigkeit, mit welcher er anspruchsvolle Stücke wie die transzendentale Etüde Nr. 10 „Appassionata” von Franz Liszt interpretierte. Der herzliche Applaus würdigte seine Leistung. Die Gäste lauschten gebannt, als Andrei Preda die Barcarolle Op. 60 von Chopin erklingen ließ. Auch hier beeindruckte Andrei Pedra die Zuhörer mit seinem kraftvollen und doch kontrollierten Spiel.

Die Veranstaltung endete mit der Schilderung von Carl Filtschs frühem Tod im Alter von nur 15 Jahren. Andrei Preda berührte die Gäste zum Abschluss mit seiner Interpretation von Carl Filtschs „Adieu“ in c-Moll.

Der anschließende Umtrunk bot den Gästen die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich über das Erlebte auszutauschen. Es war der perfekte Abschluss eines gelungenen Nachmittags, der Literatur und Musik auf eindrucksvolle Weise miteinander verband.

Jennifer Markel-Hassany

Schlagwörter: Carl Filtsch, München, Musik

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