25. Dezember 2007

Gedanken zum Jahresschluss

Der Bundesobmann des Bundesverbandes der Siebenbürger Sachsen in Österreich, Pfarrer Prof. Volker Petri, teilt mit uns seine Gedanken zum Ende des Jahres und lädt für den 26. bis 28. September 2008 zum elften Heimattreffen nach Wels in Oberösterreich ein.
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Vereinen! Sehr geehrte Mitglieder! Advent, damit hat ein neues Kirchenjahr begonnen und damit auch die Zeit zur Besinnung und zum Nach­denken. Ich will das Symbol der Adventkerzen einmal auf uns und unsere Arbeit übertragen. Die erste Kerze erinnert mich an das bald eintreffende 63. Weihnachtsfest nach der Flucht aus Siebenbürgen und unserer Ankunft in Österreich. Viele unserer lieben „Alten“ leben nicht mehr. Sie waren Wegbereiter unserer Vereine, haben sie geprägt und wichtiges siebenbürgisches Erbe weitergegeben und hier neue Heimat gebaut. Sie sind und waren jene Generation, in deren Herzen beide Heimaten lebendig waren. In Dankbarkeit schließen wir sie in unsere Gedanken ein und wissen, dass das göttliche Licht uns mit ihnen verbindet.

Die zweite Kerze gilt den zwei neuen Generationen, jener, die als Kinder hier ankamen oder in Österreich geboren wurden. Aus zweiter Hand wurde ihnen Siebenbürgen vermittelt und die Besuche bewirkten eine aktive Begegnung mit unserer alten Heimat, ihrer Geschichte und Kultur. Sie übernehmen Schritt für Schritt die Verantwortung in unseren Vereinen, gehen neue Wege, ohne das Vertraute aufzugeben. Herzlichen Dank für den Dienst in und an unserer Gemeinschaft, für die vielen Stunden, Phantasie und Liebe, die weitergegeben wurde. So wie die Kerzen Licht und Wärme schenken, sollen auch unsere Vereine Wärme, Gemeinschaft und Halt schenken und selber immer wieder aus ihr leben.

Die dritte Kerze gilt unserer Gemeinschaft, unserem Zusammenhalt. Unsere kleiner werdende Zahl stimmt nachdenklich. So viele Landsleute und deren Nachkommen zählen sich nicht mehr zu uns. Sie haben den Kontakt zu unseren Vereinen und unserer Gemeinschaft verloren oder sehen keinen Sinn mehr in einer Mitgliedschaft. Anderseits stellen wir mit Erstaunen fest, dass neue Mitglieder auch ohne siebenbürgische Wurzeln in unserer Gemeinschaft sich engagieren, Verantwortung übernehmen und heimisch wurden. Ich freue mich, dass der Verein der Siebenbürger Sachsen in Kärnten, auch nach dem Tod des Obmannes Kurt Melzer, weiter bestehen wird und mit Familie Mag. Martini sich neue Verantwortliche fanden. Sie werden die weit zerstreut lebenden Landsleute betreuen und neue Akzente setzen. Auch der Verein in Tirol, dessen 50-jähriges Jubiläum wir feierten, kann noch immer die zerstreut lebenden Landsleute zusammenführen und ihnen mit den Gemeinschaftsabenden vertraut-heimisches Gefühl vermitteln.

Von den Kerzen offenbart sich auch ein wichtiges menschliches Geheimnis. Sie erinnern uns daran, dass sie ihr Licht und Wärme abgeben und sich dadurch selbst verzehren. Auch wir setzen unsere Energien ein, opfern Zeit und Einsatz, und dadurch wird das Leben weitergegeben. Die vierte Kerze soll in unsere Zukunft leuchten. Wir werden vom 26. bis 28. September 2008 unseren 11. Heimattag in Wels unter dem Motto: “angekommen und angenommen“ feiern. Unsere kleine Gemeinschaft, jeder Verein wird gebeten, an diesem Fest teilzunehmen und mitzuhelfen. In unserer Patenstadt Wels erleben wir bei unseren Festen das Geschenk unserer Gemeinschaft.

Die vielen wunderschönen Trachten üben auch heute noch immer ihre Faszination aus. Diese Festtage sollen uns schöne und erfüllte Zeit schenken. Wir alle sind für unsere Integration im Laufe der verflossenen 64 Jahre in Österreich dankbar. Die große Gnade und Freude, hier neue Heimat gefunden zu haben, und die Erinnerung an die alte Heimat unserer Eltern und Großeltern stehen im Mittelpunkt dieser Festtage. Aber es soll auch Visionen für die Zukunft geben und gemeinsam wollen wir uns den neuen Herausforderungen stellen. Eine DVD mit einer Kurzfassung unserer Geschichte wird präsentiert und zum Verkauf angeboten. Wir laden alle unsere Landsleute zu unserem Heimattag aufs Herzlichste ein. Für die bevorstehenden Weihnachtstage wünscht Ihnen allen der Bundesausschuss und Bundesobmann ein fröhliches und gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute für das Jahr 2008!

Bundesobmann Pfr. Prof. Volker Petri

Schlagwörter: Verbandspolitik

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