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5. Juli 2014

Kulturspiegel

Vortrag über Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller in Stuttgart

Wer war, wer ist Herta Müller? Was war ausschlaggebend dafür, dass ihr 2009 der Literaturnobelpreis verliehen wurde? Dürfen sich auch die Siebenbürger Sachsen in dem Ruhm sonnen? Diesen und anderen Fragen ging Horst Göbbel in seinem Vortrag am 30. Mai im Stuttgarter Haus der Heimat nach. Der Referent, der 1973 aus Siebenbürgen nach Deutschland ausgesiedelt ist und bis zu seiner Pensionierung 2009 als Studiendirektor in Bayern Geschichte, Deutsch und Sozialkunde gelehrt hat, weiß: „Ruhm kann anstrengend sein. Aber Nobelpreisruhm ist mehr als anstrengend.“ Geschichte definiert er als „Art und Weise, wie wir mit der Vergangenheit umgehen, neu beurteilen, neu bewerten.“ mehr...

Kommentare

Artikel wurde 38 mal kommentiert.

  • getkiss

    1 • getkiss schrieb am 05.07.2014, 09:10 Uhr:
    "Briefwechsel mit einem gewissen Dr. Dama"
    Der Dr. Hans Dama ist ein anerkannter Schriftsteller und Wissenschaftler banater Herkunft, der in Wien 1974 promovierte und gerade 70 Jahre alt wurde.
    Der Rezensentin offensichtlich unbekannt, ist er in Banater Kreisen hingegen beliebt, weil er seiner Heimat verbunden schreibt. Das Er der Herta Müller „bewusste Demontage deutscher Wertvorstellungen und Sitten“ vorwarf ist berechtigt. Ich meine auch, Sie hat dies, noch in Rumänien, getan um der damaligen Herrschaft und der Karriere wegen. Das hat etwas mit ihrem Charakter zu tun und ist "unabhängig" von ihrer Literatur.
    Siehe auch:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Dama
  • Lee Berta

    2Lee Berta schrieb am 05.07.2014, 09:37 Uhr (um 09:50 Uhr geändert):
    Am 23. Mai 2014 kündigte ein Herr Siegfried Habicher den Vortrag des Herrn Göbbel in einem Artikel an, (http://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/kultur/14468-stuttgarter-vortragsreihe.html) welcher eher dem Vortragenden huldigte, als der Person, um die es eigentlich ging. Und nun dieser Artikel über den Vortrag des Herrn Göbbel mit der gleichen Schlagseite. Diesmal jedoch in Richtung Oskar Pastior. "Sein detailliertes Erzählen darüber ließen Herta Müller seine Angst spüren." So, so. "Ihre außergewöhnliche Sensibilität, ihre Nähe und Freundschaft und ihre Vorerfahrungen mit Angst und Ohnmacht ließen sie ihre Angst in seiner spüren und in Worte kleiden.' Das wäre die korrekte, nicht subversiv abwertende Formulierung gewesen. Die Distanzierung von Herta Müller durch die Auswahl und das Zitieren "fremder Einschätzungen" („überwältigender, poetischer Roman vom Schicksal eines jungen Mannes aus Siebenbürgen im russischen Arbeitslager.“ Ohne Quellenangabe, übrigens) wird deutlich auch durch das "Nebeneinanderstellen" der kritischen Äußerungen des Reich-Ranicki, auch wenn die Kritik gleichzeitig formell "abgeschwächt" wird. Abgeschwächt jedoch nicht dadurch, dass die außergewöhnliche literarische Qualität des Buches in den Vordergrund gerückt wird, sondern weil es "doch über die Geschichte der Siebenbürger Sachsen, die noch vor Ende des Zweiten Weltkriegs von den Russen zur Zwangsarbeit in die Ukraine verschleppt wurden" informiert. Ach ja, und als Krönung der Bigotterie las der Herr Göbbel auch noch "Das schwäbische Bad" vor und berichtete(!) über den Vorwurf der "Netzbeschmutzung". Das Urteil darüber überließ er großzügig seiner Zuhörerschaft, möchte man in der gleichen Manier der Scheinheiligkeit ergänzen...Die "Autorität" des Vortragenden wird in einem Nebensatz ("...Herta Müller, die er schon viele Jahre kennt...)untermauert. Mag sein, möchte man hinzufügen, dass "man sich kennt" - befreundet ist man mit Sicherheit nicht, denn es fehlt dem Herrn Göbbel die Wertschätzung für die Person und die schriftstellerische Leistung der Herta Müller. Vielleicht liegt es aber auch nur an Unwissenheit oder einer fehlgeleiteten Urteilsfähigkeit. Mein Fazit: Die Siebenbürger Sachsen kommen um die Anerkennung der "Autorität" einer Nobelpreisverleihung nicht herum und setzen ihren Joker, Oskar Pastior, gegen die literarische Qualität der Herta Müller ein, um sich doch im Ruhm der Preisträgerin sonnen zu können, zu der sie sonst ein sehr gespaltenes Verhältnis haben. Diese widersprüchliche, hinterfotzige Haltung spiegelt dieser Artikel beispielhaft wider.
  • Lee Berta

