12. Oktober 2009
Vergnügliche Vielfalt: Brauchtumsveranstaltungen bei Kulturtagen in Bonn
Bei den Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturtagen in Nordrhein-Westfalen im Rumänischen Generalkonsulat in Bonn gab es am 5./6. September zahlreiche Veranstaltungen, über die in Folge 15 dieser Zeitung berichtet wurde. Außerdem gab es noch einige Brauchtumsveranstaltungen.
Mit einem „Offenen Singen“ wurde der erste Tag stimmungsvoll beendet. Begleitet von Frau Agnetha Köber aus Köln mit der Gitarre saßen sangesfreudige Gäste in einem Kreis beisammen und sangen Lieder von Grete Zultner-Lienert in sächsischer Mundart.
Am Sonntag strömten nach dem Gottesdienst mehrere Hundert Teilnehmer der Kulturtage in das Rumänische Generalkonsulat. Mit Bussen und Pkws waren zahlreiche Landsleute aus den Kreisgruppen angereist. Der Ansturm auf die Sitzplätze an den Tischen im Garten des Generalkonsulats war groß. Die siebenbürgische Trachtenkapelle aus Gummersbach unter ihrem Dirigenten Heinrich Mantsch sorgte mit ihrer Musik für gute Stimmung.
Für den frühen Nachmittag stand die Brauchtumsveranstaltung „Hochzeitsbräuche aus Siebenbürgen“ auf dem Programm. Landesfrauen- und Kulturreferentin Waltraud Hartig-Hietsch und Bundesfrauenreferentin Enni Janesch hatten dafür ein Konzept erarbeitet. Aus fünf Gemeinden in Siebenbürgen wurde Brauchtum rund um das Hochzeitsfest dargestellt. Da es in den meisten Gemeinden bei den Vorbereitungen des Festes große Ähnlichkeiten gab, wurden von den einzelnen Gruppen nur die Besonderheiten ihres Heimatortes hervorgehoben.
Frau Hartig-Hietsch, die auch die Koordination für das Programm der Kulturtage übernommen hatte, sprach in ihrer Einführung über Brauchtum und Tradition. Dann ging sie auf die tagelangen Hochzeitsvorbereitungen und den Ablauf des Hochzeitsfestes auf den Dörfern in Siebenbürgen ein und stellte anschließend die vier Gruppen in ihren für ihr Dorf typischen Trachten vor. Die erste Gruppe kam aus Stolzenburg in der Hermannstädter Gegend: Ein Brautpaar und eine gebockelte Frau präsentierten die Trachten dieser Gemeinde. Die Sprecherin Katharina Hutter ging auf die Hochzeitsbräuche ein und erläuterte die wunderschöne Bockelung der jungen Frau. Hanni Ziegler erzählte von den Hochzeitsbräuchen in Wurmloch und Schaal und stellte deren Trachten vor. Vorgeführt wurden die Trachten eines Brautpaares und zweier jugendlichen Paare. Die Mädchen trugen alle einen Borten auf dem Kopf, den der Braut zierte ein weißer Ehrenkranz. Die jungen Männer zeigten einen mit bunten Fähnchen geschmückten Stock, ein Symbol des Hochzeitsbrauchs.
Stein gehört zur Repser Gegend. Die Steiner, die heute alle in Oberhausen leben, hatten ein junges Mädchen dabei, das ein aus Kreppblumen gefertigtes Herz mitgebracht hatte, das dem Brautpaar bei der Verlobung von der Jugend überreicht wurde. Das Brautpaar, die Braut mit dem Ehrenkranz auf dem Borten, wurde von zwei gebockelten Frauen, den „schönen Frauen“, begleitet. Neben der Gruppe war ein Kissen aufgestellt mit den Gaben des Bräutigams, die der Braut am Hochzeitsmorgen als Morgengabe vom Brautknecht überreicht wurde. Den Text hatte Anna Auner zusammengestellt; vorgetragen wurde er von Dorle Binder. Zum Schluss zeigte sich die Gruppe aus Botsch aus Nordsiebenbürgen. Die Trachten aus diesem Teil Siebenbürgens unterscheiden sich von denen aus Südsiebenbürgen, sind farbenfroher und vielfältiger. Gezeigt wurden ein Brautpaar, die Braut mit Borten und Myrtenkränzchen, ein junges Mädchen mit einem bunten Kränzchen auf dem Borten, eine gebockelte, „geschlejerte“ Frau und eine ältere Frau mit besticktem Häubchen. Die Gruppe wurde von Hanna Jung-Boldan vorgestellt, den Text dazu hatte Waltraud Hartig-Hietsch verfasst. Aufgelockert wurde die Darbietung durch Hochzeitslieder, die vom Publikum mitgesungen wurden. Horst Kellner aus Oberhausen begleitete die Sängerinnen und Sänger auf dem Akkordeon. Wie gut diese Brauchtumsdarstellung den Anwesenden gefallen hatte, zeigte der abschließende Applaus.
