Kommentare zum Artikel

1. November 2016

Kulturspiegel

Streiflichter aus der Geschichte der Siebenbürger Sachsen

Achte Folge: Der Erste Weltkrieg und die Folgen / 100 Jahre seit dem Kriegseintritt Rumäniens – Angesichts der wiederholten Enttäuschungen durch die Habsburger und noch mehr durch die Budapester Regierung ist es einigermaßen überraschend, mit welcher Selbstverständlichkeit die Siebenbürger Sachsen für die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie in den Krieg gezogen sind, in den das Kaiserreich nach der Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand, nicht zuletzt wegen der unbewältigten Nationalitätenfrage, hineingeschlittert war. Vermutlich war das auf die Gesamtmonarchie bezogene Zusammengehörigkeitsgefühl der Völker Österreich-Ungarns doch stärker als der Nationalismus, der in den Quellen vielleicht deutlicher in Erscheinung tritt als die Identität und Mentalität der breiten Schichten der Bevölkerung. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 1 mal kommentiert.

  • bankban

    1bankban schrieb am 01.11.2016, 15:32 Uhr:
    Hallo Herr Gündisch,

    vielen Dank erneut für den Artikel. Gestatten Sie bitte, erneut einige Fragen eines Lesenden "Arbeiters".

    a)Sie schreiben: "wurden nicht einmal die im Minderheitenschutzvertrag von 1923 vorgesehenen Kollektivrechte " - wurde der Vertrag nich 1919 unterschrieben?

    b) "auf dem 5. „Sachsentag“ ihre Ideen in einem „Volksprogramm“ artikulieren lassen konnte" ... müsste man hier nicht erwähnen, dass dieser im September (0) 1933 stattfand? dann könnte man allerdings ihn auch nicht wie folgt einschätzen: "Höhepunkt in der deutschnationalen Orientierung der Siebenbürger Sachsen"... wäre hier anstelle von "deutschnational" nicht eher "nationalsozialistisch" angebracht?

    c) sie gehen ziemlich unkritisch bzw. verständnisvoll mit der sächsischen Elite 1919 um (im Ggs. übrigens zu Ihrer Kritik an der sächsischen Elite des 18. Jahrthunderts). Meinen Sie nicht, dass man nun, knapp 100 Jahre nach der Mediascher Erklärung jetzt schon diese Erklärung kritischer betrachten könnte und mit dieser Kritik nicht (wie im Falle des 18. Jhs) 230 Jahre warten sollte? Könnte man nicht, nach 97 Jahren, eingestehen, dass die damalige Entscheidung wohl das Ende der sächsishen Welt einläutete? Natürlich wäre der Anschluss auch ohne die Erklärung erfolgt und hätte auch gegen den Protest der sächsischen Elite stattgefunden. Könnte man aber nicht auch so argumentieren, dass diese Elite genau deswegen hätte standhaft und loyal bleiben sollen (denn sie hatte eh keinen realen Einfluss)? Und wenn bereits die Elite so wenig Standfestigkeit zeigte, braucht man sich übers Volk nicht zu wundern, dass dann anfing, aus Enttäuschung über die Elite selbst auch den eigenen kurzfristigen Vorteil zu suchen und (im NS) zu sehen?
    Fragen über Fragen...

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.