28. Juni 2019
Zimmermeister ist überrascht von den positiven Entwicklungen des EU-Projektes in Mardisch und Martinsdorf
Die Dachdeckung erneuern, angefaulten Fußboden entfernen, die Elektroinstallation neu konzipieren und einbauen, Fenster mit mundgeblasenem Glas verglasen: Dies sind nur ein paar Beispiele von Sanierungsmaßnahmen, die in den kleinen Dörfern Mardisch und Martinsdorf in Siebenbürgen erforderlich waren. Das EU-Projekt der Handwerkskammer München-Oberbayern wurde im Rahmen des Heimattages der Siebenbürger Sachsen am 8. Juni in Dinkelsbühl präsentiert. Der Schwerpunkt des Vortrags lag auf der Rettung der Kirchenburgen vor dem Verfall.
Zimmermeister und Ausbilder Wolfgang Weigl informierte das zahlreiche Publikum im Konzertsaal des Spitalhofs über das Projekt, das ein wichtiger Bestandteil für die handwerkliche Qualifizierung der Jugendlichen ist. Dabei geht es um eine Zusammenarbeit von mehreren Institutionen, darunter der Städtischen Fachschule für Bautechnik München, der Berufsbildungsstätte Bauinnung München und des Bezirkskonsistoriums der Evangelischen Kirche A. B. in Mediasch. Doch was für Herausforderungen gab es? Was für Erfahrungen haben die Lehrlinge in einem ihnen fremden Land gemacht? Konnten sie sich an den neuen Arbeitsbedingungen anpassen? Auf diese Fragen antwortete ein Kurzfilm über den Alltag der Lehrlinge in Siebenbürgen.
Zufällig. So beschreibt Weigl die Situation, durch die das Projekt entstanden ist: Ein junger Zimmermann auf Wanderschaft in Europa hat Siebenbürgen und dessen baufällige Kirchenburgen entdeckt. Die Landschaft im Kaltbachtal hat ihn beeindruckt. Als er die Meisterschule in München 2009 besuchte, war sie auf der Suche nach einer Örtlichkeit für ein EU-gefördertes Projekt. Der Zimmermannsgeselle hat der Schulleitung geraten, sich für Mardisch und Martinsdorf zu entscheiden.
Die zwei Ortschaften wurden bald zu Lehrlingsbaustellen. Inzwischen haben an dem vom Schulleiter Hans Gröbmayr initiierten Projekt ungefähr 400 Bauhandwerker teilgenommen. Für die Teilnehmer waren es einzigartige Erlebnisse: Kirchenburgen im Ausland Sanieren, Dabeisein und Mitarbeiten sind nicht nur wertvolle berufliche Erfahrungen, sondern auch Fertigkeiten, die auf länderübergreifende Zusammenarbeit und interkulturellen Austausch basieren.
Das Projekt wurde zwar vor fünf Jahren abgeschlossen, die Aktivitäten wurden aber nicht abgebrochen. Durch ein Erasmus+ Projekt wurde die Restaurierung in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern fortgesetzt. Die Mitwirkenden haben insgesamt 50 000 Arbeitsstunden geleistet. Das Ergebnis? Wertvolle Lernerfahrungen für die Auszubildenden, ein komplett saniertes Pfarrhaus in Martinsdorf, eine renovierte Kirche in Mardisch. Die Bewahrung des siebenbürgisch-sächsischen Kulturgutes ist das Hauptziel der ganzen Arbeit: „Ich bin einfach jemand, der das Ursprüngliche schätzt“, motiviert Weigl seinen Einsatz. Dass viele Lehrlinge gerne mal wieder das machen würden, sage schon einiges aus, findet der Ausbilder. Die Teilnahme am Projekt habe sich für manche Teilnehmer auch persönlichkeitsfördernd ausgewirkt: „Manche Lehrlinge haben sich in diesen drei Wochen positiv verändert, ob das einer ist, der vorher sehr schüchtern war, oder einer ist, der depressiv ist oder andere Probleme hat, das ist eine hundertprozentige Verbesserung für jeden, der dabei war. Dass es so positive Entwicklungen hervorruft, das hätte ich nie gedacht“, so Weigl.
Die zwei Ortschaften wurden bald zu Lehrlingsbaustellen. Inzwischen haben an dem vom Schulleiter Hans Gröbmayr initiierten Projekt ungefähr 400 Bauhandwerker teilgenommen. Für die Teilnehmer waren es einzigartige Erlebnisse: Kirchenburgen im Ausland Sanieren, Dabeisein und Mitarbeiten sind nicht nur wertvolle berufliche Erfahrungen, sondern auch Fertigkeiten, die auf länderübergreifende Zusammenarbeit und interkulturellen Austausch basieren.
Das Projekt wurde zwar vor fünf Jahren abgeschlossen, die Aktivitäten wurden aber nicht abgebrochen. Durch ein Erasmus+ Projekt wurde die Restaurierung in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern fortgesetzt. Die Mitwirkenden haben insgesamt 50 000 Arbeitsstunden geleistet. Das Ergebnis? Wertvolle Lernerfahrungen für die Auszubildenden, ein komplett saniertes Pfarrhaus in Martinsdorf, eine renovierte Kirche in Mardisch. Die Bewahrung des siebenbürgisch-sächsischen Kulturgutes ist das Hauptziel der ganzen Arbeit: „Ich bin einfach jemand, der das Ursprüngliche schätzt“, motiviert Weigl seinen Einsatz. Dass viele Lehrlinge gerne mal wieder das machen würden, sage schon einiges aus, findet der Ausbilder. Die Teilnahme am Projekt habe sich für manche Teilnehmer auch persönlichkeitsfördernd ausgewirkt: „Manche Lehrlinge haben sich in diesen drei Wochen positiv verändert, ob das einer ist, der vorher sehr schüchtern war, oder einer ist, der depressiv ist oder andere Probleme hat, das ist eine hundertprozentige Verbesserung für jeden, der dabei war. Dass es so positive Entwicklungen hervorruft, das hätte ich nie gedacht“, so Weigl.
Aida Ivan
Schlagwörter: Heimattag 2019, Mardisch, Martinsdorf, EU-Projekt, Kirchenburgen, Restaurierung, München
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