18. September 2024
Stolze Vergangenheit und herausfordernde Zukunft: Das Kronstädter Bartholomäusfest 2024 als Jubiläumsfeier
Auch in diesem Jahr war das vom Presbyterium der Kirchengemeinde Bartholomä organisierte Bartholomäusfest eine Veranstaltung, die nicht nur für die eigenen Reihen gedacht war, sondern ein viel breiteres Publikum erreichte: von den Mitgliedern der Honterusgemeinde bis zu Geschwister im Glauben aus den Burzenländer Gemeinden und darüber hinaus, einschließlich Gäste aus dem Ausland, die diesem traditionellen Fest einen festen Platz in ihrer Urlaubsplanung reserviert haben.
Das Besondere war, dass das Fest bereits Freitagnachmittag (23. August) mit den Vorbereitungen, mit dem festlichen Blumenschmuck der Kirche und mit einem Orgelkonzert eingeleitet wurde. Es folgte am Samstag erstmals ein „Jugend-Bartholomäusfest“, das für Kinder, Jugendliche und junge Familien gedacht war und das Workshops und Wettbewerbe, Musik und einen Basar, aber auch einen Kinder- und Jugendgottesdienst beinhaltete. Das Echo dieser Premiere am Sonntag war durchaus positiv: eine gute Beteiligung, viel Begeisterung und ein Sonderlob für die Zeidner „Zinphony Band“, die nun sogar beim Kronstädter Oktoberfest zwei Auftritte einplanen kann.
Das übliche, sich bewährt habende Bartholomäusfest bot den Teilnehmenden am Sonntag, dem 25. August, nach dem Festgottesdienst mit Heiligem Abendmahl und nach dem Vortrag von Landeskirchenkuratorin Dr. Carmen Schuster den beliebten geselligen Teil mit der qualitativ und quantitativ wachsenden Jugendblaskapelle Kronstadt (gegründet und geleitet von Matthias Roos), mit drei sächsischen Volkstanzgruppen (Kinder- und Erwachsenen-Tanzgruppe Zeiden und „Corona“ Kronstadt), gemeinsamem Singen und einem Quiz zur Bartholomäer Kirche und ihrer Geschichte, mit dem vom Bartholomäer Frauenkreis vorbereiteten Basar mit Handarbeit und anderen Souvenirs. Hinzu kam das Mittagessen sowie am Nachmittag Kaffee und Kuchen – alles im Schatten der Zelte am Kirchhof.
Einer der Ehrengäste des diesjährigen Bartholomäusfestes, Gunther Krichbaum, Mitglied des Deutschen Bundestages, fasste für die Karpatenrundschau zusammen, was ihn an diesem Fest beeindruckt hat, und zwar, dass da eine wunderbare Gemeinschaft herrsche. Diese sei „traditionsbewusst, man weiß, was man aneinander hat. 800 Jahre ist ein Jubiläum das sich nicht nur zu feiern lohnt. Da darf man in den Rückspiegel schauen, was alles an Auf und Ab‘s in diesen Jahrhunderten stattgefunden hat.“ Heute werde die Bartholomäer Kirchengemeinde als „lebendige Gemeinschaft“ wahrgenommen – „ein nicht wegzudenkender und aller Ehren werte Teil der Kronstädter kirchlichen Gemeinschaft.“
Das angesprochene 800-jährige Jubiläum seit Bestehen der Bartholomäer Gemeinde, für die allerdings keine von Historikern anerkannte Urkunde vorliegt, war auch für Landeskirchenkuratorin Dr. Carmen Schuster ein Grund zur Freude, ein Zeichen der besonderen Bartholomäer Identität, die anerkannt und auch gefeiert werden sollte. Den Festvortrag konnte man auch als Aufruf deuten, einen Perspektivwechsel vorzunehmen, einen Blick in die Zukunft zu wagen. Dabei sei es erforderlich, den Horizont zu erweitern, über den Tellerrand zu blicken, sowohl regional als auch zeitlich betrachtet. Die Landeskirchenkuratorin erwähnte an die genau vor hundert Jahren in Bartholomä abgehaltene Feier (wo damals an 700 Jahre Bartholomä erinnert wurde) und an den damaligen komplizierten politischen und sozialen Kontext voller Herausforderungen für die Kirche und ihre Mitglieder. Auch heute sei die Zeit gekommen, sich zu fragen, was man von der Zukunft für die Kirche erwarte. Das setze voraus aufzustehen, mutige Wege einzuschlagen, die persönliche Komfortzone zu verlassen. Kontroversen und Kritik zu solchen Fragen sollten dabei nicht als störend gelten. Mit Gottes Hilfe und mit einer Einstellung wo alle sich als „Diener unserer Kirche“ verstehen, bestehe die Aussicht auf eine Zukunft voller Hoffnung.
