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26. Oktober 2016

Kulturspiegel

"Wir brauchen Texte, die durchdringen und nachwirken": Presseseminar der Siebenbürgischen Zeitung

Wie schafft man es, den Leser anbeißen zu lassen und zum Weiteressen zu verführen? Mal in kleinen, genussvollen Häppchen, mal herzhaft schlürfend – Hauptsache, es schmeckt! Schreiben ist tatsächlich ein bisschen wie Haute Cuisine. Entscheidend für das Ergebnis? Die Auswahl guter Zutaten und ein raffiniertes Rezept. Qualität, Relevanz und Vielfalt dürfen auf dem Büfetttisch nicht fehlen. Eine starke, glaubwürdige Presse mit einem breiten Meinungskorridor ist Nahrungsgrundlage für jede Demokratie. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 6 mal kommentiert.

  • Christian Schoger

    1Christian Schoger schrieb am 26.10.2016, 14:34 Uhr:
    Beitrag um 14:38 Uhr von Moderation geändert.
    Zum Bericht von Nina May wenige Ergänzungen:
    Das von der Siebenbürgischen Zeitung und dem Bundeskulturreferat unseres Verbandes veranstaltete Pressereferentenseminar (Motto „Zeitung lebendig gestalten“) verzeichnete 37 Teilnehmer (einschließlich 9 Referenten). Wie Frau May erwähnt, wurde in den von mir angeleiteten praktischen Übungen „das Gelernte vertieft“. Der konkrete Aufbau des eineinhalbstündigen Praxisblocks: Zunächst diskutierten die Seminarteilnehmenden im Plenum kontrovers-kritisch über zwei in der Siebenbürgischen Zeitung veröffentlichte Veranstaltungsberichte (Themen: Vorstandswahl, Mundarttheater), die sich qualitativ markant unterschieden. Die als Positiv- bzw. Negativbeispiel ausgewählten Texte sollten verdeutlichen, dass - in unserem Fall - Pressereferenten ihre Beiträge lebendiger gestalten können durch aussagekräftige Stellungnahmen, in die Berichte eingebaute O-Töne, direkt oder indirekt zitierte Aussagen, um der Leserschaft über die Informationsvermittlung hinaus auch atmosphärische Eindrücke zu vermitteln. Diese Aufgabe diente der Sensibilisierung für die praktische Übung: ein ad hoc (und behelfsmäßig) organisiertes Pressegespräch. Der Hintergrund: Kurzfristig (am Freitag) hatte ich den frisch gewählten Vorsitzenden der Kreisgruppe Augsburg, Helmut Schwarz, gefragt, ob er sich am Samstag zur Verfügung stellen könne für Interviewfragen der Pressereferenten zu seinem neuen Führungsamt. Herr Schwarz sagte bereitwillig zu, was keineswegs selbstverständlich war, feierte die Kreisgruppe doch tags darauf, am Sonntag, ein doppeltes Jubiläum (65 Jahre Kreisgruppe Augsburg und 35 Jahre Siebenbürger Chor Augsburg), das es vorzubereiten galt. Deshalb auch hier nochmals herzlichen Dank, Herr Schwarz! Nebenbei bemerkt verdanken wir Seminarteilnehmer der Kreisgruppe, als lokalem Gastgeber, auch das Versüßen unserer Kaffeepause am Samstagnachmittag mit köstlichem Baumstriezel, den Ute Bako und Helmut Schwarz freundlicherweise servierten.
    Helmut Schwarz stand den Pressereferentinnen und -referenten über 20 Minuten lang Rede und Antwort, in lockerer, lebhafter Atmosphäre. Der Vorsitzende war buchstäblich ein gefragter Mann. Davor hatten die Teilnehmenden in Gruppenarbeit Fragen zum Amt und zur Person formuliert; in dem Rollenspiel sollte sich jeweils ein/e Interviewer/in mit einer/einem „Zielgruppenvertreter/in“ (Leserin / Leser) über die Relevanz der in Betracht gezogenen Fragen abstimmen. Nächste Aufgabe: Die notierten Auskünfte und Antworten von Herrn Schwarz wurden wiederum in Gruppenarbeit von den Seminarteilnehmenden ausgewertet und schriftlich zusammengefasst zu einem Kurzporträt des neuen Kreisgruppenvorsitzenden (Länge: maximal drei Sätze), das, so die Idee, potentiell nachlesbar sein könnte in der Siebenbürgischen Zeitung – ein solches Profil enthält tatsächlich der von der Pressereferentin der Kreisgruppe Augsburg, Rosemarie Schwarz (ebenfalls Seminarteilnehmerin), verfasste Bericht über die Vorstandsneuwahl in Augsburg (am 23.10.2016 online erschienen: "Vorstandswahl in Augsburg: Helmut Schwarz neuer Kreisgruppenvorsitzender", https://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/kreisgruppen/17098-vorstandswahl-in-augsburg-helmut.html). Die Ergebnisse wurden danach - wegen Zeitmangels (leider) unkommentiert - vorgelesen. Helmut Schwarz äußerte sich im Großen und Ganzen einverstanden mit den Arbeitsresultaten, er befand, die zielgruppengerecht ausgewählten Informationen und Aussagen würden seine Person weitgehend korrekt kennzeichnen. Mich hat die überaus engagierte Arbeit der Gruppe, die lebendige Interaktion beim Frage-und-Antwort-Spiel beeindruckt. Danke mit Ausrufezeichen
  • gogesch