    3Lee Berta schrieb am 05.07.2014, 09:41 Uhr (um 10:01 Uhr geändert):
    @getkiss."Ich meine auch, Sie hat dies, noch in Rumänien, getan um der damaligen Herrschaft und der Karriere wegen. Das hat etwas mit ihrem Charakter zu tun und ist "unabhängig" von ihrer Literatur." Gibt es DAS auch in "begründet" oder nur lose, als Diffamierung? Danke übrigens für Ihre Stellungsnahme, die meine obige Vermutung oder Feststellung perfekt unterstützt...Und natürlich ist es reine Hypokrisie, wenn der Herr Göbbel nur einen Namen (Dr. Dama) im Zusammenhang mit dem Vorwurf der Nestbeschmutzung erwähnt, als Herta Müller aus der Gesellschaft, zu der sie sich zugehörig fühlte, praktisch und kollektiv ausgesondert wurde.

  • getkiss

    4 • getkiss schrieb am 05.07.2014, 10:15 Uhr:
    Das "Problem" wurde in der Vergangenheit schon mehrfach erläutert und begründet. Ist meine Meinung.
    Auch Nobel-Preisträger und anerkannte Schriftsteller haben so etwas wie "Charakter" und ich bleibe bei der Meinung, das es unabhängig von ihrer Literatur ist.
    Das man zu seinen Landsleuten hält und diese auch kritisch beleuchtet ist eines, wenn man es für die Karriere tut, etwas anderes.

    Im übrigen ist die "antikommunistische" Haltung und Agitation einer Herta Müller vor Allem nur nach ihrer Aussiedlung aufgetreten. Auch ein Zeichen für Charakter (und Karrieremachen). Noch in Rumänien kaum zu sehen, im Gegensatz zu Landsleuten konnte Sie frei in den Westen reisen (warum wohl?), andere wurden an der Grenze abgeknallt....

    Das Alles ist keine "Schuld". Es ist wie es ist.
    Das sehen ihre Fans anders, so what...
  • Lee Berta

    5Lee Berta schrieb am 05.07.2014, 10:37 Uhr (um 10:45 Uhr geändert):
    Alleine schon mit einem "so what.." über das Schicksal der Ausgrenzung einer Person aus der Gesellschaft so drüberzugehen ist schon ein starkes Stück... Mit einem "so what..." öffentliche, fortgesetzte Diffamierung zu betreiben, dafür muss man ganz schön abgebrüht sein. Einer Person Dinge zu unterstellen, weil etwas einem naheliegend erscheint, könnte wiederum mit einer gewissen Schlichtheit zusammenhängen. Selbst wenn das "Problem" in der Vergangenheit "schon mehrfach erläutert" worden sein soll, Sie also Ihre diffamierenden Aussagen schon an anderer Stelle los geworden sind, entbindet Sie das nicht davon, sie auch zu begründen. Tun Sie es nicht, haben ihre Aussagen keinen Wert, sind alleine Ausdruck Ihrer persönlichen Missgunst und Bösartigkeit. Und geben Aufschluss über Ihren Charakter.
  • orbo

    6orbo schrieb am 05.07.2014, 11:18 Uhr:
    LeeBerta, schön wie Sie das bei anderen feststellen. Sind Sie sicher, dass Sie nicht nur anderen gegenüber sondern auch bei sich selber - losgelöst von Herta Müller - den gleichen Maßstab ansetzen?
  • getkiss

