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14. März 2016

Kulturspiegel

Kommentare

Artikel wurde 28 mal kommentiert.

  • Äschilos

    1Äschilos schrieb am 14.03.2016, 17:04 Uhr:
    ... ganz schön elegisch...
  • John Geoffrey

    2John Geoffrey schrieb am 16.03.2016, 14:30 Uhr (um 14:34 Uhr geändert):
    Seltsam berührt von diesem Gedicht, fasse ich zusammen, wie der Dichter In wohlgesetzten Worten zunächst den Einsturz eines Turmes schildert, der mehrere Jahrhunderte alt war. Dann hört er während des Getöses zerbrechender Balken - Choraltönen gleich - auch all das zerbrechen, was in diesen Jahrhunderten gewachsen war: die soziale und religiöse Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen, die Sonntag für Sonntag in diesen Kirchenmauern Halt und Wegweisung gesucht hatten. Schließlich will der Dichter nur das feine Stimmchen einer Orgelpfeife sein, das seine Botschaft ins Internet stellt – eine Botschaft von Menschen, die eigentlich aus ihrer Heimat Siebenbürgen nicht fort wollten, dazu aber genötigt waren (meine eigene Interpretation dieses Gedichtes).
    Somit können wir Sachsen auch nicht mehr dafür sorgen, dass unsere alten Kirchtürme stehen bleiben.
    Wirklich ein schönes, elegisches Gedicht (wie auch ein Kommentator schrieb), das zum Nachsinnen einlädt! Schön in seiner Trauer, seiner Wehmut, seiner Hoffnungslosigkeit.
    Aber ist Hoffnungslosigkeit wirklich schön?
    Suchen wir Menschen nicht bleibende Werte? Wir suchen nicht bloß den Erhalt von alten Kulturdenkmälerm – das wäre doch viel zu wenig.
    Wenden wir uns doch wieder unserem Gott zu – der, bei dem Werte nie veralten.
    Der, bei dem jeder Mensch zu allen Zeiten willkommen war und ist. Es ist der Gott der Bibel, der in Jesus Christus, Seinem Sohn, gesehen werden kann, ja mehr noch: bei dem man Sündenvergebung und ewiges Leben erhalten kann und somit den Sinn des Lebens findet.
    So ein Mensch benötigt dann eigentlich keine Kirchtürme mehr, denn er trägt den Kirchturm im Herzen, wo er nicht einstürzen kann.
    Könnte die Ursprungsidee für einen Kirchturm nicht auch diese gewesen sein?: wie der Zeigefinger an der Hand, soll die Kirche ein Fingerzeig zum Himmel hin sein…
  • Doris Hutter

    3Doris Hutter schrieb am 18.03.2016, 03:03 Uhr:
    Beitrag um 03:12 Uhr von Moderation geändert.
    Mir gefällt das Gedicht auch sehr gut. Es stimmt mich zunächst auch traurig. Aber dem Schluss kann ich dennoch etwas Hoffnung abgewinnen:
    Der Kirchturm ist und war für uns ein wichtiges Glied des Zusammenhaltes, unserer Gemeinschaft.
    Und den können wir auch in der Fremde wieder bauen. Das letzte Wort "weiter" könnte diesen Prozess des sich Zusammenfindens in der großen Welt bedeuten...

    Sind wir nicht auf dem Weg, hier in Deutschland einen neuen, weiteren Turm für uns und unsere Kulturgüter zu bauen?
  • gehage

    4gehage schrieb am 19.03.2016, 12:44 Uhr:
    leben sie in der fremde, fr. huter? und wie wollen sie als fremde hier in ihrer funktion im verband, die hier überwiegende mehrheit (um nicht alle zu sagen, zumindest aus meinem bekanntenkreis) der heimischen sbs vertreten? verstehe immer mehr ihre haltung und meinungsäußerung. ich zumindest fühle mich dadurch von ihnen nicht vetreten...
  • Gabanyi

    5Gabanyi schrieb am 19.03.2016, 19:29 Uhr (um 19:30 Uhr geändert):
    Ein großartiges Gedicht, ein ästhetisches Kleinod, eines der schönsten, das über unsere siebenbürgisch-sächsische historische Tragödie jemals geschrieben wurde.
    Glückwunsch, Frieder!
  • SBS aus BW

    6SBS aus BW schrieb am 20.03.2016, 07:58 Uhr:
    Und nun verehrte Frau Dr. Gabanyi stellt sich unsere Gemeinschaft die berechtigte Frage, wer diese Tragödie zu verantworten hat? Welcher von unseren Bischöfen, Königen, Fürsten, Prinzen (heute Präsidenten, Vorsitzende und Abgeordnete) hebt "den Zeigefinger zum Himmel" und verkündet reumütig, zu unserer Tragödie (wenn auch unwissentlich) beigetragen zu haben?
  • bankban

    7bankban schrieb am 21.03.2016, 16:53 Uhr:
    "Welcher von unseren Bischöfen, Königen, Fürsten, Prinzen (heute Präsidenten, Vorsitzende und Abgeordnete) hebt "den Zeigefinger zum Himmel" und verkündet reumütig, zu unserer Tragödie (wenn auch unwissentlich) beigetragen zu haben?"

