Die hohe Auszeichnung wurde vom rumänischen Botschafter Bogdan Mazuru im Namen von Staatspräsident Traian Băsescu überreicht. Kartmann wurde die Ehrung für die Freundschaft zuerkannt, die er seit vielen Jahren Rumänien entgegenbringt, sowie für seine Unterstützung für den Beitritt Rumäniens zur Europäischen Union und seinen Beitrag zur Festigung der deutsch-rumänischen Beziehungen. Damit solle „gleichzeitig ein Zeichen für die besonderen und vielseitigen Verbindungen zwischen Rumänien und dem Land Hessen gesetzt werden“, erklärte Botschafter Bogdan Mazuru.

Mit Bezug auf Kartmann, dessen Vater ein Siebenbürger Sachse ist, betonte Botschafter Mazuru: „Die deutsche Bevölkerung ist ein lebendiger Teil der rumänischen Geschichte. Das deutsch-rumänische Zusammenleben in Siebenbürgen kann in vielen Hinsichten als europäisches Modell gelten, über gute wie über weniger gute Zeiten hinweg.“ Die beinahe neun Jahrhunderte lange deutsche Präsenz in Siebenbürgen präge auch heute das Verhältnis zwischen Rumänien und Deutschland. Der Diplomat bezeichnete Kartmann einen „Europäer“ - vom Format und von seiner Einstellung her: „Für ihn, wie für uns alle, war die Zugehörigkeit Rumäniens zur europäischen politischen und kulturellen Familie schon immer eine Selbstverständlichkeit.“

Norbert Kartmann wurde am 16. Januar 1949 im hessischen Nieder-Weisel geboren. Nach dem Lehramtstudium in Gießen war er von 1975 bis 1987 Haupt- und Realschullehrer in Hanau und Wölfersheim. Der hessische CDU-Politiker ist seit April 2003 Präsident des Hessischen Landtags. Kartmann, dessen Vater aus dem siebenbürgischen Hetzeldorf (Ațel) bei Mediasch in Siebenbürgen stammt, bekennt sich freimütig zu seiner Herkunft und ist seit 1987 Mitglied des Verbandes der Siebenbürger Sachsen. Für sein Engagement für die europäische Integration und die besonderen Beziehungen zu Rumänien wurde Norbert Kartmann beim Heimattag 2005 in Dinkelsbühl mit dem Goldenen Ehrenwappen des landsmannschaftlichen Verbandes ausgezeichnet.