4. Juli 2009

Landlerausstellung in Neppendorf eröffnet

Zum 275-jährigen Gedenken an die Ankunft der ersten Landler in Siebenbürgen wurde anlässlich des Sommerfestes der Evangelischen Akademie Siebenbürgen (EAS) eine Ausstellung im Außenbereich der evangelischen Kirche in Neppendorf eingeweiht.
Als Gäste konnte der Vorstandsvorsitzende der EAS Dietrich Galter unter anderem Dr. h.c. Barbara Wiebke Schöfnagel, Attaché für soziale Angelegenheiten der Österreichischen Botschaft in Bukarest, sowie die bekennenden Landler Martin Bottesch, Präsident des Kreises Hermannstadt, und Andreas Huber, Unternehmer, begrüßen.

Begonnen wurde das Fest mit einem Festgottesdienst, der von Pfarrer Michael Reger gehalten wurde. In einem detaillierten Festvortrag zur Geschichte der Landler in Siebenbürgen führte Pfarrer i.R. Wolfgang Rehner hin zur „Ausstellung zu einer fast vergessenen Minderheit – Die Landler“. Die von dem Museologen Sören Pichotta im Auftrag der EAS und der evangelischen Gemeinde Neppendorf konzipierten zehn Schautafeln rund um die evangelische Kirche in Neppendorf zeichnen den Einwanderungsweg der Landler nach. Diese Ausstellung ist als eine Erweiterung des Heimatmuseums der Evangelischen Kirchengemeinde Neppendorf gedacht. Pichotta hat Informationen über die Gegenreformation und die Glaubensausübung im Geheimen im österreichischen Stammland zusammengetragen. Der Besucher der Ausstellung erfährt einiges über die Herkunftsorte der Landler, ihre erzwungene Umsiedlung und Ansiedlung in Siebenbürgen, über das Zusammenleben mit den Sachsen sowie über Glauben und Wirtschaftsleben der Landler. Die Ausstellung kann nach telefonischer Anmeldung bei der EAS unter (00 40) 269-21991 oder der Evangelischen Kirchengemeinde Neppendorf unter (00 40) 269-228865 besichtigt werden.

Das Buch „Tradition im Wandel. Die evangelisch-lutherischen Gemeinden in Bessarabien 1814-1940“ stellte Dr. Cornelia Schlarb vor. Es wurden mehrere Zeitabschnitte besprochen: Gründung und Konsolidierung 1814-1919, die Zwischenkriegszeit sowie die Krisenzeit zwischen 1927-1940, als der evangelisch-lutherische Kirchenbezirk in Tarautino Teil der Evangelischen Landeskirche A.B. in Rumänien wurde.

Ein traditioneller Brauch der sächsischen Jugend wurde von Mitgliedern der Volkstanzgruppe des Jugendforums Hermannstadt aufgeführt: das Aufstellen einer Krone aus Blumen und Laub im Hof der Akademie. Zu den Klängen der Probstdorfer Blaskappelle zeigte die Tanzgruppe traditionelle sächsische Volkstänze.

HW

Schlagwörter: Landler, Heimatmuseum

Bewerten:

7 Bewertungen: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.