4. Mai 2025

42. Keramikmalkurs der Siebenbürger Sachsen – neue Wege beschreiten

Anfang Jänner 2025 flatterte die Einladung zum 42. Keramikmalkurs der Siebenbürger Sachsen ins Haus: Erstmals sollte der Kurs nun in Gmunden stattfinden. Frau Konsulentin Monika Haas, die mit ihrer einnehmenden Persönlichkeit und ihrem unglaublichen Können und Wissen diesen Kurs über 40 Jahre lang gestaltet und geprägt hat, war im Vorjahr (wir berichteten an dieser Stelle) in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet worden. Die hinterlassenen Fußstapfen waren recht groß und damit die Sorge, wie es in Zukunft weitergehen soll.
Die Teilnehmerinnen des 42. Keramikmalkurses, im ...
Die Teilnehmerinnen des 42. Keramikmalkurses, im Hintergrund zu sehen der Traunsee und Gmunden, die Stadt der Schwäne und Keramik. Foto: Ingrid Schuller
Nun war der richtige Zeitpunkt für eine Veränderung da, damit dieses Kunsthandwerk weiterhin gemeinschaftlich ausgeübt werden kann und kommende Generationen dafür begeistert werden. Mit Lilia Vetseva konnte eine sachkundige und sympathische Kursleiterin gewonnen werden. Die gebürtige Bulgarin hat eine künstlerische Ausbildung und betrieb viele Jahre „Lilis Keramikwerkstatt“ auf dem Kleinen Marktplatz in Gmunden. Keramik ist ihre große Leidenschaft. Ihr zur Seite stand bzw. saß Brigitte Harrer, die bereits in der Vergangenheit als Assistentin von Kons. Monika Haas tätig war und somit das Handwerk perfekt beherrscht. Nach den Jahrzehnten im Landesbildungszentrum Schloss Zell an der Pram, wo wir stets bestens betreut worden waren, sollte nun auch die Location verändert werden, ein kompletter Neustart also. Und welcher Ort würde sich besser dafür eigenen als die Heimat des in aller Welt bekannten „Grüngeflammten“, die Keramikstadt Gmunden?

So fand also der 42. Keramikmalkurs der Siebenbürger Sachsen in Gmunden im Seminarhotel Magerl statt. Neben den beiden Kursleiterinnen Lilly und Brigitte waren es 34 Damen, die mit Hingabe ihre künstlerische Ader auslebten. Darunter erfreulicherweise einige Neulinge, die nun ebenfalls mit dem Virus infiziert werden konnten. Die weitest angereisten Damen und Herren kamen aus Köln und Düsseldorf, aber auch Niederösterreich und andere Bundesländer waren stark vertreten.

Für die mitgereisten Herren, fünf an der Zahl, hatte Bundesobmann Manfred Schuller ein eigenes Programm vorbereitet: Die sechs Männer fuhren mit der Seilbahn auf den Grünberg und besuchten dort den Baumwipfelpfad. Sie fuhren mit der Straßenbahn nach Vorchdorf und besichtigten das dortige Heimatmuseum, in dem gerade noch die Ausstellung „80 Jahre Flucht aus Tschippendorf“ zu sehen war. Sie speisten fürstlich in der Brauereigaststätte, besuchten abends die Weinstube in Gmunden und so fort. Da der Kurs ab jetzt in Gmunden am Traunsee stattfinden wird, also im schönen Salzkammergut, tun sich natürlich unzählige Möglichkeiten auf. Auch einige der Teilnehmerinnen zogen es vor, nach dem Abendessen nicht mehr zu malen, sondern spazierten am See entlang in die Stadt, genossen den Sonnenuntergang und erkundeten die Gmundner Lokale. Die im Hotel Verbliebenen malten eifrig weiter, bis das Licht abgedreht wurde (sonst würden manche noch heute dort sitzen). Im Stüberl neben unserem Seminarraum fanden die Abende ihren Ausklang mit einem Glas Wein, netten Gesprächen und – wie zuvor in Zell – mit Schmalzbroten zur Stärkung! Das Schmalz hat übrigens Bundesreferentin Ingrid Schuller aus fetten Grammeln aus dem Reener Ländchen selbst zubereitet, es schmeckte deshalb besonders köstlich! Zum Hotel Magerl ist anzumerken, dass wir es nicht besser hätten treffen können. Das Hotel liegt auf einer kleinen Anhöhe am Ostufer am Fuße des Grünbergs nur rund 20 Minuten Fußweg vom Zentrum entfernt. Von den Zimmern hat man einen wunderschönen Ausblick auf den See und die umliegende Landschaft, Seeschloss Ort, das Ortszentrum usw. Sowohl die liebevolle Betreuung durch die Familie Magerl und das Personal als auch die Verköstigung waren bestens. Es blieben keine Wünsche offen – man merkt eben, dass es ein Familienbetrieb mit Herz ist.

Abschließend bleibt mir noch, mich zu bedanken: bei unseren geduldigen Kursleiterinnen Lili und Brigitte, bei Manfred Schuller fürs Männerprogramm und bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, denn hier liegt der Schlüssel für ein stressfreies, harmonisches, lustiges Miteinander. Vor allem danke ich aber unserer Brauchtums- und Kulturreferentin Ingrid Schuller für ihren Einsatz und ihren Mut, mit der Neuausrichtung des Kurses neue Wege zu gehen. Wir kommen wieder!

Irene Kastner

Schlagwörter: Keramikmalkurs, Oberösterreich

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