1. Februar 2009

Erster Lyrikband von Gerd G. Scheiner

Mit seinem Gedichtband „Gedanken in Reimen wanken in Reimen“ tritt unser Landsmann Gerd G. Scheiner zum ersten Mal an die Öffentlichkeit. „In den knapp 90 Gedichten, die Gerd G. Scheiner zu Papier gebracht hat, gibt es kaum einen Themenbereich des Alltags und des Seins, der nicht angesprochen, auseinandergenommen, interpretiert, kommentiert und kritisch unter die Lupe genommen wird“, heißt es im Klapptext des Lyrikbandes.
Der Untertitel „Ein Versuch, Ungereimtes in Reimen auszudrücken“ vertieft das, was Scheiner dem Leser mitteilen will, und weiter, wie es im Vorwortgedicht „Meinen Lesern“ heißt: „Mein Wunsch ist, / dass Euch diese Zeilen / Amüsieren, interessieren! / Und Euch keineswegs langweilen. / Ja, zum Schmunzeln Euch verführen!“

Viele Verse sind unterschwellig humorvoll und man spürt aus jeder Zeile authentisch den Dichter selbst als Person. So wünscht er sich in „An den Gast“ nicht dumme Schwätzer, sondern kluge Gespräche, und bringt in „An den Gastgeber“ auf den Punkt, was der perfekte Gastgeber zu beachten hat. Auf vielen Seiten offeriert Scheiner uns eine Lebenssicht, die imponiert, so in „Streben nach Glück“, wo es heißt: „Mit Fleiß kommt Erfolg / bei der Suche nach Glück. / Missachtete Gelegenheit / kommt selten zurück.“; oder in „Einsicht und Glaube“ die Aufforderung, positiv zu denken und im Lebenskampf den Kopf hoch zu halten.

Das Gedicht „Freundschaft“ erinnert an die einmalige Nachbarschaftshilfe der siebenbürgischen Gemeinschaft, wo es heißt: „Ein Freund ist der, wenn er kann, prompt / und auch gebraucht wird, helfen kommt.“ Nicht wenig amüsiert man sich über Gedichte mit individueller Interpretation bekannter Zitate großer Lyriker, wie z. B.: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet, / ob sich das Herz zum Herzen findet! (Schiller), / Nun steht es schwarz auf diesem Blatt, / dass sich das Herz gefunden hat /zum anderen lang geprüften Herz. / Geprüft im Glück und auch im Schmerz!“ Aphorismen, geistreiche Sinnsprüche, von Gerd G. Scheiner kurz und treffend formulierte Gedanken findet man viele in seinem Buch. Der Leser kann sich diesen Gedanken anschließen oder verweigern. Auch findet man mehrere Gedichte, zu denen der Untertitel „Ohne Blatt vor dem Mund! Na und?“ treffend passt.

Der Autor offeriert dem Leser unverschraubt und frech seine Lebenssicht, zeitweilig zum Schmunzeln, Kopfschütteln, Verwundern und Sinnieren. Jeder kann für sich das herausfinden, wenn er sich in die Reime vertieft, das Spiel mit Sprache auf sich wirken lässt und so in direkte Konfrontation mit dem Autor tritt.

Gerd G. Scheiner wurde am 19. Juli 1942 in Budapest, als rumänischer Staatsangehöriger deutscher Nationalität, geboren. Seine Schul-, Ausbildungs-, und Berufstätigkeitszeit als Bauingenieur verlebte er in Hermannstadt. Seit 1979 lebt er mit seiner Familie in Hessen, wo er nach seinem Eintritt ins Rentenalter begonnen hat, sich mit Lyrik kreativ zu amüsieren.

Rosel Potoradi

Gerd G. Scheiner: „Gedanken in Reimen wanken im Reinen. Ein Versuch, Ungereimtes in Reimen auszudrücken“, Frankfurter Literaturverlag, Frankfurt am Main 2008, 75 Seiten, Preis: 7,90 Euro. ISBN 978-3-8372-0153-6 oder ISBN 978-1-84698-588-1.
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Gerd G. Scheiner
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Schlagwörter: Rezension, Gelegenheitslyrik, Hermannstadt

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