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17. Dezember 2012

Kulturspiegel

Siebenbürgisch-sächsischer Großvater war SS-Offizier

Für ihren aktuellen Film „Die Lebenden“, der seit 23. November in den österreichischen Kinos (Informationen und Trailer unter www.dielebenden.at) läuft und ab Anfang 2013 auch in Deutschland gezeigt wird, folgt die österreichische Regisseurin und Drehbuchautorin Barbara Albert ihrer Hauptfigur Sita (Anna Fischer) auf der Suche nach Klarheit über ihre Familiengeschichte. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 3 mal kommentiert.

  • seberg

    1seberg schrieb am 17.12.2012, 11:16 Uhr:
    „...eine verstörende Erfahrung, diese (siebenbürgisch-sächsische) Sprachmelodie aus dem Mund eines ehemaligen SS-Offiziers zu hören...die Worte sind sorgfältig ausgewählt, es ist keine gewalttätige Sprache“.

    Keine gewalttätige Sprache – genau das sollte doch das eigentlich Verstörende daran sein: die gepflegte Sprache eines möglichen Mörders. Bekannt ist dieser seltsame Kontrast von jenen Nazigrößen, die man im Privaten als offenbar liebende Väter und gefühlvolle Klavierspieler erleben konnte, eine merkwürdige, gefährliche Mischung aus Schein und Sein.

    „Ist/war er ein schlechter Mensch? Kann ich ihm verzeihen?“

    Dazu empfehle ich das Buch „Jenseits von Gut und Böse“ von Michael Schmidt-Salomon (auch wenn Johann jetzt verächtlich reagieren wird/würde ;) ), besonders S. 271. Wenn etwas in diesem Zusammenhang klärend und entlastend wirken kann, dann ist es auch dieses Buch (etwa in ähnlichem Sinne wie im Film z.B. Jocquin aus Israel).
  • gloria

    2gloria schrieb am 18.12.2012, 22:06 Uhr (um 22:17 Uhr geändert):
    Von der einen Seite sollen wir Siebenbürger Sachsen alles was uns Böses angetan wurde verzeihen,am besten alles vergessen uns einlullen lassen von allen Heucheleien,dass unsere Ausreise so bedauert wird.Andererseits will man uns jetzt mit verschiedenen Filmchen vor Augen führen,wie viel Böses unsere Großväter als Soldaten anderen angetan haben.Wie lange noch???Sollen wir und unsere Kinder nie mehr hocherhobenen Hauptes zu unserem Volk stehen,aufrecht durchs Leben gehen??Warum wollen sich immer einige mit irgendetwas profilieren,gibt es keine andere Themen mehr,nur das Böse was Siebenbürger vollbracht haben?Oder soll die Aufmerksamkeiten von Anderen begangenem Unrecht ablenken.Durch den grausamen Krieg haben unzählige Menschen unermessliches Leid-auf beiden Seiten erfahren.Warum sollen wir jetzt die Vergangenheit unserer Großväter durchforsten,wem bringt es was????Vielleicht böses Blut in friedliche Familien-und dann??
  • seberg

    3seberg schrieb am 18.12.2012, 23:13 Uhr (um 23:18 Uhr geändert):
    "Die Vergangenheit ist nicht tot, sie ist nicht einmal vergangen."(W.Faulkner)

    Also, gloria, die Antwort auf deine spießig empörte Frage "Wie lange noch???" lautet: für immmer. Nur das "Durchforsten" der Vergangenheit führt zum befreiten Leben mit "hocherhobenem Haupt"!

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