2. September 2024
Europäisches Treffen aller Neustädter – ein Erfolg
Die AG „Neustadt in Europa“ umfasst insgesamt 37 Ortschaften mit dem Namen „Neustadt“ in ganz Europa, von Polen bis Österreich und von Holland bis Rumänien. Diese Ortschaften treffen sich seit 1975 jährlich in einer Arbeitsgemeinschaft, um soziale, kulturelle und touristische Ziele zu setzen. Neustadt im Burzenland (rumänisch Cristian) hatte bereits 2023 zum Treffen ins Burzenland eingeladen, 16 Ortschaften meldeten sich, um daran teilzunehmen.
Den Termin dazu gab das Große Sachsentreffen von Hermannstadt und die darauffolgenden lokalen Treffen unserer Siebenbürger Sachsen. Für Neustadt bei Kronstadt war das Heimattreffen für den 10. August 2024 vorgesehen, und auf diesen Termin hin wurde geplant. Bürgermeister Gicu Cojocaru war in Absprache mit dem Gemeinderat bereit, das Treffen finanziell zu unterstützen. So wurde schon im Januar ein Programm erarbeitet und ausgeschickt. Hinzu kamen die traditionellen „Neustädter Tage“ (Zilele Cristianului), so dass es die Organisatoren einige Mühe kostete, alles unter einen Hut zu bringen. Ein Eventmanager wurde gebucht. Denisa Boltres führte den ganzen Schriftverkehr und die ausgeklügelten Vorbereitungen, für den ökumenischen Gottesdienst war ich zuständig. Programmhefte, Informationen, Plakate, Wappenreihen, Quartier und Verköstigung mussten geregelt werden, und das in kurzer Zeit.
Das Treffen der HOG Neustadt wurde am 10. August im Gesellschaftshaus, dem großen Saal von Neustadt, gefeiert. Zusätzlich wurde im Innenhof des Saales ein Zelt für die Gäste der Ortschaften „Neustadt“ aufgestellt. 188 internationale Gäste waren zu bewirten und zu beschäftigen. Das war keine leichte Arbeit, doch dafür wurde uns freie Hand gewährt. Die europäischen Gäste reisten schon am 6. August an und fuhren erst am 11. August voller Eindrücke heim.
Das Programm begann am 8. August mit der feierlichen Eröffnung der drei Veranstaltungen: HOG-Treffen, Treffen „Neustadt in Europa“ und Neustädter Tage. Die Burzenländer Blaskapelle startete mit einem Aufmarsch durch die Gassen von Neustadt bis zum Marktplatz. Hier wurden die Gäste vom Bürgermeister begrüßt. Martin Frank, in Vertretung des Vorsitzes der AG Neustadt, bekundete seine Freude über die Zusammenkunft. Das Kulturprogramm wurde mit sächsischen und ungarischen Tänzen eröffnet; die rumänische Gruppe hatte sich verspätet. Doch auch ihr Auftritt wurde bejubelt, weil sich am Marktplatz bei den aufgestellten Ständen schon viel Bewegung zeigte. Dann gingen die Gäste und alle anderen Teilnehmer zur Ringmauer der Kirchenburg, wo der Bürgermeister die Wappen der Neustadt-Ortschaften enthüllte. Es war ein Aha-Erlebnis für alle Anwesenden, hier im fernen Osteuropa das Sinnbild ihrer Ortschaft zu sehen.
Die Neustädter Sachsen – über 270 waren für diese Tage nach Neustadt angereist – fanden sich an diesem Abend ein, um die Tische, den Saal u.a. für das Fest vorzubereiten. Allen voran der HOG-Vorstand mit ihrem Vorsitzenden Manfred Roth. Die vielen Leute, mehr als 500, im Saal unterzubringen, war eine fast unmögliche Sache. Gefeiert wurden die beiden Treffen (HOG und AG Neustadt) abseits vom großen Trubel der Neustädter Tage am Marktplatz, der mit Musik und kulinarischen Angeboten an die 7 000 Besucher anlockte.
Am zweiten Tag, dem 9. August, widmete man sich den touristischen Zielen. Dafür wurde ein Angebot für das Bärenreservat und, auf Wunsch, die Törzburg, von manchen auch als Dracula-Burg bezeichnet, ausgewählt. Allerdings war es den Gästen nicht gegönnt, Dracula zu begegnen, wegen des außergewöhnlichen Touristenstromes. Pünktlich um 17.00 Uhr wurde in einer Bürgermeisterrunde der AG „Neustadt in Europa“ Rechenschaft abgelegt und über Zukunftsprojekte beraten. Alle Bürgermeister und Delegierten konnten ihre Gedanken einbringen für das, was diese Gemeinschaft auch nach einjähriger Pause für die Zukunft braucht.