In ihrer Festpredigt hatte Pfarrerin Christiane Schöll den Glauben und Jesus Christus als solide Grundlage auch für die Bartholomäer Kirche in ihrer wechselvolle Geschichte beschrieben. Sie verglich die Kirche mit einer Eiche die, wie jene Jahrhunderte alte Eiche bei Streitfort dank der festen Wurzeln und dem stabilen Grund überleben und wachsen konnte. Ein Baum könne sich nicht selber begießen. Dieses Gießen sei aber eine notwendige Hilfe.
Bei der Gestaltung dieses Festgottesdienstes in der vollen festlich geschmückten Kirche, wo auch die siebenbürgisch-sächsische Tracht nicht fehlen konnte, wirkten zusammen mit Pfarrerin Schöll noch mit: Vikar Max Braisch, Pfarrer Uwe Seidner, Altdekan Klaus Daniel, der deutsche Gastpfarrer Jörg Kohler-Schunk. Die musikalische Gestaltung sicherten Organist Paul Cristian und der von Ioana Gavrilă geleitete Chor. In der Kirche begrüßt wurden die Anwesenden von Presbyter Bruno Nyaguly, der auch die Ehrengäste vorstellte, unter ihnen der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganţ, Gunter Krichbaum MdB, der interimistische Vorsitzende des Kreisrates Kronstadt, Serban Todorica, der stellvertretende Vorsitzende der Heimatgemeinschaft Kronstadt Dr. Horst Müller, die Hermannstädter Kuratorin Ilse Philippi, die Kuratorin der Kronstädter Honterusgemeinde Ortrun Mahl, der Vorsitzende der Kronstadt-Filiale des Ungarnverbandes Gabor Kirsch u.a. Nach den Grußbotschaften der meisten dieser Gäste und seitens der österreichischen Botschaft dankte der Bartholomäer Kurator Albrecht Klein den Anwesenden für ihre Teilnahme, den Ehrengästen für ihre Grußworte, allen Bartholomäern, die durch ihren Einsatz und Spenden dieses Fest ermöglicht haben, dem Herrgott, ohne dessen Wirken nichts gelingen kann. Von der HG Kronstadt kamen 800 Euro als Spende – keine zufällige Summe, da sie an die (mehr oder weniger) 800 Jahre erinnert, die heuer in Bartholomä als runder Geburtstag der Gemeinde gefeiert wurden.
Das übliche, sich bewährt habende Bartholomäusfest bot den Teilnehmenden am Sonntag, dem 25. August, nach dem Festgottesdienst mit Heiligem Abendmahl und nach dem Vortrag von Landeskirchenkuratorin Dr. Carmen Schuster den beliebten geselligen Teil mit der qualitativ und quantitativ wachsenden Jugendblaskapelle Kronstadt (gegründet und geleitet von Matthias Roos), mit drei sächsischen Volkstanzgruppen (Kinder- und Erwachsenen-Tanzgruppe Zeiden und „Corona“ Kronstadt), gemeinsamem Singen und einem Quiz zur Bartholomäer Kirche und ihrer Geschichte, mit dem vom Bartholomäer Frauenkreis vorbereiteten Basar mit Handarbeit und anderen Souvenirs. Hinzu kam das Mittagessen sowie am Nachmittag Kaffee und Kuchen – alles im Schatten der Zelte am Kirchhof.
