19. September 2006

Warum Habsburger und nicht Hohenzollern?

Die Presse Rumäniens sowie ausländische Blätter meldeten in den ersten Monaten des Jahres 2006, dass die Törzburg (rumänisch Burg „Bran“ nach dem gleichnamigen Dorf, in dem sie sich befindet) vom rumänischen Staat den Erben der Prinzessin Ileana, und zwar den Habsburgern, zurückerstattet wurde. Weshalb wurde die renommierte Burg an die Habsburger und nicht an die Hohenzollern zurückgegeben? Weshalb hat die Törzburg nichts mit Dracula und Vlad-Țepes zu tun? Der Historiker Michael Kroner, Autor eines Buches über die „Hohenzollern als Könige von Rumänien“, beleuchtet im Folgenden die Geschichte der Törzburg.
Jeder, der auch nur weitläufig in der rumänischen Geschichte bewandert ist, weiß, dass die königliche Familie der Dynastie der Hohenzollern-Sigmaringen angehörte. Prinzessin Ileana, die beerbt wird, war die Tochter von König Ferdinand I. von Hohenzollern-Sigmaringen (1914-1927) und der Königin Maria. Wie kommt es nun, dass Angehörige der Hauses Habsburg die ehemalige Grenzburg zwischen Siebenbürgen und der Walachei erben?

Die Törzburg ist innerhalb weniger Jahre nach 1377 von den Sachsen in Kronstadt (Brașov) auf dem so genannten Dietrichstein gebaut worden, wo möglicherweise schon der deutsche Ritterorden eine befestigte Anlage errichtet hatte. Die Vertreter des Kronstädter Stuhls hatten sich aus freien Stücken erboten, für den König eine Grenzburg zu errichten. Als Gegenleistung wurde ihnen der Verband der Stadt Kronstadt mit den dreizehn sächsischen Dörfern des Burzenlandes bestätigt sowie der Gebrauch der Wälder und Gewässer, die Jagd und der Fischfang zugesichert.

Schlosshof der Törzburg, um 1935. Foto: Emil Fischer (Bildarchiv Konrad Klein)
Schlosshof der Törzburg, um 1935. Foto: Emil Fischer (Bildarchiv Konrad Klein)

Als königliche Burg wurde die Törzburg von Kastellanen verwaltet, die der König einsetzte. Es waren meist ungarische oder szeklerische Adlige, die das Amt bekleideten. Der Burg fiel die Aufgabe zu, den Verkehr durch den Törzburger Pass zu überwachen und abzusichern. Die Passstraße war zu diesem Zweck durch eine Art Vorburg, zwei parallele Mauern bildend, abgeriegelt. Davon stehen heute noch Mauerreste. Da die Kastellane mit ihren Mannen immer wieder Übergriffe auf Kronstädter Kaufleute und sonstige Reisende verübten, bemühte sich Kronstadt, die Törzburg in ihren Besitz zu bringen. Das gelang 1498, als König Wladislaw II. ihm die Festung samt Besitzungen – grundherrschaftliche rumänische Dörfer – als Pfand für ein Darlehen überließ. Da die geliehene Summe nie erstattet wurde, verblieb die Burg als Pfand im Besitz der Stadt. Endgültig wurde ihr der Besitz 1651 durch Fürst Georg Rákóczi II. mit Genehmigung der siebenbürgischen Stände übereignet.

Die Burg ist wiederholte Male belagert worden und hat bauliche Eingriffe erlebt. Ihr heutiges Aussehen erhielt sie nach einem Brand von 1619. Während des russisch-türkischen Krieges von 1877/1878 befürchtete man von österreichischer Seite einen russisch-rumänischen Einfall nach Siebenbürgen, und die Festung musste dem kaiserlichen Militär übergeben werden. Dieses trug die Dächer ab und ersetzte sie durch Erde und Schanzkörbe. Nach dem Krieg wurden die Schäden beseitigt, und die Anlage ragte wieder stolz und trotzig auf steiler Höhe. Sie wurde dem Forstamt zur Verwaltung übergeben, ein Zeichen für den Verlust ihrer ökonomischen und strategischen Bedeutung. Ihre Instandhaltung war für die Stadt zwar eine Belastung, nichtsdestotrotz bewahrte man sie mit Stolz als wichtiges historisches Denkmal mit symbolischer Bedeutung.