Es waren gelungene Kulturtage der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen mit vielfältigen kulturellen Veranstaltungen und breiter Außenwirkung. Der Landesvorstand dankt allen Beteiligten, die zu ihrem Gelingen beigetragen haben. Danke auch an die Kreisgruppen für die rege Teilnahme und die Kuchenspenden. Ein besonderer Dank gilt dem Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm für die Ausleihe der Ausstellung „Rumänien, eine europäische Kulturlandschaft, Hermannstadt/Sibiu, europäische Kulturhauptstadt 2007“ und dem Bundeskulturreferat für die Ausstellung „50 Jahre Patenschaft des Landes NRW für die Siebenbürger Sachsen“. Dank gilt auch dem Presbyterium und den Pfarrern der Kirchengemeinde der Kreuzkirche in Bonn für die Aufnahme in ihr Gotteshaus sowie dem Generalkonsul Dr. Vlad Vasiliu, der aus beruflichen Gründen nur zum Abschluss dabei sein konnte, aber die Räume und die Außenanlagen des Rumänischen Generalkonsulates in Bonn bereitwillig zur Verfügung gestellt hatte.
Am Sonntag strömten nach dem Gottesdienst mehrere Hundert Teilnehmer der Kulturtage in das Rumänische Generalkonsulat. Mit Bussen und Pkws waren zahlreiche Landsleute aus den Kreisgruppen angereist. Der Ansturm auf die Sitzplätze an den Tischen im Garten des Generalkonsulats war groß. Die siebenbürgische Trachtenkapelle aus Gummersbach unter ihrem Dirigenten Heinrich Mantsch sorgte mit ihrer Musik für gute Stimmung.
Für den frühen Nachmittag stand die Brauchtumsveranstaltung „Hochzeitsbräuche aus Siebenbürgen“ auf dem Programm. Landesfrauen- und Kulturreferentin Waltraud Hartig-Hietsch und Bundesfrauenreferentin Enni Janesch hatten dafür ein Konzept erarbeitet. Aus fünf Gemeinden in Siebenbürgen wurde Brauchtum rund um das Hochzeitsfest dargestellt. Da es in den meisten Gemeinden bei den Vorbereitungen des Festes große Ähnlichkeiten gab, wurden von den einzelnen Gruppen nur die Besonderheiten ihres Heimatortes hervorgehoben.
Frau Hartig-Hietsch, die auch die Koordination für das Programm der Kulturtage übernommen hatte, sprach in ihrer Einführung über Brauchtum und Tradition. Dann ging sie auf die tagelangen Hochzeitsvorbereitungen und den Ablauf des Hochzeitsfestes auf den Dörfern in Siebenbürgen ein und stellte anschließend die vier Gruppen in ihren für ihr Dorf typischen Trachten vor. Die erste Gruppe kam aus Stolzenburg in der Hermannstädter Gegend: Ein Brautpaar und eine gebockelte Frau präsentierten die Trachten dieser Gemeinde. Die Sprecherin Katharina Hutter ging auf die Hochzeitsbräuche ein und erläuterte die wunderschöne Bockelung der jungen Frau. Hanni Ziegler erzählte von den Hochzeitsbräuchen in Wurmloch und Schaal und stellte deren Trachten vor. Vorgeführt wurden die Trachten eines Brautpaares und zweier jugendlichen Paare. Die Mädchen trugen alle einen Borten auf dem Kopf, den der Braut zierte ein weißer Ehrenkranz. Die jungen Männer zeigten einen mit bunten Fähnchen geschmückten Stock, ein Symbol des Hochzeitsbrauchs.