Einer der Ehrengäste des diesjährigen Bartholomäusfestes, Gunther Krichbaum, Mitglied des Deutschen Bundestages, fasste für die Karpatenrundschau zusammen, was ihn an diesem Fest beeindruckt hat, und zwar, dass da eine wunderbare Gemeinschaft herrsche. Diese sei „traditionsbewusst, man weiß, was man aneinander hat. 800 Jahre ist ein Jubiläum das sich nicht nur zu feiern lohnt. Da darf man in den Rückspiegel schauen, was alles an Auf und Ab‘s in diesen Jahrhunderten stattgefunden hat.“ Heute werde die Bartholomäer Kirchengemeinde als „lebendige Gemeinschaft“ wahrgenommen – „ein nicht wegzudenkender und aller Ehren werte Teil der Kronstädter kirchlichen Gemeinschaft.“
Das angesprochene 800-jährige Jubiläum seit Bestehen der Bartholomäer Gemeinde, für die allerdings keine von Historikern anerkannte Urkunde vorliegt, war auch für Landeskirchenkuratorin Dr. Carmen Schuster ein Grund zur Freude, ein Zeichen der besonderen Bartholomäer Identität, die anerkannt und auch gefeiert werden sollte. Den Festvortrag konnte man auch als Aufruf deuten, einen Perspektivwechsel vorzunehmen, einen Blick in die Zukunft zu wagen. Dabei sei es erforderlich, den Horizont zu erweitern, über den Tellerrand zu blicken, sowohl regional als auch zeitlich betrachtet. Die Landeskirchenkuratorin erwähnte an die genau vor hundert Jahren in Bartholomä abgehaltene Feier (wo damals an 700 Jahre Bartholomä erinnert wurde) und an den damaligen komplizierten politischen und sozialen Kontext voller Herausforderungen für die Kirche und ihre Mitglieder. Auch heute sei die Zeit gekommen, sich zu fragen, was man von der Zukunft für die Kirche erwarte. Das setze voraus aufzustehen, mutige Wege einzuschlagen, die persönliche Komfortzone zu verlassen. Kontroversen und Kritik zu solchen Fragen sollten dabei nicht als störend gelten. Mit Gottes Hilfe und mit einer Einstellung wo alle sich als „Diener unserer Kirche“ verstehen, bestehe die Aussicht auf eine Zukunft voller Hoffnung.
In ihrer Festpredigt hatte Pfarrerin Christiane Schöll den Glauben und Jesus Christus als solide Grundlage auch für die Bartholomäer Kirche in ihrer wechselvolle Geschichte beschrieben. Sie verglich die Kirche mit einer Eiche die, wie jene Jahrhunderte alte Eiche bei Streitfort dank der festen Wurzeln und dem stabilen Grund überleben und wachsen konnte. Ein Baum könne sich nicht selber begießen. Dieses Gießen sei aber eine notwendige Hilfe.
Bei der Gestaltung dieses Festgottesdienstes in der vollen festlich geschmückten Kirche, wo auch die siebenbürgisch-sächsische Tracht nicht fehlen konnte, wirkten zusammen mit Pfarrerin Schöll noch mit: Vikar Max Braisch, Pfarrer Uwe Seidner, Altdekan Klaus Daniel, der deutsche Gastpfarrer Jörg Kohler-Schunk. Die musikalische Gestaltung sicherten Organist Paul Cristian und der von Ioana Gavrilă geleitete Chor. In der Kirche begrüßt wurden die Anwesenden von Presbyter Bruno Nyaguly, der auch die Ehrengäste vorstellte, unter ihnen der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganţ, Gunter Krichbaum MdB, der interimistische Vorsitzende des Kreisrates Kronstadt, Serban Todorica, der stellvertretende Vorsitzende der Heimatgemeinschaft Kronstadt Dr. Horst Müller, die Hermannstädter Kuratorin Ilse Philippi, die Kuratorin der Kronstädter Honterusgemeinde Ortrun Mahl, der Vorsitzende der Kronstadt-Filiale des Ungarnverbandes Gabor Kirsch u.a. Nach den Grußbotschaften der meisten dieser Gäste und seitens der österreichischen Botschaft dankte der Bartholomäer Kurator Albrecht Klein den Anwesenden für ihre Teilnahme, den Ehrengästen für ihre Grußworte, allen Bartholomäern, die durch ihren Einsatz und Spenden dieses Fest ermöglicht haben, dem Herrgott, ohne dessen Wirken nichts gelingen kann. Von der HG Kronstadt kamen 800 Euro als Spende – keine zufällige Summe, da sie an die (mehr oder weniger) 800 Jahre erinnert, die heuer in Bartholomä als runder Geburtstag der Gemeinde gefeiert wurden.
Ralf Sudrigian
(gekürzt aus der Karpatenrundschau vom 29. August 2024)Schlagwörter: Kronstadt, Kirchengemeinde, Bartholomäusfest
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