Danach wurden die jungen Eichen auf der Neustadt-Allee begossen. Eichen und Eichenbäume sind nämlich das Symbol von Neustadt im Burzenland, wegen der jahrhundertealten Eichen, die sich auf dem Hattert (Gebiet) von Neustadt befinden. Für jede Ortschaft NEUSTADT wurde bereits im April eine junge Eiche gepflanzt, mit Tafel und QR-Code. Begeisterung und Freude sah man den Bürgermeistern aus Ost und West an, als sie um die 300-Jahre alte Eiche, in der Mitte dieser Neustadt-Allee, „tanzten“. Ein kurzer Besuch im neuen Kloster von Neustadt und ein Protokollessen rundeten den Tag ab. Am Samstag, dem 10. August, erreichte das Treffen der drei Gruppen seinen Höhepunkt. Zum Gottesdienst wurde mit dem imposanten Glockengeläute eingeladen, einem einzigartigen Klang in der Harmonie der Burzenländer sächsischen Gemeinden. Beim ökumenischen Gottesdienst wurden die über 500 Besucher nicht enttäuscht. Das Orgelspiel, der Kirchenchor aus Honigberg und die vielen Ansprachen passten vollkommen zusammen. Der orthodoxe-rumänische Pope N. Floroiu sen. und unser evangelischer Pfarrer, Uwe Seidner, gestalteten das Fest zweisprachig, rumänisch-deutsch, die Liturgie und die Verkündigung erfolgten nach siebenbürgischem Muster. Begrüßungen, Befreundungen, Adressenaustausch, Küsschen, Hallo usw. haben mit Sicherheit stattgefunden, das war eigentlich der Zweck der internationalen Gemeinschaft, die hier erlebt werden sollte. Es folgte der beeindruckende Festzug mit der Burzenländer Blaskapelle des Deutschen Forums Kronstadt, dem Kirchenchor Honigberg, der Trachtengruppe der HOG Neustadt, den Amtsträgern von Neustadt mit ihrem Bürgermeister, den Teilnehmern der Ortschaften „Neustadt“, den Besuchern des Neustadt-Treffens und der Heimatortsgemeinschaft Neustadt aus Deutschland. Der etliche hundert Meter lange Zug bewegte sich von der Evangelischen Kirche im Zentrum bis zum großen Saal. Im Hof des Gesellschaftshauses (gebaut 1927) stellte man sich im Kreis auf und gab sich gegenseitig durch Klatschen und Ovationen die gebührende Ehre. So konnten sich alle „Neustädter“ begegnen, in die Augen schauen und Freundschaften schließen. Zudem waren die Delegationen des Treffens „Neustadt in Europa“ bedacht, eine Gemeinschaft auf sozial-kultureller Ebene zu schaffen. Das gute Essen und die Tanzaufforderungen der Hermannstadt-Band wurden gerne angenommen und ausgekostet.
Bei den Neustädter Tage auf dem Marktplatz konnte man die vorzügliche rumänische Gastronomie genießen, zudem gab es rumänische Volksmusik, moderne und klassische Musik, die über den ganzen Ort hallte. Bis spät in die Nacht wurde im großen Saal getanzt, und bis spät gab es Bewegung auch auf dem Marktplatz. Den Abschluss machte eine Laser-Show, erst spät in der Nacht, die die Teilnehmerortschaften von „Neustadt in Europa“ an den großen Kirchturm projizierten.
Der Zulauf zu diesem Dreierfest in Neustadt war enorm, wobei der Wunsch nach Gemeinschaft, Zusammenschluss und Anteilnahme maßgebend war. Das haben die Siebenbürger Sachsen 800 Jahre hindurch im Karpatenbogen gepflegt. Dieses Treffen war dafür die Bestätigung. Im großen Saal gab es Begegnungen besonderer Art. Kinder und Enkelkinder der Neustädter Sachsen, die unter dem Druck der kommunistischen Diktatur ausgewandert waren, konnten die Heimat ihrer Ahnen besuchen und an dem Gemeinschaftswesen teilhaben.
Der Abschluss bildete am 11. August ein Gottesdienst in der Honigberger Kirchenburg, in welcher die Siebenbürger Sachsen während der Türkengefahr Zuflucht gesucht hatten. Hier wurde auch für die ausländischen Gäste sichtbar, wie die Gemeinschaft bei großen Gefahren überlebt hatte. Kirchenburg mit Wohnkammern zeugen davon. Hier wurde christlicher Glauben und siebenbürgische Mentalität weitergegeben, was dieses Gemeinschaftswesen auch bekannt machte. Bürgermeister Gicu Cojocaru verabschiedete sich würdig und stolz bei allen anwesenden Gruppen mit dem Wunsch „Gott gebe Frieden zu einem neuen Treffen!“ Der gebührende Dank dafür wurde schon im ökumenischen Gottesdienst angesprochen, an welchem auch Prinz Eugen Ferdinand vom Hause Andronik-Cantacuzino teilnahm.
