24. April 2008

Außenminister Adrian Cioroianu tritt zurück

Der Diplomat Lazăr Comănescu ist am 14. April zum neuen Außenminister ernannt worden, nachdem sein Amtsvorgänger Adrian Cioroianu sein Rücktrittsgesuch eingereicht hatte. Präsident Traian Băsescu hatte den Vorschlag von Premierminister Călin Po­pes­cu Tăriceanu kommentarlos angenommen.
Hintergrund des Rücktritts ist der Tod eines rumänischen Staatsbürgers, der für große Auf­regung in der rumänischen Diplomatie gesorgt hat. Daniel Claudiu Crulic (33) war am 18. Januar nach einem dreimonatigen Hunger­streik in Krakau gestorben. Crulic war in Polen wegen Diebstahls festgenommen worden, hatte aber stets seine Unschuld beteuert.

Nach seiner Verurteilung hatte Crulic Bittschriften an die rumänische Botschaft gerichtet, doch diese reagierte nicht. So trat er in einen Hungerstreik, an dessen Folgen er starb. Inzwischen wird der Fall sowohl in Rumänien als auch in Polen untersucht. Es gibt Hinweise, dass sich Crulic am Tag des Diebstahls nicht in Krakau aufgehalten hat. Das Verhalten der Angestellten der rumänischen Botschaft ist von Premierminister Călin Popescu Tăriceanu scharf kritisiert worden. In der Folge trat Außenminister Cioroianu zurück, der rumänische Konsul in Warschau, Ioan Preda, wurde abgesetzt und der rumänische Botschafter Gabriel Bartas zur Berichterstat­tung ins Land gerufen.

RS

Schlagwörter: Politik

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