30. Juni 2013

Andrei Marga zurückgetreten

Bukarest – Andrei Marga (PNL) ist von seinem Amt als Leiter des Rumänischen Kulturinstituts (ICR), einer Institution, die eine ähnliche Aufgabe wie das Goethe-Institut wahrnimmt, zurückgegetreten. Der frühere Außenminister und langjährige Rektor der Klausenburger Babeș-Bolyai-Universität reichte seinen Abschied am 17. Juni ein – nach nur neun Monaten Amtszeit.
Andrei Marga beugte sich damit dem Druck von Premier Victor Ponta (PSD). Dieser hatte zuvor den Senatsausschuss für Kulturaufsicht beauftragt, die Tätigkeit Margas zu untersuchen. Letzlich wurde Marga vorgeworfen, mangelhafte Tätigkeitsberichte vorgelegt zu haben.

Schon in den Monaten zuvor wurde Marga wegen der von ihm vollzogenen – laut Kritikern „nationalistischen“ und „provinziellen“ – Neuausrichtung des ICR-Programms massiv von rumänischen Intellektuellen kritisiert (siehe unter anderem Revista 22).

Erst im vergangenen Dezember wurde bekannt, dass Marga unter verschiedenen Decknamen Berichte an die frühere Securitate geliefert hatte. Laut Nationalrat für das Studium der Securitate-Archive (CNSAS) habe es zwar keine Verpflichtungserklärung gegeben, aber die Bekanntmachung wirkte sich für Margas Amt beim ICR dennoch belastend aus.

HW

Schlagwörter: Politik, Kulturpolitik

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