28. März 2009

Kronstädter Initiative zur Rettung der Altstadt

Am 11. März unterzeichneten der Bürgermeister von Kronstadt, George Scripcaru, als Vertreter des Bürgermeisteramtes, Stadtpfarrer Christian Plajer, als Vertreter der Evangelischen Kirche A.B. in Kronstadt, und der Rechtsanwalt Iuliu Coșulețu, als natürliche Person, die Gründungsakte des Vereins „Salvați centrul istoric al Brașovului“ (Rettet das historische Stadtzentrum Kronstadts). Nun will man möglichst rasch gemeinsame Schritte unternehmen, um der Innenstadt ihr von den zahlreichen mittelalterlichen Baudenkmälern und den Wehranlagen geprägtes Aussehen zu erhalten. Erste, allerdings allgemeine Informationen darüber, wie dieses so wichtige Vorhaben umgesetzt werden soll, gibt die Vereinssatzung.
Der Verein mit Sitz am Alten Marktplatz 18 definiert sich als selbstständige, regierungsunabhängige, apolitische und gemeinnützige Rechtsperson; die Gründungsmitglieder setzen sich durch materiellen Beitrag, durch ihre Kenntnisse und ihren Arbeitseinsatz für den Erhalt des historischen Stadtzentrums ein. Dies umfasst mehrere Ziele: ein schnelleres Eingreifen, um das historische Stadtbild zu retten, wobei Investoren und Organisationen herangezogen werden sollen, die die Kosten der Gebäudesanierung tragen können; die Förderung von Programmen für die Restaurierung und Pflege des historischen und kulturellen Erbes; die Gründung von Verbänden der Wohnungseigentümer in diesem Stadtteil als Partner der Restaurierungskampagne. Der allgemeine Lebensstandard im historischen Stadtteil soll verbessert werden. Das Kulturerbe und die geistige Identität der verschiedenen Gemeinden sollen bewahrt werden.
Kronstadt: Rossmarkt mit Schwarzer Kirche. Foto: ...
Kronstadt: Rossmarkt mit Schwarzer Kirche. Foto: Konrad Klein
Die Satzung führt die hierfür notwendigen Maßnahmen an. Nach einer Bestandsaufnahme soll die Bausubstanz von historischem, baulichem und städtebaulichem Wert saniert werden zum Zweck einer entsprechenden touristischen Vermarktung. Es sollen nicht nur Gebäude gepflegt, sondern auch das spezifische Brauchtum wiederbelebt werden. Die Kronstädter sollen über die Geschichte und die Kulturwerte ihrer Stadt besser informiert werden, ebenso über die Bedeutung, die der Schutz und die Verwertung dieses Kulturerbes haben. So wird auch die kulturelle Identität der Kronstädter gestärkt. Um das geschichtliche und kulturelle Erbe besser kennenzulernen, zu pflegen und zu nutzen, sollen Ingenieure und Architekten angesprochen werden, Handwerker und Facharbeiter für Restaurierungsarbeiter ausgebildet, alte traditionelle Handwerke wiederbelebt werden. Gegebenenfalls sollen neue Sanierungskonzepte umgesetzt werden. Unterstützung aus dem Ausland wird in Betracht gezogen.
Bürgermeister George Scripcaru und Stadtpfarrer ...
Bürgermeister George Scripcaru und Stadtpfarrer Christian Plajer unterzeichnen die Gründungsurkunde des Vereins. Foto: Presseamt des Bürgermeisteramtes Kronstadt
Durch Tagungen, öffentliche Debatten, Studienreisen, Begegnungen mit Vertretern anderer Städte und Regionen, die erfolgreich Denkmalschutz betreiben, soll ein Informations- und Erfahrungsaustausch stattfinden, Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden. Angestrebt wird die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit anderen Organisationen des In- und Auslands mit ähnlicher Zielsetzung. Denkmalgeschützte Objekte können für eine neue Nutzung angepasst werden, sofern deren historische und bauliche Eigentümlichkeit keinen Schaden nimmt.

An der Spitze des Vereins, dessen Gründungskapital sich auf 8 400 Lei (rund 2 000 Euro) beläuft, stehen Bürgermeister Scripcaru als Vorsitzender und Stadtpfarrer Plajer als stellvertretender Vorsitzender. Vereinsmitglieder können all jene natürlichen und juristischen Personen werden, die sich mit den Zielen des Vereins einverstanden erklären und einen Antrag stellen.

Ralf Sudrigian

Schlagwörter: Kronstadt, Burzenland, Denkmalpflege

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