    7 • getkiss schrieb am 05.07.2014, 11:29 Uhr (um 11:36 Uhr geändert):
    "Ausdruck Ihrer persönlichen Missgunst und Bösartigkeit".
    Ich habe meine Meinung begründet und stehe dazu.
    Missgunst?
    Für was denn? Für den Nobel? Der ist ein literarischer Preis, den Frau Müller verdient hat für ihre literarische KUNST.
    "Bösartigkeit"?
    Wenn Sie keine weitere Argumente haben, ist es klar.
    Ich wünsche Ihnen weiterhin die Gutmütigkeit, Frau "Gutmensch". Die ist auch mit anderen Forumsteilnehmern ja schon hervorgetreten....
    Dann schreibe ich es halt nicht englisch.
    Na und?
    Sie werden dadurch nicht den chinesischen Reis-Sack aufrichten.
    Mit einem haben Sie ja recht, ich wurde mehrfach im "sozialistischen" Rumänien "abgebrüht". Das habe ich verziehen, aber nicht vergessen.
    Davon haben Sie möglicherweise keine Ahnung.
    Na und?
    Ich bin Gegenwind schon lange gewohnt.
    Bleiben Sie ruhig weiter im Lee, Berta.
  • ClamoInvano

    8ClamoInvano schrieb am 05.07.2014, 11:42 Uhr:
    Herta Müller bleibt für einige Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben lesenswert für den Rest der Welt eben Herta Who? Sie ist auch nicht die einzige über die sich Herr Ranicki "zweifelhaft"geäußert hat, da im Vergleich zu anderen namenhaften Schriftstellern, die für den Nobelpreis vorgeschlagen waren (z.B Philip Roth oder Umberto Eco) ist sie keine außergewöhnliche Schriftstellerin.
  • orbo

    9orbo schrieb am 05.07.2014, 15:07 Uhr:
    C.I. es geht auch um die Bereicherung/Fortentwicklung der Sprache... Würde mich nicht wundern, wenn H.M. Eingang in deutsche Schulbücher finden wird.
  • bankban

    10bankban schrieb am 05.07.2014, 15:10 Uhr:
    "Würde mich nicht wundern, wenn H.M. Eingang in deutsche Schulbücher finden wird. "

    Im Gegensatz zu "Dama - who?" und "Gibson - who?"...
  • ClamoInvano

    11ClamoInvano schrieb am 05.07.2014, 15:19 Uhr:
    Mit "Herta Who?" bezog ich mich auf die Äußerung eines amerikanischen Entertainers.

    http://www.berlinerliteraturkritik.de/detailseite/artikel/us-medien-zeigen-wenig-verstaendnis.html
  • bankban

    12bankban schrieb am 05.07.2014, 15:43 Uhr:
    Das disqualifiziert ja dennoch eher den Entertainer als HM.
  • ClamoInvano

    13ClamoInvano schrieb am 05.07.2014, 15:54 Uhr:
    Meine Absicht war weder Herta Müller noch den Entertainer zu disqualifizieren. Herta Müller wird für einige lesenswert sein, für andere nicht und das gilt für jeden Autor.
  • Lee Berta

    14Lee Berta schrieb am 05.07.2014, 16:40 Uhr (um 16:43 Uhr geändert):
    @getkiss, solange Sie Ihre Äußerungen nicht vernünftig begründen, diffamieren Sie. Punkt. Mehr ist dazu nicht zu sagen, auch wenn Sie sich noch so winden und treten. @orbo, habe ich da was übersehen oder wollten Sie, außer mir die Ohren lang zu ziehen, auch was zum Thema sagen? @ClamoInvano, Sie haben Recht damit, dass Reich-Ranicki als Kritiker öfter mal voll daneben lag. Ob Herta Müller allerdings eine außergewöhnliche Schriftstellerin ist oder nicht, liegt mit Sicherheit nicht alleine in Ihrem Ermessen. Deshalb wäre es angebracht, Ihre persönliche Meinung - so sie bezweckten diese kundzutun - möglichst auch als solche kenntlich zu machen. Um Missverständnissen vorzubeugen. @bankban, aber mit Sicherheit und völlig zu Recht wird Herta Müller in die Schulbücher aufgenommen werden.
  • getkiss

    15 • getkiss schrieb am 05.07.2014, 16:41 Uhr:
    "Im Gegensatz zu "Dama - who?" und "Gibson - who?"..."

    und in Konsens mit "getkiss - who" und "bankban - who", grins...
    Nicht zu reden über "grass - who" oder "ranicki - who"...