Krönungsgeschenk für Karl I.

Während des Ersten Weltkrieges wurde die Törzburg in die Schlacht von Kronstadt im Jahr 1916 zwischen dem sich zurückziehenden rumänischen Heer und den deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen nicht einbezogen, ihr weiteres Schicksal hat sich aber damals entschieden. Der Kronstädter Stadtrat beschloss, die Burg Kaiser Karl I. (als ungarischer König Karl IV.) von Österreich-Ungarn, der nach dem Tode von Franz Joseph (21. November 1916) den Thron bestieg, zu schenken. Der damalige Bürgermeister von Kronstadt, Karl Ernst Schnell, schreibt darüber in seinen Erinnerungen: „So wie alle Städte Ungarns wollte auch Kronstadt dem König aus Anlass der Krönungsfeier ein Geschenk darbieten. Als bei der Vorberatung in engerem Kreise die verschiedenen Geschenke erwogen wurden, ohne einhellige Zustimmung zu finden, machte ich den Vorschlag, dem König die Törzburg, die sich in gutem Bauzustand befand, als Krönungsgeschenk anzubieten. Alle waren damit einverstanden … Die Schenkung wurde angenommen, aber erst, nachdem das Budapester Ministerpräsidium und die Hofkanzlei sich eingehend nach der Törzburg und ihrem Zustand erkundigt hatten … Die Herren, die für den König zu entscheiden hatten, befürchteten offenbar, dass es sich um eine wertlose Bauruine handle, was ja nicht der Fall war … Der König wollte aber die Burg erst nach beendigtem Krieg in Besitz nehmen, auch die grundbücherliche Übertragung auf seinen Namen sollte erst dann erfolgen. Die Burg sollte bis dahin in der Obhut der Stadt verbleiben.“

Schlafzimmer von Königin Maria auf Schloss Törzburg, um 1935. Foto: Emil Fischer (Bildarchiv Konrad Klein)
Schlafzimmer von Königin Maria auf Schloss Törzburg, um 1935. Foto: Emil Fischer (Bildarchiv Konrad Klein)

Die Schenkungsurkunde wurde dem König am 27. Mai 1918 von einer Abordnung des Kronstädter Komitats mit der Huldigungsadresse in Budapest überreicht. Es ergaben sich jedoch protokollarische Unstimmigkeiten, als Bürgermeister Schnell seine Ansprache deutsch halten wollte, was ungarische Regierungskreise strikt ablehnten. Man einigte sich, dass Schnell die Anrede in magyarischer Sprache beginnen und in deutscher Sprache fortsetzen sollte. Karl IV. antwortete magyarisch: „Mit großer Freude habe ich seiner Zeit die mir angebotene Törzburg angenommen und danke Ihnen aus vollem Herzen von neuem für dieses Geschenk, das ich als Unterpfand Ihrer althergebrachten Königstreue und Anhänglichkeit entgegennehme.“

Die Habsburger sind jedoch nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie nicht in den Besitz der Törzburg gelangt, sie verblieb der Stadt Kronstadt, doch nicht für lange Zeit. Nach der Vereinigung Siebenbürgens mit Rumänien zeigte Königin Maria besonderes Interesse für die Burg. Dieser Wunsch wurde an Bürgermeister Schnell von Würdenträgern des Hofes und der Regierung herangetragen. In seinen bereits zitierten Erinnerungen schreibt der Kronstädter Bürgermeister, ein „hochstehender rumänischer General“ habe ihm geraten, die Törzburg der Königin zu schenken. Er „würde dadurch nicht nur eine gute Stadtpolitik sondern gleichzeitig auch eine gute sächsische Politik machen.“ Der Bürgermeister legte daraufhin den Vorschlag dem Burzenländer sächsischen Kreisausschuss zur Entscheidung vor. Da dieser einstimmig und am 1. Dezember 1920 auch der Magistrat von Kronstadt die Schenkung akzeptierten, ging das Schloss in den Besitz der Königin über. In dem Beschluss des Magistrats hieß es, die Schenkung erfolge „zum Zeichen der tiefsten Ehrfurcht und der unwandelbaren königstreuen Gesinnung“ und als „Ausdruck der herzlichsten Verehrung“, die die Stadt für die „große Königin“ empfinde. Es war eine schmeichelhafte Erklärung, denn die Königin galt aufgrund ihrer Haltung im Weltkrieg nicht gerade als deutschfreundlich, obwohl sie drei Jahre vor ihrer Heirat in Coburg gelebt hatte, da ihr Vater, Albert Herzog von Edinburgh, der Sohn der englischen Königin Viktoria, das Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha geerbt hatte.

