13. Juni 2011

Hermannstadt profiliert sich als Reiseziel

Studie dokumentiert 10 Jahre Tourismusentwicklung/Nur 20 Prozent der Touristen besuchen Kirchenburgen
Die Touristenzahlen steigen wieder: 144000 Besucher kamen 2010 nach Hermannstadt, 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Drittel der Gäste reiste aus dem Ausland an, wobei die deutschen Besucher mit 41 Prozent die mit Abstand bedeutendste Gruppe ausmachen. Diese Zahlen stammen aus einer Studie, die Anfang Mai vorgestellt wurde.

Die Studie „Zehn Jahre kulturelle Entwicklung in Hermannstadt: Die Europäische Kulturhauptstadt und die Zeit danach“ dokumentiert den touristischen Aufstieg Hermannstadts und veranschaulicht die positiven Effekte, die langfristig angelegte Investitionen in Kultur und Bildung auslösen können. „Wir bemühen uns seit langem, dass wir Hermannstadt in eine touristische Destination verwandeln mit einem qualitativ hochwertigen, kulturellen Profil“, sagte Bürgermeister Klaus Johannis. Das nach Besucherzahlen erfolgreichste Tourismusjahr war 2007. „Die Europäische Kulturhauptstadt war mit Sicherheit das wichtigste Projekt, das uns eine erhöhte Sichtbarkeit gab und die Stadt für eine wichtige Zahl von Touristen attraktiv machte.“ Knapp 180000 Touristen zählten die Studienautoren Greg Richards von der Tilburg School of Social and Behavioural Sciences in den Niederlanden und Dr. Ilie Rotariu von der Lucian-Blaga-Universität in Hermannstadt, beide Mitglied der Europäischen Vereinigung für Freizeit- und Tourismusstudien (Atlas).
Lügenbrücke: Mit Informationstafeln bewirbt die ...
Lügenbrücke: Mit Informationstafeln bewirbt die Stadt seit 2007 die Sehenswürdigkeiten in der Altstadt. Foto: Holger Wermke
Der Kulturaspekt spielt besonders bei ausländischen Touristen eine größere Rolle. Von 51000 ausländischen Gästen 2010 gaben über 30 Prozent ein kulturelles Interesse für ihren Besuch an. Seit 2001 stiegen die durchschnittlichen Ausgaben bei einem Hermannstadt-Besuch von 200 Euro auf gut 430 Euro. Insgesamt blieben durch den Tourismus 2010 rund 47,6 Millionen Euro in der Stadt, eine Steigerung um 40 Prozent seit dem Kulturhauptstadtjahr, als die Einnahmen bei 34,1 Millionen Euro lagen. Beliebteste Attraktionen innerhalb der Stadt sind das Brukenthal-Museum, das 57 Prozent der Befragten besuchten, das Astra-Museum (54 Prozent) und die Evangelische Stadtpfarrkirche (39 Prozent). Die Kirchenburgen im Umland besuchten lediglich 20 Prozent.

HW

Schlagwörter: Rumänien und Siebenbürgen, Hermannstadt, Tourismus

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