    Müssten sich nicht 250-300.000 Sachsenzeigefinger gen Himmel erheben?
  • gogesch

    8gogesch schrieb am 21.03.2016, 17:14 Uhr:
    Die Kluft zwischen Verbandsspitze und dem Rest wächst von Tag zu Tag, ohne dass es jemanden von denen, die sich oben nennen, interessiert. Der beste Beweis ist die Frau Hutter, von der ich mich auch nicht vertreten fühle.
  • Doris Hutter

    9Doris Hutter schrieb am 22.03.2016, 03:34 Uhr:
    Als ich die Kirchenburgen verlassen habe, war ich zunächst fremd hier in Deutschland.
    Sie vielleicht nicht?

    Und was die Vertretung der einzelnen Verbandsmitglieder betrifft: Geschmäcker sind halt verschieden, nicht? Oder sind Ihre Ansprüche zu hoch?
    Was erwarten Sie von der Verbandsspitze?
  • SBS aus BW

    10SBS aus BW schrieb am 22.03.2016, 09:35 Uhr:
    Wir waren zunächst alle fremd Frau Hutter und sind es auch jetzt. In Luxemburg wären wir weniger fremd als in Deutschland und das sollte unsere Verbandspitze endlich einmal zur Kenntnis nehmen. Mehr erwarte ich von der Verbandspitze eigentlich nicht.
  • getkiss

    11 • getkiss schrieb am 22.03.2016, 10:39 Uhr:
    "In Luxemburg wären wir weniger fremd als in Deutschland"
    Ja, warum leben Sie nicht dort??
  • SBS aus BW

    12SBS aus BW schrieb am 22.03.2016, 11:01 Uhr:
    Weil ich meinen zivil- und steuerrechtlichen Wohnsitz in Deutschland habe. Gegenfrage: warum leben Sie nicht in USA? (vermutlich aus dem gleichen Grunde)
  • gehage

    13gehage schrieb am 22.03.2016, 12:32 Uhr (um 12:33 Uhr geändert):
    "Als ich die Kirchenburgen verlassen habe, war ich zunächst fremd hier in Deutschland.
    Sie vielleicht nicht?"

    ach so fr. hutter, sie hatten gleich mehrere kirchenburgen? und wann haben sie die kirchenburgen verlassen? vor einem jahr? vor zwei, drei oder vier damit sie sich noch fremd fühlen? denn sie schrieben am 18.03.16:

    "Und den können wir auch in der Fremde wieder bauen."
  • Doris Hutter

    14Doris Hutter schrieb am 23.03.2016, 01:13 Uhr:
    Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut... Könnte es nicht sein, dass ich (oder auch andere) gleich am zweiten Tag begonnen haben, die neue "Kirchenburg" in Deutschland zu bauen?
    Manche nennen diese Kirchenburg "neue Heimat"...
  • Äschilos

    15Äschilos schrieb am 23.03.2016, 08:42 Uhr:
    Ich möchte mich den Glückwünschen von Frau Gabany anschließen, lieber Frieder. Viele Grüße aus Nürnberg
  • SBS aus BW

    16SBS aus BW schrieb am 23.03.2016, 09:56 Uhr:
    Es könnte sein Frau Hutter. "Ein feste Burg ist unser Gott" hat uns Martin Luther vor einigen Jahrhunderten mit auf den Weg gegeben. Es könnte auch sein, dass Sie Ihre "Kirchenburg" in Deutschland bauen und dass Sie bei drohender Gefahr (wie unsere Vorfahren) in diese neue Kirchenburg flüchten. Mich (oder auch andere) interessieren Ihre Vorhaben jedoch nicht.
  • gehage

    17gehage schrieb am 23.03.2016, 11:52 Uhr (um 11:54 Uhr geändert):
    "Manche nennen diese Kirchenburg "neue Heimat"..."

    klar fr. hutter! so eine scheinen sie aber nicht zu sein die das so nennen, denn sie schrieben von der "Fremde" und nicht von "neuer Heimat"...
  • gogesch