Eine Abordnung der Stadt Kronstadt übergab der Königin in Anwesenheit des Königs Ferdinand I. am 17. Juni 1921 die Schenkungsurkunde im Prunksaal des Schlosses in Cotroceni (Bukarest). Die in deutscher Sprache gehaltene Ansprache beantwortete die Königin ebenfalls in deutscher Sprache. In ihren Gesprächen mit den Mitgliedern der Abordnung betonte sie, dass ihr die Schenkung eine große Freude bereite. Es sei ihr Herzenswunsch gewesen, eine wirklich alte Burg zu besitzen.

Zu der Schenkung schrieb Gustav Treiber 1925 im Jahrbuch des Burzenländer sächsischen Museums: „1920 übernahm Königin Maria die Burg und schuf hier ein Kleinod von hohem Wert. Der Törzburg Zukunft ist nun gesichert. Mögen diese alten Steine noch vielen Generationen erzählen von den Leiden, Kämpfen und Triumphen unserer Vorfahren. Denn diese Burg ist ein ehrwürdiger Zeuge sächsischer Geschichte, sie verknüpft Gegenwart und Vergangenheit.“

Die Königin richtete ihre Sommerresidenz in der Törzburg ein und hatte somit ein Standbein in Siebenbürgen. Allemal, wenn sie durch Kronstadt und die Burzenländer Gemeinden zur Törzburg fuhr, wurde das königliche Auto mit ehrfurchtsvollem Gruß bedacht. Die Törzburg war persönliches Eigentum der Königin und wurde auf ihren Namen übertragen. Da sie in die Hohenzollern-Dynastie eingeheiratet hatte, wurde die Burg Hohenzollern-Besitz.

Die Törzburg war mit dem Schloss in Balcic am Schwarzen Meer der Lieblingsaufenthalt der Königin im Sommer. Die Burg von Bran war für militärische Zwecke und keinesfalls für eine königliche Residenz gebaut worden. Königin Maria hat aber mit viel Liebe die Anlage durch den Architekten Karl Limann restaurieren lassen, die Räume umgestaltet, mit rustikalen Möbeln wohnlich eingerichtet und den Hof mit Blumen ausgestattet. Am Fuße der Burg wurde eine orthodoxe Kapelle gebaut. Es entstand so ein bezauberndes Märchenschloss, wie Prinzessin Ileana, die jüngste Tochter von Maria, schwärmte. Sie hat von den Königskindern die meiste Zeit mit ihrer Mutter auf der Törzburg verbracht. Mehr noch, diese hat ihr durch Testament das Schloss vermacht.

Königin Maria starb im Jahr 1938 und wurde in der Klosterkirche von Curtea des Argeș, Familiengrabstätte der Königsfamilie, beigesetzt. Im Nachruf schrieb der Kalender des Siebenbürger Volksfreundes 1939: „In ihren Lebenserinnerungen ‚Traum und Leben einer Königin‘ (Verlag Paul List, Leipzig) spricht sie aus, dass sie sich zwar immer nur als Engländerin und zugleich als Landesmutter Rumäniens gefühlt habe, trotzdem aber nicht deutschfeindlich gewesen sei. Dem deutschen Wesen zolle sie Bewunderung und den Leistungen des Deutschtums brachte sie volles Verständnis entgegen. Auch wir Deutschen Rumäniens haben ihre freundliche Gesinnung unserem Volkstum gegenüber mehr als einmal erfahren. Deutsche waren es, insbesondere auch Siebenbürger Sachsen, mit denen sie in ihrer Umgebung schlichtfreundschaftlichen Verkehr pflegte. Und die Sammlung altsächsischer Hausgeräte auf ihrem Törzburger Schloss ist ein sprechender Beweis dafür, dass sie für unser Volk und seine Kultur freundschaftliche Sympathie empfand. Darum teilte, als der Tod diesem reichen Leben ein Ende gemacht hatte, die ganze deutsche Bevölkerung des Landes aufrichtig die tiefe Trauer, die das rumänische Volk an der Bahre der großen Königin empfand.“

