10. Oktober 2007

Misstrauensantrag gegen Tariceanu gescheitert

Der von der Sozialdemokratischen Partei (PSD) ins Parla­ment eingebrachte Misstrauensantrag gegen die Regierung von Călin Popescu Tăriceanu wurde am 3. Oktober in geheimer Abstimmung abgewiesen. 220 Parla­mentarier stimmten für den Antrag bei 152 Gegenstimmen und zwei ungültigen Stim­men. Für eine Annahme wären 232 Stimmen erforderlich gewesen. Die innenpolitische Krise in Rumänien hat damit einen weiteren Höhe­punkt erreicht.
Nach dem Scheitern des Misstrauensantrags drohte der deutlich geschwächte PSD-Parteichef Mircea Geoană, „die Ver­räter“ in den eigenen Reihen, die gegen den Antrag votiert hatten, laut PSD-Statut zu bestra­fen. Vier sozialdemokratische „Abweichler“ verloren hingegen die Unterstüt­zung der Partei. Der ehemalige Partei- und Staatschef Ion Iliescu, Ehrenvorsitzender der PSD, gab zwar zu, gegen den Antrag gestimmt zu haben, kam aber ungeschoren davon. Geoană kündigte an, noch entschiedener gegen die Regierung vorgehen zu wollen.

Die Demokratische Partei schloss ihrerseits zwei Parteimitglieder aus, da sie gegen den Misstrauensantrag gestimmt hatten. Dies gab der Vorsitzende der Demokraten, Emil Boc, bekannt.

Die Sozialdemokraten hatten den Miss­trauensantrag mit dem Titel „1 000 Tage Chaos. Das Ende der Rechts-Regierung“ am 23. Sep­tember ins Parlament eingebracht. In der am 3. Oktober erfolgten Aussprache befürworteten die Oppositionsparteien PSD, die Demo­kra­ti­sche Partei (PD) und die Liberale Demo­kra­tische Partei (PLD) den Antrag. Der Vorsitzende der Großrumänien-Partei (PRM), Corneliu Va­dim Tudor, erklärte, dass sich die Mitglieder seiner Partei nicht an der Abstimmung beteiligen würden.

RS

Schlagwörter: Politik

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