    18gogesch schrieb am 23.03.2016, 11:55 Uhr:
    Ich gehöre auch zu den Anderen.
    Bis Dr. Fabritius seine politischen Ziele erreichte, wurden "Brücken" gebaut. Jetzt werden plötzlich in Deutschland "Kirchenburgen" gebaut, obwohl diese in Siebenbürgen "zusammenprallen". Ich bin zwar Bauer, aber bei so viel Bautätigkeit verlier ich langsam den Überblick.
  • getkiss

    19 • getkiss schrieb am 23.03.2016, 17:46 Uhr:
    "Gegenfrage: warum leben Sie nicht in USA?"
    Weil ich deutscher bin.
    Und weil in den USA zu viele dicke Menschen rumlaufen, dort hätte mein Kugelbauch kein Platz, lach...
  • gogesch

    20gogesch schrieb am 29.03.2016, 13:44 Uhr:
    Danke Frau Hutter für Ihre Art des Einbezugs des Begriffes "Kirchenburgen".
    Mit unserer Kirchenburgenmentalität konnten wir über Jahrhunderte in unserer siebenbürgisch-sächsischen Parallelwelt überleben. Diese Parallelwelt können wir, in unserer neuen Heimat, nicht erhalten. Das beste Beispiel ist Dr. Fabritius, der den Schritt, aus der siebenbürgisch-sächsischen Verbandsführung in die bundesdeutsche Führungsgremien, gemacht hat. Ähnliche Schritte, im Kleinen, machen wir Alle. Somit sind wir keine Parallelgesellschaft mehr und es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir uns im Sand der Geschichte verlaufen haben.
  • Gabanyi

    21Gabanyi schrieb am 30.03.2016, 18:37 Uhr (um 18:41 Uhr geändert):
    Liebe Landsleute, wieder einmal bin ich erstaunt darüber, wie schnell im Rahmen unserer Diskussionsforen von Hölzchen auf Stöckchen gehüpft und Äpfel und Birnen vermischt werden...

    Die vielleicht wichtigste Botschaft von Frieder Schullers bemerkenswertem Gedicht ist am Schluss zu finden. Darin kommt die ganze Widersprüchlichkeit unserer, der Siebenbürger Sachsen, Haltung zu unserem Erbe zum Ausdruck. Sie lautet:

    "hier stand die Kirchenburg
    und die sie nicht verlassen wollten
    zogen weiter"

    Wir haben die Kirchenburgen verlassen und sind weitergezogen. Frage an uns alle: Was tun wir, um unser Erbe, auch das geistige Erbe, das Wissen um unsere Geschichte, unsere Traditionen, um unsere großen Männer und Frauen zu erhalten. Jeder für sich und alle gemeinsam...
  • Doris Hutter

    22Doris Hutter schrieb am 31.03.2016, 04:04 Uhr:
    Wir sprechen zum Beispiel Sächsisch, tragen und pflegen unsere Trachten, singen die alten Lieder und schreiben Erinnerungen aus der Zeit in Siebenbürgen auf.

    Wir erzählen zum Beispiel unseren Kindern, was uns Zusammenhalt gab und wie wir den in der neuen Heimat in die neue Umgebung einpflanzen könnten.

    Wir bauen zum Beispiel an einem friedlichen Europa, weil wir das Miteinander in Siebenbürgen kennengelernt haben.

    Wir unterstützen zum Beispiel Schloss Horneck, weil es unser geistiges Erbe zu beherbergen versucht.

    Und Vieles mehr.

    Dadurch vermehren wir das geistige Erbe und erweitern es auch. Wie genau und in welche Richtung, bleibt jedem Einzelnen überlassen.

  • getkiss

    23 • getkiss schrieb am 01.04.2016, 00:53 Uhr:
    "Wir sprechen zum Beispiel Sächsisch"

    und der deutsche Mitbürger fragt sich in der U-Bahn:
    "Was sind das denn für komische Migrannten? Irgendwie lassen Sie ein paar deutsche Laute hören, dann wieder hört man "eau, Miau", etc.", lach.

    Und mancher Sachs´ lehnt sich dann auf: "Wir sind seit 850 Jahren ausgewandert aus Luxemburg!"

    Und "Wir, die Sachsen aus Nürnberg" rufen auf: "Geht den Migrantenrat wählen".

    Ich meine, wie wär´s mal mit einer festen Entscheidung, was wollt "Ihr" denn sein?
  • azur

    24azur schrieb am 01.04.2016, 11:18 Uhr:
    @getkiss: Also unabhängig davon, was sich ein evtl. uninformierter U-Bahn-Fahrender od. anderer Mitbürger auch denkt, ist aus meiner Sicht, die siebenbürgisch-sächsische Mundart in kultureller Hinsicht, mindestens genau so erhaltenswert wie alle anderen Mundarten auch, wie bspw. die banater-schwäbische Mundart, die bayerische Mundart u. s. w.

