5. April 2010

20 Jahre Rumänienhilfe aus Franken

Am 26. Januar 1990 rollt der erste Lieferwagenkonvoi aus Franken, im Rahmen einer Großaktion der Johanniter, in Kleinscheuern in Siebenbürgen ein. Er bringt Gartensamen, Kleidung und Lebensmittelpakete für die Bedürftigen im Ort. Seitdem sind nun zwanzig Jahre vergangen und noch immer machen sich die Mitfahrer der Rumänienhilfe auf die lange Reise nach Rumänien, um dort Hilfsgüter zu verteilen.
Um diese Leistung in blanke Zahlen zu fassen: In den vergangen zwanzig Jahren halfen insgesamt über 160 Mitfahrer, manche wiederholt, bei über 50 Hilfsaktionen in Rumänien. In jedem Konvoi fuhren neben drei Begleitfahrzeugen stets mehrere 7,5 Tonner LKW und drei bis fünf Sattelauflieger, alle mit Hilfsgütern beladen. Insgesamt wurden pro Transport ca. 4 000 Kilometer zurückgelegt und die Fahrzeuge wurden jedes Mal für ca. 6 000 Euro betankt. Insgesamt belieferte die Rumänienhilfe 33 Dörfer und Städte in ganz Siebenbürgen sowie das Lepradorf in Tichilești und die Kinderheime von Botoșani. Dabei wurde sehr individuell geholfen: Saatgetreide und Ersatzteile für eine Drehbank gab es für den landwirtschaftlichen Verein in Hermannstadt, das Krankenhaus in Schäßburg erhielt unter anderem sterile Arbeitskleidung für Ärzte, Katheter, Wunddesinfektionsmittel und Medikamente, und nach Deutsch-Zeplin wurden Bälle und Malhefte für Kinder geliefert.

Organisator war bis 1993 Pfarrer Horst Gerber. Seither hat Hermann Grimm, stellvertretender Vorsitzender des Vereins für deutsche Kulturbeziehungen in Bayern (VDA), dieses Amt inne. Grimm ist sehr stolz auf die bisherigen Leistungen der Rumänienhilfe: „Wir brachten Freude und Zuwendung und erhielten diese wieder zurück!“ Da sein Schwiegervater aus Siebenbürgen stammt, ist es für Grimm ein Ziel, Brücken zwischen Deutschland und Siebenbürgen zu bauen und er achtet bei jeder Hilfsaktion darauf, dass seine meist deutschen Helfer möglichst viel von Siebenbürgen und seinen Bewohnern kennen lernen.

Doch selbst nachdem sie schon so viel vollbracht haben, denken Hermann Grimm und seine Helfer nicht ans Aufhören. Sie möchten bei der Renovierung der Bistritzer Stadtpfarrkirche, beim Aufbau eines sächsischen Museums sowie einem Denkmal für die sächsischen Orte im Reener Ländchen helfen. Und den deutschen Kindergarten in Großpold, das Carl-Wolf-Altenheim in Hermannstadt und andere Einrichtungen wollen sie weiter mit Hilfsgütern beliefern.

Sabine Streck

Schlagwörter: Siebenbürgenhilfe

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