    Olle Kamellen eignen sich noch immer für "heldenhaften" Disput. Der Hype in der Presse hingegen ist schon längst vorbei. Ausnahme, unsere "Siebenbürger", oder "Banater".
    Für uns "buricul Pământului"...
  • getkiss

    16 • getkiss schrieb am 05.07.2014, 16:44 Uhr:
    Bleiben Sie ruhig weiter im Lee, Berta.
  • Lee Berta

    17Lee Berta schrieb am 05.07.2014, 16:47 Uhr (um 17:01 Uhr geändert):
    @getkiss, das haben Sie nicht gemerkt...!? Zu schwer zu bemerken, wenn man in dieser "Leck-mich-Haltung" steckt, oder? Dann darf ich Sie daran erinnern, dass Sie als erster einen "heldenhaften Disput" anzettelten... Ihnen missfiel,(das, was Sie so süffisant anderen "erklären") dass (W.t.f.)Dr. Dama, der "Banater", in dieser Welt nicht bekannt war... Halten gerade Sie den Ball mal gaaaaaaaanz flach! Aber überanstrengen Sie Ihre Empathiefähigkeit und Ihren Geist nicht, getkiss. Sie sind ja so cool, dass einen friert neben Ihnen.
  • orbo

    18orbo schrieb am 05.07.2014, 17:15 Uhr (um 17:22 Uhr geändert):
    "@orbo, habe ich da was übersehen oder wollten Sie, außer mir die Ohren lang zu ziehen, auch was zum Thema sagen? "

    Zum Thema wollte ich nicht nur, sondern habe ich ewas geschrieben; allerdings an anderer Stelle, wo es sich sinvoller Weise anbot. Wieso fragen Sie mich danach, wenn Sie meiner Idee sogar zugestimmt haben...? Bei Ihnen fiel mir in der Tat vorsichtig ausgedrückt auf, dass Sie anderen gegenüber höhere Maßstäbe anwenden als bei sich selber. Nennen Sie das ruhig, wie es Ihnen gefällt...
  • ClamoInvano

    19ClamoInvano schrieb am 05.07.2014, 17:22 Uhr:
    @Lee Berta
    Für Marcel Reich-Ranicki waren einige Schriftsteller unfähig, die Welt erzählend darzustellen.... und der Meinung bin ich auch.
  • getkiss

    20 • getkiss schrieb am 05.07.2014, 17:34 Uhr:
    "Sie sind ja so cool, dass einen friert neben Ihnen."

    Ich denk mal, vor sooo viel Hitze werde ich auch auftauen, Frau "Empathie"
  • Lee Berta

    21Lee Berta schrieb am 05.07.2014, 17:37 Uhr (um 17:43 Uhr geändert):
    @orbo, bei Ihnen fällt mir, vorsichtig ausgedrückt, besonders Ihr erhobener Zeigefinger auf und ein unerquickliches, forderndes, selbstgerechtes Auftreten. Solange Sie sich aber nicht erlaubten, öffentlich über mich den Stab zu brechen, hielt ich meinen Eindruck von Ihnen in diesem Kontext für nicht erwähnenswert. Könnten Sie sich eventuell mit dem Gedanken anfreunden, Ihre Eindrücke über mich, selbst die vorsichtigen, nicht zum Gegenstand eines Kommentars zu machen???
  • Lee Berta

    22Lee Berta schrieb am 05.07.2014, 17:40 Uhr:
    @ClamoIvano - so gesehen, kann ich Ihnen nur zustimmen, denn nicht alle Schriftsteller schreiben "Erzählungen"...;-)
  • ClamoInvano

    23ClamoInvano schrieb am 05.07.2014, 17:47 Uhr:
    :)da stimmen Sie aber nicht mir zu, weil nicht ich der Verfasser der Aussage bin, aber immerhin vielen Dank ;)


  • Lee Berta

    24Lee Berta schrieb am 05.07.2014, 18:06 Uhr (um 18:09 Uhr geändert):
    @ClamoIvano schrieb: "Für Marcel Reich-Ranicki waren einige Schriftsteller unfähig, die Welt erzählend darzustellen.... und der Meinung bin ich auch." Und: "....aber immerhin vielen Dank ;)" Nun, ich habe zu danken, sei es auch nur, weil Sie Ihre Meinung so dezidiert kenntlich gemacht haben...;-)
  • orbo