Das Herz von Königin Maria wurde ihrem Wunsch entsprechend in einer Kassette in der Kapelle des Schlosses Stella-Maria in Balcic hinterlegt. Da 1940 Balcic mit der Süddobrudscha an Bulgarien abgetreten wurde, vebrachte man die Kassette nach Bran in eine zu diesem Zweck in den Felsen gehauene Kapelle.

Prinzessin Ileana, Erbin Marias

Prinzessin Ileana heiratete im Jahr 1931 Anton, Erzherzog von Habsburg-Lothringen. Von ihrem Bruder, König Karl II., wurde ihr, da der Ehemann ein Habsburger war, aus politischen Rücksichten auferlegt, außerhalb Rumäniens zu leben. Das Ehepaar hielt sich daher zunächst in München und in Mödling bei Wien und dann in dem angekauften Schloss Sonnberg in Österreich auf. In den ersten zehn Jahren ihrer Ehe gebar Ileana sechs Kinder: 1932 Stefan, 1933 Maria-Ileana (Minola), 1935 Alexandra (Sandi), 1937 Dominic (Niki), 1939 Maria Magdalena (Magi) und 1942 Elisabeta (Herzi).

Als glühende Patriotin fühlte sich Ileana sehr stark Rumänien verpflichtet und mit ihrem Vaterland verbunden. Sie wollte auch ihren Kindern die Möglichkeit geben, Rumänien kennen zu lernen sowie die rumänische Sprache zu erlernen. So brachte sie 1943 die ersten drei ihrer Kinder nach Kronstadt, wo sie deutsche Schulen besuchten, in denen sie auch die rumänische Sprache erlernten. Sie wohnten in der Kaserne der militärischen Feuerwehr in rumänischer Umgebung. Sächsische Schüler haben mir gegenüber bezeugt, dass sie sich an ihre königlichen Kolleginnen und ihren Kollegen Stefan erinnern, die täglich mit einem Auto zur Schule gebracht und nach dem Unterricht abgeholt wurden. Kriegsbedingt lebte „Domnița“ (Prinzessin) Ileana ab 1944 mit allen ihren Kindern in Bran, und zwar im Sommer in der Törzburg, im Winter im alten Zollhaus. Ihr Mann diente bis Ende 1944 in der deutschen Wehrmacht als Flieger, wurde dann entlassen und kam ebenfalls nach Bran.

Nach dem Putsch und der Auflösung des Bündnisses Rumäniens mit Deutschland am 23. August 1944 waren die von Habsburg und ihre Hausangestellten als deutsche Staatsbürger in Gefahr, interniert oder des Landes verwiesen zu werden. Ileana konnte das verhindern: immerhin war sie Mitglied der königlichen Familie, hatte Verbindungen, war im Sanitätswesen stark engagiert und hatte durch Spenden das Spital „Inima Reginei“ (Das Herz der Königin) im Dorfe Bran errichtet. All das half ihr nichts, als ihr Neffe, König Michael I., am 30. Dezember 1947 abdanken und das Land verlassen musste. Auch die Familie von Ileana von Habsburg wurde ausgewiesen und verließ Anfang Januar 1948 das Land mit einem Sonderzug.

Der gesamte Besitz der königlichen Familie wurde verstaatlicht, so auch die Törzburg. Nach einer Periode des Verfalls wurde 1957 in der Burg ein kunsthistorisches Museum eingerichtet, wobei man bestrebt war, die Spuren der Vorbesitzer zu verwischen. In einer Broschüre von Titus Hașdeu „Die Burg von Bran“ (1969) wird sogar verschwiegen, dass die Burg nach 1920 der Königsfamilie gehört hatte.