Das große Echo (siehe auch www.neustadt-in-europa.de) zeigt, dass es richtig war, die drei Neustädter Veranstaltungen unter einen Hut zu bringen. Die Neustädter aus Ost und West, in der Heimat, heimatverbunden oder heimatfern, können auf gelungene Festtage zurückblicken und in Gedanken ein weiteres Fest der Begegnung planen. Das nächste Treffen der AG Neustadt findet vom 12-14. September 2025 in Neustadt-Glewe in Deutschland statt.
Das Treffen der HOG Neustadt wurde am 10. August im Gesellschaftshaus, dem großen Saal von Neustadt, gefeiert. Zusätzlich wurde im Innenhof des Saales ein Zelt für die Gäste der Ortschaften „Neustadt“ aufgestellt. 188 internationale Gäste waren zu bewirten und zu beschäftigen. Das war keine leichte Arbeit, doch dafür wurde uns freie Hand gewährt. Die europäischen Gäste reisten schon am 6. August an und fuhren erst am 11. August voller Eindrücke heim.
Das Programm begann am 8. August mit der feierlichen Eröffnung der drei Veranstaltungen: HOG-Treffen, Treffen „Neustadt in Europa“ und Neustädter Tage. Die Burzenländer Blaskapelle startete mit einem Aufmarsch durch die Gassen von Neustadt bis zum Marktplatz. Hier wurden die Gäste vom Bürgermeister begrüßt. Martin Frank, in Vertretung des Vorsitzes der AG Neustadt, bekundete seine Freude über die Zusammenkunft. Das Kulturprogramm wurde mit sächsischen und ungarischen Tänzen eröffnet; die rumänische Gruppe hatte sich verspätet. Doch auch ihr Auftritt wurde bejubelt, weil sich am Marktplatz bei den aufgestellten Ständen schon viel Bewegung zeigte. Dann gingen die Gäste und alle anderen Teilnehmer zur Ringmauer der Kirchenburg, wo der Bürgermeister die Wappen der Neustadt-Ortschaften enthüllte. Es war ein Aha-Erlebnis für alle Anwesenden, hier im fernen Osteuropa das Sinnbild ihrer Ortschaft zu sehen.
Die Neustädter Sachsen – über 270 waren für diese Tage nach Neustadt angereist – fanden sich an diesem Abend ein, um die Tische, den Saal u.a. für das Fest vorzubereiten. Allen voran der HOG-Vorstand mit ihrem Vorsitzenden Manfred Roth. Die vielen Leute, mehr als 500, im Saal unterzubringen, war eine fast unmögliche Sache. Gefeiert wurden die beiden Treffen (HOG und AG Neustadt) abseits vom großen Trubel der Neustädter Tage am Marktplatz, der mit Musik und kulinarischen Angeboten an die 7 000 Besucher anlockte.
Am zweiten Tag, dem 9. August, widmete man sich den touristischen Zielen. Dafür wurde ein Angebot für das Bärenreservat und, auf Wunsch, die Törzburg, von manchen auch als Dracula-Burg bezeichnet, ausgewählt. Allerdings war es den Gästen nicht gegönnt, Dracula zu begegnen, wegen des außergewöhnlichen Touristenstromes. Pünktlich um 17.00 Uhr wurde in einer Bürgermeisterrunde der AG „Neustadt in Europa“ Rechenschaft abgelegt und über Zukunftsprojekte beraten. Alle Bürgermeister und Delegierten konnten ihre Gedanken einbringen für das, was diese Gemeinschaft auch nach einjähriger Pause für die Zukunft braucht.
