Klaus Johannis, Hermannstadts Bürgermeister und Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR), besuchte am 3. Mai gemeinsam mit Dr. Bernd Fabritius Staatsminister Siegfried Schneider in der Bayerischen Staatskanzlei. Erörtert wurden Fragen der deutschen Minderheit in Siebenbürgen, der bayerisch-rumänischen Wirtschaftsbeziehungen ebenso wie der geplante Besuch des Ministerpräsidenten Horst Seehofer in Rumänien.

Anschließend beriet Johannis in der Bundesgeschäftsstelle des Verbandes über die Zusammenarbeit zwischen Forum und Verband.

Vom 3. bis 5. Mai besuchte Klaus Johannis einige Einrichtungen in Regensburg. Dem mit Geschichte und Gegenwart des europäischen Südostens beschäftigten Südost-Institut sowie der Industrie- und Handelskammer war es gelungen, Johannis für zwei Vorträge des gemeinsam organisierten Rumänien-Forums zu gewinnen. Der erste Vortrag galt ökonomischen Themen und den Investitionsbedingungen speziell in Hermannstadt, der zweite der rumänischen Innenpolitik. Beide Vorträge fanden in der Regens­burger Innenstadt im Wissenschaftszentrum Ost- und Südosteuropa Regensburg statt, das seit 2007 vom Südost-Institut und drei weiteren, zuvor in München ansässigen Forschungseinrichtungen gebildet wird.

Beim Wirtschaftsgespräch warb Johannis überzeugend für seine Heimat: „Herrmannstadt können Sie als Tourist besuchen, Sie können aber auch guten Gewissens als Investor kommen.“ Der Tourismus floriert, seit Hermannstadt zusammen mit Luxemburg 2007 Kulturhauptstadt Europas war. Und auch als Handels- und Produktionszentrum gerade auch für bundesdeutsche Firmen hat sich Hermannstadt in den letzten Jahren bestens etabliert. Der 2007 fertig gestellte hochmoderne Flughafen der Stadt kompensiert dabei offenbar ohne Mühe die fehlende Anbindung an das rudimentäre rumänische bzw. an das europäische Autobahnnetz. Die Schönheit der Stadt und die guten deutschsprachigen Bildungs- und Kultureinrichtungen sind entscheidende Vorteile im Wettbewerb um Investoren. Dass auch die Effizienz der örtlichen Verwaltung unter seiner Leitung den Durchschnitt in der Region weit übertrifft, wurde sehr deutlich, ohne dass Johannis auch nur im geringsten zu persönlicher Selbstdarstellung greifen musste.

In seinem ausgezeichnet gegliederten Abendvortrag zur Innenpolitik des Landes konnte das Publikum von seinem Insiderwissen profitieren. Anhand von Beispielen: „Regierungs­bildung/ Präsidentenwahl 2009“, „für verfassungswidrig erklärte Zwangsdeklaration zum persönlichen Vermögen für Politiker“ und „Verfassungsdiskussion rund um den Senat“, zeigte Johannis eindrucksvoll die jüngsten Fortschritte des Verfassungslebens in Rumänien auf.

Von der großen Resonanz der Person Johannis zeugte auch der rege Besuch der Veranstaltungen, für die zum einen rund 35 Unternehmer aus der Region und zum zweiten 70 Interessierte zusammenkamen, darunter der Regensburger Oberbürgermeister Hans Schaidinger und die rumänische Generalkonsulin Brândușa Predescu aus München. Die aus Nürnberg „importierten“ Köstlichkeiten einer siebenbürgischen Bäckerei trugen das Ihre dazu bei, dass der Tag als höchst gelungen bezeichnet werden kann.