13. Mai 2007

20 Jahre im Dienste der Musik

Der Gehann-Musik-Verlag in Kludenbach wurde 1987 aus einer Notwendigkeit heraus gegründet. Anlass war der Zusammenschluss von Musikern, Musikwissenschaftlern und Musikliebhabern zum Arbeitskreis Südost im Rahmen des Instituts für deutsche Musik im Osten e.V. mit Sitz in Bergisch Gladbach (heute Gesellschaft für deutsche Musikkultur im Südöstlichen Europa e.V. mit Sitz in München). Die Tätigkeit des Arbeitskreises förderte eine Fülle von wertvollen Materialien zutage, von denen die Mitglieder überzeugt waren, dass sie – um das heutige deutsche und internationale Musikleben befruchten zu können – dringend der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten.
„Enttäuschend waren die Kontakte zu einer Reihe von etablierten Verlagen. Es stellte sich heraus, dass jeder Verlag langfristige Planungen verfolgt und dazu ein bestimmtes Profil entwickelt hat. Eine flexible Anpassung an unerwartete Gegebenheiten schien ausgeschlossen“, erinnert sich Horst Gehann.

Was tun? Eine Verlagsgründung durch den Arbeitskreis schied aus vereinsrechtlichen Gründen aus. So entschloss man sich vor zwanzig Jahren, den Verlag als Privatinitiative ins Leben zu rufen. Die Arbeit des Gehann-Musik-Verlags in Kludenbach hat sich bewährt. In den verflossenen zwei Jahrzehnten wurden eine Fülle von musikwissenschaftlichen und musikpraktischen Materialien der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Publikationen umfassen folgende Sparten:

1. Musikgeschichtliche Studien. In dieser Buchreihe wurde nicht nur die erste Monographie des bedeutenden zeitgenössischen Komponisten Alfred Schnittke veröffentlicht, sondern auch eine Fülle siebenbürgischer Fakten, sei es in den von Karl Teutsch betreuten „Beiträgen zur Muskgeschichte de Siebenbürger Sachsen”, der Monographien über Waldemar von Baußnern von Karl Teutsch und Monica Vlaicu, sowie der von Vera Grützner, der Orgeln in Siebenbürgen des siebenbürgischen Orgelbauers Hermann Binder, oder der Monographie über Rudolf Lassel und der Dissertation über das Musikleben Kronstadts des jungen binnendeutschen Musikwissenschaftlers Wolfgang Sand, oder die bewegende Monographie von Hans Bergel über seinen Bruder, den begnadeten Dirigenten und Bachforscher Erich Bergel. Neu ist eine tief schürfende Arbeit des siebenbürgischen Wissenschaftlers Rudolf Franz Reschika über den geistig-philosophischen Hintergrund des Schaffens von Anton Bruckner, das wohl bedeutendste zeitgenössische Brucknerbuch.

2. Volksliedsammlungen. Hier steht an erster Stelle das sechsbändige Standardwerk „Geistliche Lieder der Deutschen aus Südosteuropa”, gesammelt von Konrad Scheierling. Aber auch ein russlanddeutsches, ungarndeutsches und ein Zeidner Liederbuch gehören dazu.

3. Die praktischen Notenausgaben umfassen die Sparten: Chor a cappella, Chor mit Instrumenten, Sologesang, Kinderchor, Instrumentalwerke (Orgel, Klavier, Blockflöte, Bläser, Kammermusik) und Werke für Orchester.

In all diesen Sparten sind viele wertvolle Materialien enthalten, die auf der Internetseite www.G-M-V.de aufgerufen werden können. Weitere Informationen können auch beim Gehann Musikzentrum, Lamperter Flur 2, 55481 Kludenbach, Telefon: (0 67 63) 21 95, angefordert werden.

Schlagwörter: Musik, Musikgeschichte, Verlag

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