Danach wurden die jungen Eichen auf der Neustadt-Allee begossen. Eichen und Eichenbäume sind nämlich das Symbol von Neustadt im Burzenland, wegen der jahrhundertealten Eichen, die sich auf dem Hattert (Gebiet) von Neustadt befinden. Für jede Ortschaft NEUSTADT wurde bereits im April eine junge Eiche gepflanzt, mit Tafel und QR-Code. Begeisterung und Freude sah man den Bürgermeistern aus Ost und West an, als sie um die 300-Jahre alte Eiche, in der Mitte dieser Neustadt-Allee, „tanzten“. Ein kurzer Besuch im neuen Kloster von Neustadt und ein Protokollessen rundeten den Tag ab. Am Samstag, dem 10. August, erreichte das Treffen der drei Gruppen seinen Höhepunkt. Zum Gottesdienst wurde mit dem imposanten Glockengeläute eingeladen, einem einzigartigen Klang in der Harmonie der Burzenländer sächsischen Gemeinden. Beim ökumenischen Gottesdienst wurden die über 500 Besucher nicht enttäuscht. Das Orgelspiel, der Kirchenchor aus Honigberg und die vielen Ansprachen passten vollkommen zusammen. Der orthodoxe-rumänische Pope N. Floroiu sen. und unser evangelischer Pfarrer, Uwe Seidner, gestalteten das Fest zweisprachig, rumänisch-deutsch, die Liturgie und die Verkündigung erfolgten nach siebenbürgischem Muster. Begrüßungen, Befreundungen, Adressenaustausch, Küsschen, Hallo usw. haben mit Sicherheit stattgefunden, das war eigentlich der Zweck der internationalen Gemeinschaft, die hier erlebt werden sollte. Es folgte der beeindruckende Festzug mit der Burzenländer Blaskapelle des Deutschen Forums Kronstadt, dem Kirchenchor Honigberg, der Trachtengruppe der HOG Neustadt, den Amtsträgern von Neustadt mit ihrem Bürgermeister, den Teilnehmern der Ortschaften „Neustadt“, den Besuchern des Neustadt-Treffens und der Heimatortsgemeinschaft Neustadt aus Deutschland. Der etliche hundert Meter lange Zug bewegte sich von der Evangelischen Kirche im Zentrum bis zum großen Saal. Im Hof des Gesellschaftshauses (gebaut 1927) stellte man sich im Kreis auf und gab sich gegenseitig durch Klatschen und Ovationen die gebührende Ehre. So konnten sich alle „Neustädter“ begegnen, in die Augen schauen und Freundschaften schließen. Zudem waren die Delegationen des Treffens „Neustadt in Europa“ bedacht, eine Gemeinschaft auf sozial-kultureller Ebene zu schaffen. Das gute Essen und die Tanzaufforderungen der Hermannstadt-Band wurden gerne angenommen und ausgekostet.
Bei den Neustädter Tage auf dem Marktplatz konnte man die vorzügliche rumänische Gastronomie genießen, zudem gab es rumänische Volksmusik, moderne und klassische Musik, die über den ganzen Ort hallte. Bis spät in die Nacht wurde im großen Saal getanzt, und bis spät gab es Bewegung auch auf dem Marktplatz. Den Abschluss machte eine Laser-Show, erst spät in der Nacht, die die Teilnehmerortschaften von „Neustadt in Europa“ an den großen Kirchturm projizierten.
Der Zulauf zu diesem Dreierfest in Neustadt war enorm, wobei der Wunsch nach Gemeinschaft, Zusammenschluss und Anteilnahme maßgebend war. Das haben die Siebenbürger Sachsen 800 Jahre hindurch im Karpatenbogen gepflegt. Dieses Treffen war dafür die Bestätigung. Im großen Saal gab es Begegnungen besonderer Art. Kinder und Enkelkinder der Neustädter Sachsen, die unter dem Druck der kommunistischen Diktatur ausgewandert waren, konnten die Heimat ihrer Ahnen besuchen und an dem Gemeinschaftswesen teilhaben.
Der Abschluss bildete am 11. August ein Gottesdienst in der Honigberger Kirchenburg, in welcher die Siebenbürger Sachsen während der Türkengefahr Zuflucht gesucht hatten. Hier wurde auch für die ausländischen Gäste sichtbar, wie die Gemeinschaft bei großen Gefahren überlebt hatte. Kirchenburg mit Wohnkammern zeugen davon. Hier wurde christlicher Glauben und siebenbürgische Mentalität weitergegeben, was dieses Gemeinschaftswesen auch bekannt machte. Bürgermeister Gicu Cojocaru verabschiedete sich würdig und stolz bei allen anwesenden Gruppen mit dem Wunsch „Gott gebe Frieden zu einem neuen Treffen!“ Der gebührende Dank dafür wurde schon im ökumenischen Gottesdienst angesprochen, an welchem auch Prinz Eugen Ferdinand vom Hause Andronik-Cantacuzino teilnahm.
Das große Echo (siehe auch www.neustadt-in-europa.de) zeigt, dass es richtig war, die drei Neustädter Veranstaltungen unter einen Hut zu bringen. Die Neustädter aus Ost und West, in der Heimat, heimatverbunden oder heimatfern, können auf gelungene Festtage zurückblicken und in Gedanken ein weiteres Fest der Begegnung planen. Das nächste Treffen der AG Neustadt findet vom 12-14. September 2025 in Neustadt-Glewe in Deutschland statt.
Pfr. i.R. Kurt Boltres, Neustadt im Burzenland
Schlagwörter: Neustadt, Europa, Heimattreffen
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