Stein gehört zur Repser Gegend. Die Steiner, die heute alle in Oberhausen leben, hatten ein junges Mädchen dabei, das ein aus Kreppblumen gefertigtes Herz mitgebracht hatte, das dem Brautpaar bei der Verlobung von der Jugend überreicht wurde. Das Brautpaar, die Braut mit dem Ehrenkranz auf dem Borten, wurde von zwei gebockelten Frauen, den „schönen Frauen“, begleitet. Neben der Gruppe war ein Kissen aufgestellt mit den Gaben des Bräutigams, die der Braut am Hochzeitsmorgen als Morgengabe vom Brautknecht überreicht wurde. Den Text hatte Anna Auner zusammengestellt; vorgetragen wurde er von Dorle Binder. Zum Schluss zeigte sich die Gruppe aus Botsch aus Nordsiebenbürgen. Die Trachten aus diesem Teil Siebenbürgens unterscheiden sich von denen aus Südsiebenbürgen, sind farbenfroher und vielfältiger. Gezeigt wurden ein Brautpaar, die Braut mit Borten und Myrtenkränzchen, ein junges Mädchen mit einem bunten Kränzchen auf dem Borten, eine gebockelte, „geschlejerte“ Frau und eine ältere Frau mit besticktem Häubchen. Die Gruppe wurde von Hanna Jung-Boldan vorgestellt, den Text dazu hatte Waltraud Hartig-Hietsch verfasst. Aufgelockert wurde die Darbietung durch Hochzeitslieder, die vom Publikum mitgesungen wurden. Horst Kellner aus Oberhausen begleitete die Sängerinnen und Sänger auf dem Akkordeon. Wie gut diese Brauchtumsdarstellung den Anwesenden gefallen hatte, zeigte der abschließende Applaus.
Auftritt der Jugend
Ihren großen Auftritt hatte die Jugend Sonntagnachmittag, ebenfalls auf der Terrasse im Garten des Generalkonsulates. Die Tanzgruppen aus Drabenderhöhe (Leitung: Christa Brandsch-Böhm), Setterich (Leitung: Jens Schwager) und Köln (Leitung: Rainer Lehni) präsentierten zu Beginn ihrer Darbietungen einen gemeinsamen Aufmarsch, der musikalisch von der Blaskapelle Gummersbach begleitet wurde. Es folgten die Auftritte der einzelnen Gruppen. Der Stellvertretende Bundesvorsitzende und Bundesjugendleiter Rainer Lehni führte durch das Programm und hob dabei die Vielfalt des deutschen Volkstanzes hervor, zu dem natürlich auch der siebenbürgisch-sächsische zählt. Den Abschluss bildete eine Reise durch die Welt des deutschen Volkstanzes. Die drei teilnehmenden Tanzgruppen zeigten gemeinsam Tänze aus Siebenbürgen, dem Zillertal und dem Elsass, um dann mit der aus Böhmen stammenden Sternpolka eine schweißtreibende Abschlusszugabe zu liefern. Unter der Anleitung von Heike Mai-Lehni, Landesjugendleiterin in NRW, und Angelika Schwager wurde für die Kleinsten eine Kinderecke eingerichtet. Hier konnten sich Kinder schminken lassen oder verschiedene Dinge wie verzierte Hüte aus Zeitungspapier und das Siebenbürgen-Wappen aus Bügelperlen basteln.Es waren gelungene Kulturtage der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen mit vielfältigen kulturellen Veranstaltungen und breiter Außenwirkung. Der Landesvorstand dankt allen Beteiligten, die zu ihrem Gelingen beigetragen haben. Danke auch an die Kreisgruppen für die rege Teilnahme und die Kuchenspenden. Ein besonderer Dank gilt dem Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm für die Ausleihe der Ausstellung „Rumänien, eine europäische Kulturlandschaft, Hermannstadt/Sibiu, europäische Kulturhauptstadt 2007“ und dem Bundeskulturreferat für die Ausstellung „50 Jahre Patenschaft des Landes NRW für die Siebenbürger Sachsen“. Dank gilt auch dem Presbyterium und den Pfarrern der Kirchengemeinde der Kreuzkirche in Bonn für die Aufnahme in ihr Gotteshaus sowie dem Generalkonsul Dr. Vlad Vasiliu, der aus beruflichen Gründen nur zum Abschluss dabei sein konnte, aber die Räume und die Außenanlagen des Rumänischen Generalkonsulates in Bonn bereitwillig zur Verfügung gestellt hatte.
Enni Janesch; Rainer Lehni
Schlagwörter: Kulturtage, Bonn, Nordrhein-Westfalen, Brauchtum
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