    25orbo schrieb am 05.07.2014, 18:20 Uhr (um 18:21 Uhr geändert):
    @Berta, vielen Dank für Ihre persönliche Einschätzung meiner Person. Gerade deshalb hatte ich vorbeugend darum gebeten, nicht nur andere der Diffamierung zu bezichtigen...
    Aber hatten Sie mich nicht aufgefordert, mich zum Thema (Herta Müller/Beitrag) zu äußern und weichen nicht Sie wieder von der Messlatte ab, die Sie anderen gegenüber setzen? Darauf hatte ich doch nur hingewiesen. Bitte nicht böse sein.
  • ClamoInvano

    26ClamoInvano schrieb am 05.07.2014, 18:25 Uhr:
    Hat Sinn und Zweck. :) und ist nicht böse gemeint.
    "Es ist nicht der Kampf der Meinungen, welcher die Geschichte so gewalttätig gemacht hat, sondern der Kampf des Glaubens an die Meinungen, das heißt der Überzeugungen." ( Fr. Nietzsche )
  • orbo

    27orbo schrieb am 05.07.2014, 19:59 Uhr (um 20:00 Uhr geändert):
    Ach, sieh an... Ein Spruch von Nietzsche. Zu Herta oder zu Berta...?
  • ClamoInvano

    28ClamoInvano schrieb am 05.07.2014, 21:01 Uhr:
    "Zu" Heriberta Lee Libertà :)) :)) :))

    Nichts für ungut!!!
  • Lee Berta

    29Lee Berta schrieb am 05.07.2014, 21:33 Uhr:
    Ach nee, wie süß, ein Kosename. Isnogood.
  • orbo

    30orbo schrieb am 06.07.2014, 09:29 Uhr:
    Lieber einer als keiner.
  • Äschilos

    31Äschilos schrieb am 06.07.2014, 19:08 Uhr:
    Meine Damen und Herren,
    Dr. Hans Dama ist in der Tat kein "gewisser", sondern ein angesehener Germanist und Rumänist in Wien, Mitarbeiter an der dortigen Uni, derselbe Jahrgang wie Herr Göbbel, Banater Schwabe und Kenner der Donauschwäbischen Literatur.
  • Lee Berta

    32Lee Berta schrieb am 06.07.2014, 21:32 Uhr (um 21:43 Uhr geändert):
    Ich denke, man wird sich eventuell den Namen des Herrn Dama in Verbindung mit dem Vorwurf der Nestbeschmutzung merken. Damit hat er sich als Wortführer derjenigen etabliert, die selbstgefällig, intolerant und selbstgenügsam ein Gefühl der Volksgruppenzugehörigkeit regelrecht mythologisierten. Dieses Denkmuster beruht auf einem schwarz-weißen Freund-Feind-Schema. Zusammenhalt um jeden Preis, Abkapselung nach innen zum "Freund", andererseits Diskriminierung, Exklusion, Ablehnung (des "Feindes"), also all dessen, was den "Korpsgeist" nicht bedient. Ein solches Denkschema läßt jedoch keinen Platz für kritisches Hinterfragen, für Selbstreflexion. Es verhindert und unterbindet folglich jeden Ansatz von Kritik. Kritik wird mittels Selbstrechtertigungsgebahren konsequent abgebügelt. Selbst aus eigenen Reihen. Der Kritik wird , wie im Falle Herta Müllers, mit Abweisung, mit der Aussonderung aus der Gemeinschaft begegnet. Herta Müller distanzierte sich von diesem einengenden, chauvinistischen Verhalten vieler Landsleute. Sie öffnete sich einem Dialog. Das macht sie aus. Das unterscheidet sie. Und das ist einer der Gründe, warum sie, m.M. nach, so hoch geehrt wurde.
  • orbo

    33orbo schrieb am 06.07.2014, 22:11 Uhr (um 22:13 Uhr geändert):
    Dass H.M. ihren eigenen Weg ging, Sachen kritisch hinterfragt hat, ist gut und unumstritten. Aber:
    "Sie öffnete sich einem Dialog." Mit wem?
    Das ist eine einzigartige These, dass H.M. für Dialogbereitschaft hoch geehrt worden sein soll.
  • Lee Berta