    Für Interessierte hier die Definition lt. Wikipedia: "Das Siebenbürgisch-Sächsische ist eine überwiegend moselfränkisch basierte Reliktmundart. Es ist eine der ältesten noch erhaltenen deutschen Siedlersprachen, die ab dem 12. Jahrhundert als Ausgleichsdialekt verschiedener Mundarten entstand und viele mittelalterliche Formen und Idiome konserviert hat, wobei die westmitteldeutschen Elemente deutlich überwiegen. Somit sind die nächstverwandten Dialekte das Ripuarische und das Luxemburgische."
  • seberg

    25seberg schrieb am 01.04.2016, 12:18 Uhr (um 12:21 Uhr geändert):
    Ihnen gefällt nicht, Frau Gabanyi, dass "im Rahmen unserer Disskussionsforne von Hölzchen auf Stöckchen gehüpft und Äpfel und Birnen vermischt werden"?

    Was bin ich froh, dass das Internet jede autoritäre Anleitung, wie etwas zu verstehen und zu gebrauchen ist zunichte macht.
    Was bin ich froh, dass jeder Einzelne, egal wer, zu allem was er liest immer wieder und immer weiter frei und wild assozieren kann. Um dann vielleich, allmählich, schreibend und selbst nach Worten suchend (Kleist;-)), es einmal so zu verstehen und dann vielleicht wieder ganz anderes.

    So wie Sie selbst auch: als Tragödie und als notwendige Trauer um unwiederbringlich und endgültig Zerstörtes und Verlorenes und/oder dann doch wieder als Impuls und Aufforderung zu retten, zu erhalten und zu erinnern.

    Hoffentlich selbständig und freiwillig und ohne sich ein schlechtes Gewissen machen zu lassen.

    Und in selbstgewähltem Wir! ;).
  • getkiss

    26 • getkiss schrieb am 01.04.2016, 12:54 Uhr:
    "was sich ein evtl. uninformierter U-Bahn-Fahrender od. anderer Mitbürger auch denkt"
    ist bestimmt nicht:
    "Kann es sein dass ich keine Ahnung von uraltdeutschen Sprachen habe?", lach.
    Es stimmt ja, grundlegende und bestimmende Elemente davon gibt es. Ebenso wie verballhornte Elemente der ungarischen und rumänischen Sprache.
    So wie die Anglizismen in der heutigen gesprochenen deutschen Sprache auch.
    Mich stört ja nicht die ach so enthusiastische Reklame des "sächsischen", betrachte nur die Erwähnung der Reaktion auf die Reaktionen des gehörten als etwas befremdend, denn es ist nur normal dass Menschen so reagieren.
    Was haben wir uns geärgert, wenn in der alten Heimat uns gesagt wurde "vorbiţi româneşte", denn es sprach ein gewisser Nationalismus aus dem Spruch. Vielleicht war es nur Unverstänndniss und Reaktion auf das.
    So wie mich es stört in der U-Bahn fast kein deutsch zu hören, sondern einen Babel-Turm-ähnlichen Idiom. Und dann erinnere ich und amüsiere mich über meine Reaktion...
    Das viele darauf negativ reagieren ist nur natürlich, sie haben Angst vor dem Verlust der eigenen Heimat, bzw. des Heimatgefühls.
    Dass es bei dieser "unterstützten Globalisierung" dann zu Sprüchen der selben Unterstützenden zu Forderungen bezüglich "Flüchtlinge müssen die deutsche Sprache lernen, sonst werden sie ausgewiesen" ist für mich ein Bekenntniss zum deutschen Nationalismus, in dem Kampf um Wählerstimmen....
    Das Thema ist halt "populär".
  • 7

    277 schrieb am 01.04.2016, 18:27 Uhr:
    Habe gerade nach "Kirchenburgenmentalität" gegoogelt. Und tatsächlich, gogesch ist der Erfinder dieses schönen Wortes :)
  • getkiss

    28 • getkiss schrieb am 15.04.2016, 10:39 Uhr:
    Siehe auch Beitrag von heute bezüglich Keisd. Da gibt es ein Gemeinderatsmitglied der sich erlaubt mittelalterliche Reliquien und Friedhofsreste auf seinem Grundstück einfach zu beseitigen.
    Vor der Reformation soll es in Keisd ein Kloster gegeben haben. Ob die Reliquien dazu gehören weis ich nicht.

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