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17. Februar 2016

Kulturspiegel

Adolphe Binder wird neue Intendantin des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch

Wuppertal am 1. Februar 2016. Es geht heiter los im Schauspielhaus auf der Kulturinsel am Wupperbogen. Die Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen Christina Kampmann begrüßt auf dem Podium zu ihrer Linken „die junge Dame neben mir“. Die derart charmant Eingeführte muss herzlich auflachen: Adolphe (mit betontem auslautenden „e“) Binder trägt offenes dunkelbraunes Haar, eine weiße Bluse unter dem dunklen Nadelstreifen-Blazer. Die 46-jährige gebürtige Kronstädterin strahlt, schmeichelfrei, Vitalität und weibliche Eleganz aus, wirkt dynamisch, temperamentvoll, entschieden präsent. Bei dieser Pressekonferenz wird Frau Binder, derzeit noch künstlerische Direktorin der Danskompani an der Staatsoper in Göteborg, als designierte Intendantin der Tanztheater Wuppertal Pina Bausch GmbH mit Tätigkeitsbeginn ab Mai 2017 vorgestellt; ähnlich einer Initiation soll sich eine neue Beziehung öffentlichkeitswirksam entfalten, dauerhaft und nachhaltig, keine Frage. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 1 mal kommentiert.

  • bankban

    1bankban schrieb am 17.02.2016, 08:35 Uhr:
    Ganz, ganz vielen Dank für dieses Kurzinterview mit einer Künstlerin, deren Namen ich (Schande) bislang nicht kannte. Die Ausführungen von Frau Binder machen sie selbst sehr sympathisch. Sie scheint eine offene, der Welt zugewandte und positive denkende Frau zu sein, die (auch im Gegensatz zu vielen ihrer Landsleute!) begriffen hat, dass das Leben aus Veränderung besteht. Man kann sich ihr verschließen, aber nur, wenn man untergehen will. Sie dagegen will das Leben mitgestalten!

    Besonders zu empfehlen sind ihre folgenden Aussagen:

    "Mein Leben war eines von Grenzgängen und von Zwischenräumen, von Nomadentum und dem „weder hier noch dort“. Hier ist es, wo Kreativität passierte.
    Angst und Gier führen wieder zu mehr Verschlossenheit. Ich finde vieles, was passiert und geschürt wird, sehr bedrohlich und versuche, Weltoffenheit und Durchlässigkeit zu leben und auf die Bühne zu bringen. Migration und Bewegung ist so alt wie die Menschheit, sie hat alle evolutionären Prozesse und Innovationen angestoßen. Die Welt ist wieder in Bewegung und es kommen neue Zeiten, andere Menschen, vieles wird sich verändern, man wird es nicht verhindern und soll es auch nicht. Wir werden daran wachsen und das ist wunderbar. Viele werden Dinge und überkommene Ideen loslassen müssen, auch die Idee des Nationalstaats. Leben ist nur, wo Durchlässigkeit ist, wo Sauerstoff, also Frischluft `rein kann und Räume nicht hermetisch abgedichtet werden. Veränderung ist etwas Positives. Man muss den Menschen die Angst vor dem Fremden nehmen. Das ist sicherlich nicht einfach, aber unabdingbar. Die Idee von Gemeinschaft muss gemeinsam neu definiert werden."

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