29. Januar 2006

Ausstellung in Ostfildern: Holzschnitte von Gert Fabritius

Gert Fabritius, geboren 1940 in Bukarest, ist in erster Linie als Holzschneider bekannt und gehört als solcher zu den bedeutendsten Künstlern Südwestdeutschlands. Seit 1997 ist er Träger des „Lovis-Corinth-Sonderpreises“. Seine kraftvoll gestalteten Holzschnitte und Holzschnitt-Übermalungen sind in vielen europäischen und außereuropäischen öffentlichen Sammlungen, im Deutschen Bundestag sowie in verschiedenen Privatsammlungen zu sehen.
Obzwar sich Gert Fabritius in erster Linie als Holzschneider sieht, waren und sind Malerei, Zeichnung und die Graphik seine ständigen Begleiter. So sind seine übermalten Holzdrucke die konsequente Weiterführung einer Darstellungskunst, die es ihm immer wieder ermöglicht, die Grenzen seines künstlerischen Könnens zu erkunden und gleichzeitig jeden von ihm signierten Eigendruck zum absoluten Unikat zu erheben. Zunächst waren es Pferde, Schiffe, die Leiter und später Stühle, die für ihn zur feststehenden Idee wurden. Der Schritt in die Symbolform ermöglichte ihm eine neue Freiheit in der Flächengestaltung. So zum Beispiel symbolisieren Stühle in der europäischen Kunst und Geschichte geistige und weltliche Macht. Stühle stehen für vermeintliche Würde und Unwürde des Menschen, für Güter, die er im wahrsten Sinne des Wortes „besitzt“. Doch Gert Fabritius bleibt nicht bei Symbolfiguren.
‘Wo ist Freiheit, wo hört Einschränkung auf, wo ist mein Standort‘, kommentiert Gert Fabritius seine Zeichnung. Arbeiten des siebenbürgischen Künstlern stellt die Städtische Galerie Ostfildern noch bis 14. März 2006 aus.
‘Wo ist Freiheit, wo hört Einschränkung auf, wo ist mein Standort‘, kommentiert Gert Fabritius seine Zeichnung. Arbeiten des siebenbürgischen Künstlern stellt die Städtische Galerie Ostfildern noch bis 14. März 2006 aus.


Sein am 11. Dezember 2005 präsentiertes Künstlerbuch enthält in bester Druckqualität eine Auswahl von 32 Doppelseiten aus den Tagebüchern des Jahres 2004. Die Zeichnungen sind begleitet von handschriftlichen Texten, Assoziationen und frei gehaltenen Zitaten aus der Weltliteratur. Entstanden sind die Eintragungen vorwiegend, wenn er abends mit Farbstiften seine Eindrücke des Tages zu Papier brachte. Zu sehen sind farbenprächtige, lebensgierige, persönliche, mal vom humanistischen Ethos getragene, mal von der Politik inspirierte Geschichten um Sisyphos und Minotaurus. Das Geleitwort zum Buch schrieb Petra von Olschowski. Ein Künstlerbuch ist ein Geschenk des Künstlers an sich selbst. Der Kunstfreund und Sammler, der es ersteht, hat die Möglichkeit, sich dieses bibliophile Werk zum Geschenk zu machen. Zu sehen und zu erwerben ist das Buch im „Atelier Haus“, Bönnigheimer Straße 62, in 70435 Stuttgart/Zuffenhausen, Telefon: (07 11) 4 41 19 25.

Vom 29. Januar bis 14. März 2006 stellt Gert Fabritius in der Städtischen Galerie in 73760 Ostfildern (Stadthaus im Scharnhauser Park), Gerhard-Koch-Straße 1, Holzschnitte, Holzschnitt-Übermalungen und Zeichnungen aus. Zur Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, dem 29. Januar, 11.15 Uhr, sprechen Bürgermeister Jürgen Fahrlaender und Dr. Günter Baumann. Das bibliophile Künstlerbuch „Zu Sisyphos Tagebuch auf-Zeichnungen eines Unbefugten“ kann dort zum Preis von 40 Euro gekauft werden.

Rudolf Hann


Schlagwörter: Ausstellung, Künstler

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