19. Dezember 2009
Grundmauern der ersten Zisterzienserkirche in Kerz entdeckt
Bei Rettungsgrabungen, die im Herbst in unmittelbarer Nähe der Kerzer Zisterzienserruinen vom Hermannstädter Archäologen Petre Beșliu Munteanu durchgeführt wurden, kamen massive Grundmauern und mehrere Gräber zum Vorschein.
Es handelt sich dabei um den Rechteckchor einer Kirche Anfang des 13. Jahrhunderts und elf menschliche Skelette, die aus der Zeit nach 1474 stammen, als das Kloster aufgelöst wurde. Brandspuren lassen auf einen Vorgängerbau aus Holz schließen. Die aus Sand- und Bachsteinen errichteten Mauern der kleinen Steinkirche dürften, so Beșliu Munteanu in einem Interview in der Hermannstädter „Tribuna“, von den ersten Zisterziensermönchen in Kerz errichtet worden sein. Sie sei vermutlich 1241 von den Mongolen zerstört worden.
Bei den Ausgrabungen, die neun Tage dauerten, wurden auch Keramikstücke, die den Zisterziensern zugeordnet werden, eine Spange und ein Stück Gewebe gefunden. Letztere wurden in den Gräbern geborgen, wo hauptsächlich Frauen lagen. Die Grabungsstelle liegt an der Straße im Norden der Ruinen, die von der später errichteten mächtigen Klosteranlage zeugen. Der Ort wurde zufällig bei Kanalisierungsarbeiten entdeckt. Kerzer erinnern sich, dass die Grundmauern schon 1970 bei Straßenarbeiten zum Vorschein gekommen waren, damals aber noch keine Aufmerksamkeit erregten. Die umfangreichen Ausgrabungen, die Anfang der 1980er Jahre von Dr. Thomas Nägler und Martin Rill vorgenommen wurden, reichten nicht bis zu dieser Fundstelle.
FS
Schlagwörter: Archäologie, Kirche
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