Im Jahr 1970 wurde die Kassette mit dem Herz der Königin Maria in das Nationale Geschichtsmuseum von Bukarest gebracht, wo sich die Reliquie auch heute befindet. Am 15. August (Marientag) des Jahres 1995 brachte man sie zu einer Gedächtnisfeier nach Bran. Seitens der Kronstädter Kreisbehörden, der Ortsbehörde von Bran, des Vereins „Pro Bran“ und mehrerer Historiker bemüht man sich, die Kassette mit dem Herz wieder an ihrem Bestimmungsort zu hinterlegen.

Seit den 70er Jahren wird die Törzburg für Touristen als Dracula-Stätte ausgegeben, obwohl der blutrünstige walachische Fürst Vlad Țepeș (der Pfähler), der Bram Stoker, dem schottischen Schriftsteller und Schöpfer des Dracula-Vampirs, als Vorbild und Namensgeber seines Horrorromans diente, nie die Burg besessen hat, noch nachgewiesen werden kann, dass er sich in ihr aufgehalten hat. Fürst Vlad ist bestenfalls an der Burg vorbei, plündernd und mordend in Siebenbürgen eingefallen.

Prinzessin Ileana und ihre Angehörigen haben im Exil – seit 1950 lebte sie in den USA – mit Unmut den Darcula-Rummel um ihre Burg verfolgt. 1990 konnte Ileana, mittlerweile als Nonne Maica Alexandra, die Törzburg besuchen, ehe sie am 21. Januar 1991 verstarb. Im Burgmuseum bemüht man sich seither, einige Räume mit königlichem Mobiliar wieder herzustellen.

2001 forderten die Habsburg-Erben die Rückgabe der Törzburg. Am 26. Mai 2006 wurde in Bran in Anwesenheit von Dominic von Habsburg und des rumänischen Kulturministers Adrian Iorgulescu die Rückgabeurkunde unterzeichnet. Als Erben werden genannt: Maria-Magdalena, verheiratete Holzhausen, Elisabeth, verheiratete Sandofer, die beide in Österreich leben, sowie Architekt Dominic von Habsburg aus New York. In einigen Meldungen erscheinen als berechtigte Erben auch Jerrine Habsburg und Alexandra Baillou.

Der Vertrag sieht vor, dass die Burg noch drei Jahre dem rumänischen Staat zur Nutzung für das darin befindliche Museum überlassen wird. Was danach geschieht, dazu äußerte sich Dominic von Habsburg nicht. Die Bewohner von Bran und die Händler des Souvenirmarktes am Fuße der Burg haben mit dem Dracula-Rummel und durch Verkauf von allerlei Kitsch und kulinarischen Angeboten gute Geschäfte gemacht. Sie bangen nun um ihre Existenz, falls das Museum und die Dracula-Stätte aufgegeben werden.
Wie aus Verlautbarungen der Regierung und Pressemeldungen hervorgeht, ist man rumänischerseits bemüht, die Burg zu kaufen oder zu mieten. Im Gespräch ist eine Summe von 25 bis 30 Millionen Euro bzw. Dollar. Es ergibt sich aber auch folgende Überlegung: Die Törzburg wurde großzügig von der Stadt Kronstadt der Königin Maria geschenkt. Könnten sich ihre Erben nicht ebenso großmütig zeigen und der Stadt die Burg unentgeltlich zurückeben?

Wer der nächste Besitzer sein wird, bleibt abzuwarten. Zu wünschen wäre in jedem Falle, dass man nicht verschweigt, wie es leider auch jetzt geschieht, dass die Burg von Kronstädter Sachsen erbaut wurde, dass sie bis 1920 ihnen gehört hat und dass sie der rumänischen Königin das Geschenk gemacht haben. Auch der Dracula-Rummel sollte aufhören.

Dr. Michael Kroner

Schlagwörter: Törzburg, Kronstadt, Eigentumsrückgabe, Geschichte

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