    2gogesch schrieb am 27.10.2016, 07:30 Uhr:
    Was zu diesem Thema noch gesagt werden sollte: das Archiv der Siebenbürger Zeitung wird für die nächsten Generationen eine sehr wertvolle Dokumentationsquelle sein, die gleichzeitig sehr einfach zugänglich ist.
  • Erhard Graeff

    3Erhard Graeff schrieb am 27.10.2016, 11:55 Uhr:
    Ich erlaube mir eine Korrektur @gogesch
    richtig: Siebenbürg i s c h e Zeitung
    zumindest auf dieser Seite, auf der wir "zu Hause" sind.
    Grüße
  • Robert

    4Robert schrieb am 27.10.2016, 22:00 Uhr:
    @Gogesch: Danke für die Anmerkung an dieser Stelle.
    Der Vortrag von Gunther Krauss hat sich beim Pressereferentenseminar ausführlich mit dem Thema Recherche auf Siebenbuerger.de beschäftigt.

    Titel des Referats: "Mehr als eine digitale Kopie - Online-Ausgabe der Siebenbürgischen Zeitung und siebenbuerger.de"
    Struktur des Vortrags
    I.Siebenbuerger.de und Online-Version der Siebenbürgischen Zeitung
    II.Recherchieren auf siebenbuerger.de
    III.Artikel für die Online-Version fitmachen

    Wer suchet, zuviel findet ... ;)
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  • Bir.Kle.

    5Bir.Kle. schrieb am 03.11.2016, 17:12 Uhr (um 17:37 Uhr geändert):
    "Doch als publizistischer Begleiter aller Aktivitäten des Verbands ist die SbZ Chronik für die Entwicklung einer Landsmannschaft, die ihren Wirkungskreis in den letzten Jahren stark vergrößert hat."

    Es ist unsinnig, in Bezug auf einen Verband von "Aktivitäten" zu sprechen. Niemand käme auf die abwegige Idee, das Wort "Verbandsleben" im Plural zu verwenden.
    Warum aber treiben selbst Fachleute wie Journalisten mit dem Wort "Aktivität" immer wieder diesen Unsinn?

    Unter "Aktivität" versteht man die Gesamtheit aller Abläufe, Aktionen, Handlungen, Maßnahmen, Tätigkeiten und Veranstaltungen beispielsweise innerhalb eines Verbandes oder Vereins.

    In Bezug auf einen bestimmten Verband oder Verein muss es demzufolge stets "Aktivität" heißen - und NIEMALS "Aktivitäten"!
  • kokel

    6kokel schrieb am 04.11.2016, 08:13 Uhr:
    @Bir.Kle: Sicher hast du laut Duden Recht, aber auch dort tauchen ab und zu Ungereimtheiten auf. Angenommen, eine Bierbrauerei stellt neben Gerstensaft auch Erfrischungsgetränke - vielleicht aus Konkurrenzgründen - her und ich übersetze "Aktivität" mit Vorgehensweise - Synonyme gibt`s ja dafür einige. Dann habe ich doch gleich zwei: eine für Bier und die andere für z.B. Limonade. Demzufolge wären`s dann zwei Aktivitäten. Genau ist es, wenn ich heute Fußball und morgen Handball spiele.

    Ich finde jedoch eine andere Regel im Duden als noch zweifelhafter: Im Deutschen gibt es keine Frauen! Klingt seltsam, ist aber so. Dies fiel mir auf, als es 1994 bei der Frauenhandballweltmeisterschaft in Budapest zum Spiel zwischen Ungarn und Deutschland kam. Da betitelte der Reporter die Einheimischen als Ungarinnen und die Gäste (weshalb nicht Gästinnen???) als Deutsche. So entstand der Eindruck, dass es sich hier um eine Auseinandersetzung zwischen Frauen und Männern handle. Als ich darauf die Mitarbeiter vom Duden anschrieb, gaben die mir eine Antwort, die nichtmal meine Kolleg/innen vom Fach Deutsch verstanden. So wundert es nicht, dass bei internationalen Sportübertragungen mit weiblicher Beteiligung oft nicht mehr von z.B. Schwedinnen, Französinnen, usw. gesprochen wird, sondern von deren männlichen Gegenüber. So kann man Verwirrung verursachen.

    Ein noch stärkeres Stück war die Antwort auf meine Frage nach den Begriffen, die hinter der Abkürzung U.S.A. stünden. Man beharrte auf der englischen Variante "United States of Amerika", wo man doch "Union der Staaten Amerikas" hätte schreiben können. Da hackte ich nach, weshalb man ansonsten Übersetzungen hätte, z.B. Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (U.d.S.S.R.). Darauf erhielt ich keine Antwort mehr...

    Dass der Duden an manchen Stellen nichts anders, als ein Kompromiss ist, zeigt die Zulassung von zwei Schreibweisen für das gleiche Wort: "MIr tut es Leid" ist genau so richtig, wie "Mir tut es leid."

    Fazit: Aus meiner Sicht sollte man den Duden nicht immer als alleinigen Maßstab nehmen und "Aktivitäten" gelten lassen; schließlich handelt es sich um ein Fremdwort, dessen Übersetzung vieldeutig sein kann.

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