    34Lee Berta schrieb am 06.07.2014, 22:43 Uhr (um 23:08 Uhr geändert):
    Zugegeben, ist etwas verkürzt und deshalb etwas missverständlich formuliert. Was ich meinte ist, dass erst das Überwinden des deutschtümelnden-völkischen Gebahrens die Möglichkeit eröffnete, Parallelen zwischen der "Enge" des banater Dorfes und der Enge der Diktatur zu beschreiben (Stichwort: der deutsche Frosch, wenn ich nicht irre). Gerade auch in den "Niederungen" stellt sie sich dem NS-Erbe und die Ablehnung der community ist m.E. zum großen Teil dem Umstand zuzuschreiben, dass sie sich einer Aufarbeitung dieser Vergangenheit widersetzte. Das verstehe ich auch als ein Angebot für einen Dialog.
  • getkiss

    35 • getkiss schrieb am 06.07.2014, 23:16 Uhr (um 23:17 Uhr geändert):
    "Ich denke, man wird sich eventuell den Namen des Herrn Dama in Verbindung mit dem Vorwurf der Nestbeschmutzung merken."
    @Äschilos schrieb etwas über die Person.
    Was daraus @Lee Berta macht, das ist nicht verkürzt, DASS ist Diffamierung eines Menschen der sich erlaubte an dem "Heiligenbild" ihres Idols zu kratzen...
    Denken, das ist ein Prozess der mit so etwas nicht zu tun hat.
  • Lee Berta

    36Lee Berta schrieb am 06.07.2014, 23:30 Uhr (um 23:43 Uhr geändert):
    @getkiss, Sie haben etwas missverstanden. Die "Verkürzung" bezog sich auf die Frage orbos nach der Dialogbereitschaft Herta Müllers, nicht auf Herrn Dama. Meine Einschätzung über dessen Rolle habe ich, ungeachtet des Kommentars von Äschilos, der natürlich gerne seine Meinung haben darf und soll, gewürdigt. Ich denke, sein Name wird in Verbindung mit dem Vorwurf der Nestbeschmutzung in der kollektiven Erinnerung bleiben. Wo Sie darin eine Diffamierung sehen, bleibt mir schleierhaft. Aber ich denke, dass Sie sowieso keine Begründung dafür liefern werden.
    Also dann, Gute Nacht. Ach, noch was: Ich bin keine 17 mehr und habe keine "Idole". Halten Sie sich also bitte zurück mit der Verbreitung Ihrer Vorurteile - zumindest was mich betrifft.
  • orbo

    37orbo schrieb am 07.07.2014, 07:38 Uhr (um 07:45 Uhr geändert):
    @LeeBerta, demnach meinten Sie nicht die von Ihnen besonders hervorgehobene Dialogbereitschaft von H.M. sondern deren Widerstand gegen die dörfliche Enge und gegen die Diktatur. OK. Es tut mir Leid, dass bei Ihnen der vorurteilbehaftete Eindruck entstand, dass ich besonders mit erhobenem Zeigefinger und einem unerquickliches, forderndes, selbstgerechten Auftreten auffalle.

    In diesem Zusammenhang erlaube ich mir auf die Wiederauflage aus dem vergangenen Herbst von "Leonore" hinzuweisen, in der sich Adolf Meschendörfer bereits vor über hundert Jahren in recht kritischer Weise mit der Enge der damaligen siebenbürgischen Gesellschaft auseinandergesetzt hat. Heute wird das Buch von der selben Gesellschaft als "der moderne siebenbürgisch-deutsche Roman" schlechthin gefeiert. Wer weiß, wie sich das bei H.M. entwickeln wird... ;-)
  • getkiss

    38 • getkiss schrieb am 07.07.2014, 11:57 Uhr:
    "Enge der damaligen siebenbürgischen Gesellschaft"

    Aua, @orbo, ţi-ai dat foc la căruţă.
    Bei der Weite der siebenbürgischen Landschaft, der Türme, die im Rheinland Gipfel überragen.
    Halte dich fest....

    @Lee Berta, Danke für die Aufklärung meiner "Fehleinschätzung".
    Sie haben nicht Diffamiert, Sie haben "gewürdigt". Fast habe ich etwas verwandtes mit "Würgen" vernommen. Oder war´s "Jürgen"?

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