16. September 2007

Canzonetta auf Konzertreise

Der von Ingeborg Acker geleitete Kinder- und Jugendchor mit seinem Instrumentalensemble unternahm Ende August/Anfang September eine Auslandskonzertreise. Mit einem abwechslungsreichen und gut abgestimmten Programm, das Einblick in ihre vielfältige Arbeit und ihr breit gefächertes Repertoire bot, begeisterten sie auch die Zuhörergemeinde in der Lamberti-Kirche von Hevensen, einem Stadtteil des niedersächsischen Städtchens Hardegsen.
Die engagierte Organistin Johanna Fischer hatte den dortigen Auftritt vermittelt, zu dem außer Musikfreunden der Gemeinde eine stattliche Anzahl von Mitgliedern der Kreisgruppe Göttingen der siebenbürgischen Landsmann­schaft erschienen waren, die am Schluss des Konzertes nicht nur reichlich Beifall spendeten.

In für Jugendliche erstaunlich disziplinierter und musikalisch ausgefeilter Form bot das En­semble Kostproben aus mehreren Epochen der Musikgeschichte: von Bach über Mozart bis Hindemith und Gershwin, von Rudolf Lassel, Ernst Irtel, Bearbeitungen von siebenbürgisch-sächsischen und rumänischen Volksliedern bis zu Gospels und Negro-Spirituals. Bemerkens­wert war außer dem schönen Gesang auch die klare Diktion der Sänger (einschließlich des sächsischen „Et saß e kli weld Vijelschen“), wenn man weiß, dass die Muttersprache der meisten nicht Deutsch ist. Das Ensemble, das sich aus aktuellen und ehemaligen Schülern der Kronstädter Honterusschule zusammensetzt, bereitet mit seinen Auftritten im In- und Ausland den Musikfreunden viel Freude.

Die diesjährige Auslandstournee führte die Sänger nach Kreuzlingen an der schweizerisch-deutschen Grenze, nach Hevensen (Hardegsen), Kassel, Fürth und Wien. Nach Kassel waren sie von einer musizierenden Jugendgruppe eingeladen und in deren Familien untergebracht worden. Am 3. September oblag ihnen zusammen mit einer ortsansässigen Jugendmusik­gruppe die Mitgestaltung des Sonntagsgottes­dienstes in der evangelischen Emmaus-Kirche in Kassel-Brasselsberg und des dortigen Ge­meindefestes. Am darauf folgenden Montag­abend bestritten sie ein Konzert in der Christus-Kirche in Kassel-Wilhelmshöhe. Laut Berzirks­kantor Stephan Peter Herrmann war das ganz Besondere des musikalischen wie auch des Besuchsprogramms die fruchtbare und erlebnisreiche Begegnung der jugendlichen Sänger.

Auf dem Rückweg bestritt der Canzonetta-Chor Konzerte in Fürth, auf Einladung des dortigen siebenbürgischen Chors und dessen Leiters Reinhold Schneider, und in der evangelischen Kirche Wien-Ottakring.

Die Kantorin der evangelischen Gemeinde der Schwarzen Kirche in Kronstadt, die auch als Oratoriensängerin auftritt, hatte das Vokal- und Instrumentalensemble 1994 aus einem intensiven auch pädagogischen Bedürfnis heraus gegründet, um „vor allem Kindern Musik nahe zu bringen“, wie sie sagte. Dass ihr das eindeutig gelungen ist und gelingt, bestätigten nicht nur die Darbietungen der Ensemblemitglieder, sondern auch die fröhlichen Gesichter, die konzentrierten Reaktionen der Jugendlichen auf ihre temperamentvolle und engagierte Dirigen­tin, die die Reise mit Unterstützung durch die Kronstädter Heimatkirche und das Stuttgarter Institut für Auslandsbeziehungen organisiert und möglich gemacht hat.

Gudrun Schuster

Schlagwörter: Kronstadt, Konzert

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